Von Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS
Mit über drei Milliarden Suchanfragen pro Tag ist Google die am meistenbesuchte Website überhaupt. Es lässt sich als Smartphone-Nutzer auch nur schwer vermeiden, auf die vielfältigen Internetprodukte des US-Konzerns zu verzichten. Die Angebote sind in der Regel kostenlos. Dafür speichert das Unternehmen IP-Adresse, Browserversion, Betriebssystem und Datum sowie Uhrzeit der Suche. Die Suchmaschine ist für viele Branchen der wichtigste Lieferant von sogenannten Leads, also potenziellen Kundenadressen. Darauf ist das Geschäftsmodell aufgebaut. Vor fünf Jahren hat man in Mountain View ein neues Headquarter errichtet.
Wer im Silicon Valley unterwegs ist, sollte sich also unbedingt Google anschauen. Auf Einladung von Patrick Groth, Automotive Retail Lead EMEA bei Google, besuchte die AUTOHAUS-Reisegruppe (siehe auch Meldung vom 12. Oktober) den größten Internetdienstleister der Welt, um sich über die neuesten Entwicklungen beispielsweise im Bereich der künstlichen Intelligenz zu informieren und um den typischen Google-Spirit zu erleben. Im täglichen Kfz-Geschäft spielen derartige Entwicklungen noch keine so große Rolle. Die Leadgenerierung und die Nutzung von vom Hersteller gelieferten Kundenanfragen sind dagegen eine tägliche Herausforderung.
AUTOHAUS goes Silicon Valley 2017 - Impressionen II
BildergalerieGroth machte unter anderem auf ein großes Defizit bei der Suche von Kunden im Autogeschäft aufmerksam: Die Händler sind bei hoch relevanten Suchbegriffen zumeist nicht sichtbar. Wettbewerber und andere Plattformen würden die meisten Suchergebnisse erhalten. Mit dem Produkt "Store Visits" ist Google in der Lage aufzuzeigen, wie Anzeigenklicks Besuche im Autohaus beeinflussen.
Cargurus unterstützt mit Leads
Zu den relevanten Lead-Lieferanten will künftig verstärkt Cargurus zählen. Leigh Cassidy und Sean Peoples stellten das Konzept in San Francisco vor. Die Plattform war einen Tag zuvor erfolgreich an der US-Technologiebörse Nasdaq gestartet. Auf www.cargurus.de können Autokäufer Angebote in ihrer Nähe finden. Das Unternehmen nutzt mathematische Algorithmen, um die verfügbaren Fahrzeugangebote zu analysieren, und bezieht dabei den berechneten aktuellen Marktwert (AMW) sowie Händlerbewertungen von Käufern mit ein. Die Kunden können die Händler daraufhin direkt über die Website kontaktieren. In den USA arbeitet das Unternehmen bereits mit 23.000 Händlern zusammen. In Deutschland ist man im Juni mit 3.000 Händlern gestartet.
Wie der US-Handel mit derartigen Angeboten erfolgreich umgeht, konnten sich die Teilnehmer bei Besuchen der Royal Automotive Group in San Francisco und bei Capitol Volkswagen in San Jose informieren. Zum Abschluss Die AUTOHAUS goes Silicon Valley-Tour ging am vergangenen Samstag (14. Oktober) in San Francisco zu Ende.