Die niederbayerische Unternehmerfamilie Hirtreiter hat sich alle Anteile an der AVP Autoland Gruppe gesichert. Franz Xaver Hirtreiter sen., dem bereits 90 Prozent der Handelsgruppe gehören, erwarb am Freitag die restlichen Firmenanteile von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Wie AVP in Deggendorf mitteilte, lag der Kaufpreis im einstelligen Millionenbereich. Eigentümer der neuen Anteile wird die FAL Hirtreiter GmbH, an der Hirtreiters Kinder Franz (51 Prozent) sowie Alexandra und Leonie (jeweils 24,5 Prozent) beteiligt sind.
"Wir glauben an die Zukunft des Autohandels"
Für Hirtreiter sen. ist damit eine 22-jährige Aufbauarbeit abgeschlossen, in der die Familie zunächst 75 Prozent der Anteile, dann 90 Prozent und jetzt 100 Prozent übernehmen konnte. "Das ist ein starkes Signal an unsere Mitarbeiter, die Kunden und die Hersteller, dass wir weiterhin an die Zukunft des Autohandels in Niederbayern und Oberbayern glauben und unsere Marktführerschaft weiter ausbauen werden", sagte der Autohändler.
Hirtreiter kommt eigentlich aus dem Journalismus und der Verlagsbranche. Von 1988 an sanierte er die "Passauer Neue Presse" und formte aus einem bayerischen Heimatzeitungsverlag eine international operierende Mediengruppe. Mit der Übernahme des VW/Audi-Autohaus Ballach in Regen 1997, bei dem er bereits einige Jahre vorher eingestiegen war, verwirklichte Hirtreiter schließlich seinen Traum, als eigenständiger Unternehmer zu arbeiten.
Seitdem stellt Hirtreiter auch in der Autobranche sein Gespür für Erfolg unter Beweis. Im vergangenen Jahr erzielte AVP Autoland einen neuen Umsatzrekord von rund 400 Millionen Euro. Man erwarte 2019 weiter steigende Erlöse, hieß es.
30 Millionen Euro für Porsche-Sparte
Die Familie kündigte außerdem eine Investitionsoffensive an. In den nächsten fünf Jahren sollen 30 Millionen Euro in die vier Porsche-Zentren fließen. Dabei will das Unternehmen in Plattling, Rosenheim und Altötting komplett neu bauen, der Standort Landshut wird modernisiert. "Diese Investitionen sind notwendig, um das ständig gewachsene Geschäft auf die Zukunft auszurichten", erklärte Franz Hirtreiter jun., der seit 2016 als Vorsitzender der Geschäftsführung fungiert. Überdies werde aktuell die Audi-Werkstatt in Deggendorf für 1,5 Millionen Euro erweitert.
Um ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden, hat AVP jüngst die Future for Children gemeinnützige GmbH gegründet. Sie soll den Menschen vor Ort in Afrika helfen, damit sie nicht flüchten müssen. Finanziert werden drei Kindergärten und ein Buschkrankenhaus in Kilimahewa/Tansania. Aber auch die Kinderkrebshilfe in Niederbayern und ähnliche karitative Einrichtungen werden unterstützt.
Mit 780 Mitarbeitern und 16 Betrieben ist AVP die größte Autohandelskette Ostbayerns, das Markenportfolio umfasst Audi, VW Pkw und Nutzfahrzeuge, Porsche, Seat, Skoda sowie Suzuki. (rp)