Autobund-Chef Erich Laube begegnet der boomenden Elektromobilität und den damit verbundenen Herausforderungen im Handel mit Skepsis. "Wer eine hohe Kundenzufriedenheit schaffen will, kommt aus unserer Sicht in den nächsten zwölf bis 18 Monaten nicht daran vorbei, Privatnutzern von der Anschaffung eines Elektrofahrzeuges abzuraten", sagte der Firmengründer im sächsischen Weischlitz. Der Branchenprofi verwies auf eine Reihe von Nachteilen und Unsicherheiten im Vergleich zu klassischen Verbrennern. Dazu gehörten nach wie vor die Anschaffungskosten, Reichweite, Ladeinfrastruktur und auch die Wertentwicklung.
Aktuell sei aus wirtschaftlicher Sicht nur ein Kleinwagen als Elektroauto empfehlenswert, so Laube weiter. "Der Wertverlust bei E-Fahrzeugen ist nahezu unberechenbar. Eine objektive Beratung unter Beachtung aller Bedürfnisse und Wünsche des Kunden dürfte nahezu unmöglich sein, weil selbst die Fachleute nicht wirklich wissen, wann die Infrastruktur steht und eine Preisharmonie an den Zapfsäulen herrscht."
Trotzdem wolle Autobund diese wichtige Marktentwicklung nicht verschlafen, betonte der Unternehmenschef. So hatte der Systemgeber für den Mehrmarkenvertrieb zu Jahresbeginn ein Abo-Angebot für Elektroautos aufgelegt (wir berichteten). Zudem würden den rund 100 Mitarbeitern verstärkt E-Fahrzeuge als Dienstwagen angeboten – Stromlieferung inklusive. Laube: "Dafür wurde unser Logistikzentrum in Weischlitz extra mit sechs Ladestationen aufgerüstet." In den eigenen Niederlassungen gebe es überdies bereits Elektro- und Plug-in-Hybridautos als Werkstattersatzwagen, darunter seien acht Renault Zoe und zwei VW ID.3.
Autobund wurde 2011 gegründet und bietet bundesweiten Mehrmarkenvertrieb über ein autorisiertes Partnernetz. Diesem sind mittlerweile mehr als 120 Kfz-Betriebe angeschlossen. Sie haben Zugriff auf über 1.000 Lagerfahrzeuge. (rp)
Josef Schwab