Die Arbeitszeiten im BMW-Werk Leipzig werden an die der bayerischen Werke angeglichen. "Bis 2026 wird die reguläre wöchentliche Arbeitszeit in drei Schritten um jeweils eine Stunde auf 35 Stunden reduziert", teilten Unternehmen und Betriebsrat am Freitag mit. Um die Produktionskapazität zu halten, werden demnach bis 2026 zusätzlich 300 Mitarbeiter eingestellt.
In Eisenach bleibt alles beim Alten
BMW-Personalchefin Ilka Horstmeier sagte: "Wir schaffen gleiche Verhältnisse." Die Verkürzung Arbeitszeit erfolge bei vollem Lohnausgleich. Zudem soll bis 2026 die Zahl der Auszubildenden erhöht werden. Die erste Stufe der Arbeitszeitverringerung erfolgt demnach zu Beginn des kommenden Jahres, die zweite 2024, und von Anfang 2026 an gilt in Leipzig die 35-Stunden-Woche. Das BMW-Werk im thüringischem Eisenach profitiert erst einmal nicht von dieser Regelung, weil es laut Horstmeier in einem anderen Tarifgebiet liegt und dort noch keine entsprechenden Verhandlungen geführt wurden.
Das Leipziger Werk ging 2005 in Betrieb und beschäftigt heute 5.300 Mitarbeiter. Gesamtbetriebsratschef Manfred Schoch sagte, die Kürzung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden in der Woche bedeute rechnerisch einen Monat weniger Arbeit im Jahr.
Auch Volkswagen gleicht die Arbeitszeiten an
BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic sagte, der Stufenplan schaffe Planungssicherheit und stelle die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sicher. "Dafür steht auch der Ausbau der Produktion für Elektroantriebskomponenten und die Erweiterung der Leipziger Produktpalette um den vollelektrischen Nachfolger des Mini Countryman." Bisher rollen in Leipzig täglich rund 1.100 Fahrzeuge der kleinen Modellreihen BMW 1er und 2er und des Elektropioniers i3 vom Band.
Der Konkurrent Volkswagen will bis 2026 schrittweise die 35-Stunden-Woche in seinen Werken in Zwickau, Chemnitz und Dresden einführen, die VW-Tochter Porsche in seinem Werk in Leipzig schon 2025.