Wie können Google, Twitter und Facebook die Kaufentscheidung beeinflussen? Wie kann das Internet als Vertriebsinstrument genutzt werden? Diese und ähnliche Fragen waren Thema der Veranstaltung "Der Autokunde im Web 2.0", zu der AUTOHAUS gemeinsam mit Google und Mobile.de am Mittwoch rund 50 Gäste aus Industrie und Handel nach Frankfurt eingeladen hatte. In vier Vorträgen mit anschließender Diskussionsrunde zeigten Web 2.0-Experten auf, welche Möglichkeiten das Internet dem Handel bietet und welche Rolle die zahlreichen Social Media-Portale bei der Kaufentscheidung der Kunden spielen.
Alexander Lippert, Senior Software Engineer für den Bereich Google Automotive, erläutere die Produkte des Suchmaschinenanbieters. Sie reichen von den bekannten Suchfunktionen über Navigationssoftware bis hin zu neuen technologischen Entwicklungen wie "Google Goggles" (Suche per Handy-Kamera) oder "Google Latitude", einer Applikation für das Mobiltelefon, die anzeigt, wo sich Kontakte aufhalten.
Allem voran stehe immer der Grundgedanke "dem Kunden Informationen schnell, einfach und überall auf der Welt zugänglich zu machen", so Lippert. Offline- und Online-Informationen würden immer näher zusammengebracht. Beim Automobil geht der Trend laut Lippert immer weiter weg von voll integrierten Anwendungen, hin zu so genannten "mobile applications", die sich z.B. über das Handy mit dem Auto verbinden lassen.
Bedeutung von Facebook und Twitter für den Handel
Welche Auswirkungen die Portale Facebook und Twitter auf die Meinungsbildung potentieller Käufer haben, erläuterte Prof. Dr. Marc Drüner, Professor an der Steinbeis Universität. Der geschäftsführende Gesellschafter des Beratungsunternehmens Trommsdorff + Drüner zeigte auf, wie intensiv sich Unternehmen mittels Twitter und Facebook Verhaltensdaten der Nutzer aufnehmen, auswerten und dementsprechend die Nachfrage gestalten. "Bereits heute werden im Automobilhandel 1/3 aller Neuzulassungen durch Marketing und Internetsuche bestimmt", betonte Drüner. Er verwies dabei auf eine entsprechende Studie, in der sein Beratungsunternehmen zusammen mit Mobile.de das Online-Kaufverhalten anhand eines Golf V unter die Lupe genommen hatte.
Mobile.de-Geschäftsführer Martin Tschopp beleuchtete die wachsende Bedeutung von Online-Börsen für den Autohandel: Schon heute holen laut Tschopp 100 Prozent aller Kunden vor einer dem Kauf eines Gebrauchtwagens Informationen über das Internet ein. Weiter betonte Tschopp, das der Handel die Möglichkeiten des Internets für sich noch weiter ausschöpfen sollte. "Jetzt ist die Zeit auf den Zug aufspringen", mahnte der Börsenexperte.
Marketingfachmann Torsten Ambs, Inhaber der Marketingagentur Mind Store Marketing, legte den Schwerpunkt seines Vortrags auf das Thema "Open Innovation" und forderte in seiner kurzweiligen Präsentation Unternehmen dazu auf, die Außenwelt strategisch zur Verfolgung der eigenen Innovationen einzusetzen. Auch hier würden soziale Internetportale eine entscheidende Rolle spielen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung der "Der Autokunde im Web 2.0" lesen Sie in der kommenden Ausgabe von AUTOHAUS. Sie erscheint am 22.November 2010.
AUTOHAUS-Event "Der Autokunde im Web 2.0"
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