Ausgabe 01-02/2012: Alt und Neu vereint

Alt und Neu vereintautohaus hunzinger E Neue Dialog-Annahme als Brücke zwischen denkmalgeschützter Schule und modernisiertem Showroom. von annemarie schneiderals alteingesessener Familienbetrieb war das Autohaus Hunzinger im südbadischen Buggingen-Seefelden als Servicepartner und Vermittler für VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge und Audi sukzessive gewachsen. Geschäftsführer Gerd Hunzinger und seine Schwester Sonja Frank als Controlling-Verantwortliche hatten deshalb bereits die Werkstatt durch einen Anbau plus Lackiererei erweitert und das GW-Geschäft inklusive Stellflächen vergrößert. Was sich bis vor gut zwei Jahren dagegen nicht verändert hatte, waren der 1984 gebaute Ausstellungsraum und die Dialogannahme (DA) für Pkw. „Die Räumlichkeiten waren einfach nicht mehr zeitgemäß, die DA wurde z. B. unter einer Überdachung im Freien gemacht, da musste eine neue bauliche Lösung her“, so Gerd Hunzinger. Und so machte sich der Juniorchef auf die Suche nach einem Architekten. Fündig wurde er beim Planungsbüro archiNetwork, das auf den Bau von Autohäusern spezialisiert ist. Dort erarbeiteten Michael Munzlinger und Eckhard Ludt Vorschläge.Vorhandene Substanz genutztDie Vorschläge reichten von einem kompletten Neubau der Ausstellung mit Galerie bis hin zu einer ausgeklügelten Kombination aus Neu- und Umbau. Die Entscheidung fiel für letztere Variante. Dabei spielte die denkmalgeschützte Schule direkt neben dem Autohaus eine wesentliche Rolle: Diese gehörte bereits dem Händler, durch die Einbeziehung in das Baukonzept konnten zusätzlich 72 m2 Büroraum geschaffen werden. Der Neubau einer Dialogannahme sollte die vorhandene Lücke zwischen Schule und der zu modernisierenden Ausstellungshalle schließen.Doch wie kombiniert man Alt und Neu harmonisch? Eine Herausforderung war der Höhenunterschied zwischen Schule und Showroom. Die DA durfte nur eine bestimmte Höhe erreichen, um die Fenster der Schule im zweiten Geschoss nicht zuzubauen. Zudem musste man die Höhenvorgaben der VW- respektive Audi-CI für die DA einhalten. „Aus diesem Grund haben wir den Boden zwischen den Gebäuden um ca. 50 cm abtragen müssen, um auf dieser Fläche die Dialogannahme tiefer setzen zu können“, sagt Gerd Hunzinger.Zum Erhalt der optischen Eigenständigkeit der Gebäude setzten die Architekten dann je eine Fuge von 1,5 m zwischen Dialogannahme und Bestandsgebäuden und rückten die DA-Fassade rund 1,1 Meter nach hinten. „Durch diesen Versatz ist der Unterschied ‚Alt-Neu‘ gut sichtbar. Zudem werden durch die Fugen Funktion und Wertigkeit aller drei Baukörper hervorgehoben“, betont Michael Munzlinger.Verbindungsfunktion der DAMit der DA hat Hunzinger im Neubau außerdem ein Servicecenter auf 130 m2 Fläche eingerichtet. Dorthin sind nun die drei Serviceberater aus dem Ausstellungsraum mit ihren Arbeitsplätzen gezogen. „Das Servicecenter fungiert so als Bindeglied zwischen dem neu geschaffenen Büroraum in der alten Schule und dem bisherigen Autohaus“, so Munzlinger.In der Ausstellungshalle ist jetzt mehr Platz für Kundenecke, Kaffeebar, Präsentation der Fahrzeuge und Verkäuferarbeitsplätze. Der Showroom wurde von Grund auf modernisiert und hat nun eine neue Fassade, einen neuen Fußboden inklusive Fußbodenheizung, eine neue Beleuchtung sowie eine renovierte Decke. Viel Wert wurde darauf gelegt, größtmögliche Transparenz und Bindung zwischen alten und neuen Gebäuden herzustellen. Das vormals umlaufende, rund 1,25 m auskragende Vordach der Ausstellung sowie die alte Glasfassade wurden demontiert und eine neue Pfosten-Riegel-Fassade mit Wärmeschutzverglasung eingebaut. Bei der Heizung hat sich Gerd Hunzinger für ein Luft-Wärmepumpe-System entschieden, das bei gleichem Energiebedarf in Kombination mit den baulichen Verbesserungen im Vergleich zur klassischen Ölheizung bis zu 40 Prozent weniger Kosten verursacht. Gerd Hunzinger resümiert: „Alles in allem haben wir mit dem Neu- und Umbau die internen Standards im Sinne der Kunden, der Mitarbeiter und des Betriebs erhöht.“ zDie Autohaus Hunzinger GmbH in Buggingen-Seefelden hat ihren Ursprung in einer 1936 von Hermann Hunzinger gegründeten Schlosserei. 1967 wurde der Betrieb Servicepartner von VW. 1975 kamen die Serviceverträge für Audi und VW Nutzfahrzeuge hinzu sowie die Vermittlung von VW Pkw und Nutzfahrzeuge. Der Familienbetrieb beschäftigt heute 34 Mitarbeiter und wird in dritter Generation von Gerd Hunzinger und seiner Schwester Sonja Frank geführt.Kenndaten des BetriebsAutohaus Hunzinger, Bundesstraße 3, 79426 Buggingen/SeefeldenBaumaßnahme:Neubau Dialogannahme (ca. 130 m2)Showroom-Modernisierung (ca. 250 m2)Büro alte Schule saniert (72 m2)Gewölbekeller saniert (72 m2)Planung: archiNetwork (Büro Kehl am Rhein), www.archinetwork.deKosten (ohne MwSt.)Reine Baukosten ca. 710.000 €Außenanlagen 25.000 €Baunebenkosten ca. 85.000 € Einrichtung, Signalisation etc. 70.000 €Gesamt 890.000 € KennzahlenMitarbeiter gesamt (davon Azubi) 34 (4)Werkstattdurchgänge pro Tag 25Pkw + Nfz-NW-Verkäufe p. a. ca. 100Pkw-GW-Verkäufe p. a. ca. 220

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