Das Interesse an E-Autos steigt bei deutschen Autokäufern weiter. Deutlich weniger gefragt sind hingegen die klassischen Verbrenner-Pkw. Zugleich hinterfragt eine wachsende Zahl der Verbraucher die Umweltfreundlichkeit elektrisch angetriebener Fahrzeuge, wie jüngste Umfrageergebnisse der von der Targobank veröffentlichten "Autostudie 2022" zeigen.
Laut dieser gaben 43 Prozent der Verbraucher an, beim nächsten Autokauf auf einen alternativen Antrieb umsteigen zu wollen. 22 Prozent liebäugeln mit einem Hybridfahrzeug, 17 Prozent mit einem batterieelektrischen Pkw (BEV) sowie fünf Prozent mit einem Wasserstoffauto. Dabei zeigt sich im Vergleich zu früheren Ausgaben der Autostudie ein stark steigendes Interesse an BEV. Der Wunsch nach einem reinen Stromer lag 2018 noch bei 5 und 20202 bei 8 Prozent.
Deutlich rückläufig ist das Interesse an den Verbrennern. 2018 hatten noch mehr als 50 Prozent der Befragten angegeben, sich als nächstes einen Benziner zulegen zu wollen – in diesem Jahr waren nur noch 22 Prozent dazu bereit. Der Dieselantrieb ist in der Gunst der Autokunden um ein Prozent mit elf Prozent gesunken.
Elektroautos 2022
BildergalerieAuffällig zugelegt hat der Anteil der Unentschlossenen von zwölf auf 20 Prozent, was sich laut "Autostudie" unter anderem auf eine wachsende Unsicherheit der Verbraucher zurückführen lässt. So halten zwar 37 Prozent Verbrennungsmotoren für nicht mehr zeitgemäß, jedoch würden noch 66 Prozent aktuell einen Verbrenner einem E-Auto vorziehen. Diese Zurückhaltung liegt auch an einer wachsenden Skepsis in Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit von E-Autos. Waren 2019 noch 57 Prozent der Befragten der Meinung, diese seien eine ökologische Alternative zu Benziern und Diesel, vertreten aktuell nur noch 44 Prozent diese Ansicht.
Die Bedenken gegen E-Autos betreffen vor allem Nachhaltigkeitsaspekte: 57 Prozent bemängeln die Umweltschädlichkeit der Akkus, 42 Prozent deren begrenzte Lebenszeit. Jeweils 64 Prozent führen als Argumente gegen den Kauf eines E-Autos das zu gering ausgebaute Ladesäulennetz und die zu geringe Reichweite an. Für 60 Prozent spricht der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis gegen ein E-Auto.