Ausgabe 07/2008: Alles klar!

B&K in Bad Homburg / Ein neues Autohaus voller neuer IdeenAlles klar!Von Dieter RadlNachdem ich dem Taxifahrer den Unterschied von B&K und BMW erklärt und er aber trotzdem darauf bestanden hatte, dass BMW für ihn in Bad Homburg nun mal B&K heiße, hielten wir schon vor dem imposanten Neubau der Wellergruppe. Die hatte im April 2005 für ihre Brand-Division "B&K …alles klar!" die Standorte Kronberg und Bad Homburg der insolventen Kohlhas-Gruppe übernommen und zwei neue Autohäuser gebaut. Der im November 2007 eröffnete Bad Homburger Betrieb, an einem hochfrequenten Standort am Südring/Ober-Eschbacher-Str. 153 vor den Toren der Thermenstadt auf grüner Wiese gebaut, ist ein gutes Beispiel für den "Wellerstil" und dessen Benchmarks in puncto Architektur, Eventkultur, Funktionalität und Kostendisziplin. Promenade & ShoppingmallReges Treiben herrscht auf der "Promenade" gleich nach dem Eintritt: Lässt man den Blick nach oben in den 9 m hohen Luftraum des Autohauses schweifen, fühlt man sich an die Galleria der Frankfurter Messe erinnert. Als Flaniermeile separiert die von einem künstlichen Bachlauf (mit Goldfischen besetzt!) gesäumte Weller-Promenade die 1.100 m2 große BMW Welt von der 300 m2 großen MINI Welt. Sie erschließt dem Besucher das ganze Leistungsspektrum des Hauses: rechts in beleuchteten Bodenvitrinen Zubehör und Accessoires, die Fenster darüber zeigen das Geschehen in der Dialogannahme mit vier Prüfspuren und Stehpulten; links die Kinder- und Knuddelabteilung im Blickfeld des trendy gestylten Bistro "M Lounge", das dank professioneller Bewirtung durch den Caterer "Schlemmer Express" und ziviler Preise nicht nur von Autohauskunden genutzt wird. "Zentraler Anlaufpunkt ist die Information", erläutert Sebastian Wicke, Prokurist Immobilienmanagement der Wellergruppe, "hier wird man in Empfang genommen, dann zu seinem Verkäufer bzw. Serviceberater oder für eine kurze Wartezeit ins Bistro geleitet." Im Bistro sieht man häufig Verkäufer im Kundengespräch, öfter als in den beiden "offiziellen" Beratungslounges, die margenrelevant vom BMW Indoor-Communication-System vorgeschrieben sind. Ihre festen Arbeitsplätze haben die BMW Verkäufer in offenen bzw. durch schmale Glasschwerter nur andeutungsweise geschlossenen Glaskabinen. Diese liegen im Parterre einer zweigeschossigen, transparenten "Shoppingmall", die in der BMW Welt auf schlanken, weißen Säulen ruht und die Driving-gallery-Ausstellung vom intimeren Fahrzeugübergabebereich trennt.Flaniert man auf der 50 Meter langen Promenade nach der Information weiter am Goldfischbach entlang, öffnet sich rechterhand die MINI-Welt mit schwarzem Bühnenraum und poppigen Farbakzenten. Jeans und offene Hemdkragen der Verkäufer signalisieren, dass der Zeitgeist hier etwas anders tickt als in der weißen BMW Welt. "Bei MINI haben wir uns hundertprozentig an die CI- bzw. CD-Vorgaben gehalten und noch ein paar i-Tüpfelchen darüber hinaus realisiert", sagt Sebastian Wicke. Zu den i-Tüpfelchen zählen z. B. ein Graffiti-Projekt, ein vier Meter langer MINI-Neon-Schriftzug an der Innenwand oder der täuschend echte, federleichte Fiberglas-MINI, montiert an der Außenfassade, die mit dem BMW Showroom und der gläsernen Werkstattfassade eine transparente Schauwand von über 200 Metern Länge bildet. Im WellerstilIm Unterschied zur MINI gab es bei der BMW Welt einige Modifikationen des CI-Konzepts. "Um die für den Wellerstil typische Transparenz zu erzielen, haben wir z. B. auf die vorgesehene Beton-Scheibenarchitektur von BMW verzichtet", so Wicke. Das "…alles klar!" im Firmennamen lässt sich also auch als Architektur-Claim lesen. Weitere markante Gestaltungselemente:a Die Bodengestaltung: Kunden- und Verkäuferzone befinden sich auf einer Ebene und sind nicht durch eine Stufe von der Driving Gallery getrennt, sondern rollstuhlgerecht und kostengünstig planeben angedockt. Außerdem wurde in der Ausstellung ein BMW-CI-gerechter homogener anthrazitfarbener Fliesenboden verlegt, der auch in anderen B&K-Autohäusern zum Einsatz kommt. Den vorgesehenen beigefarbenen Ton findet man nun im Bodenbelag der oben beschriebenen Querpromenade, die Holzoptik in den offenen Verkäuferkabinen der "Mall".a Die Deckengestaltung: Aufgrund der enormen Showroom-Höhe konnte auf eine abgehängte Decke verzichtet und mehr in bodennahe, wahrnehmbare Kundenofferten investiert werden, z. B. ins Bistro, in Bodenvitrinen oder Sondertechnik wie Begrüßungs-Screen, WC-TV, digitale Bilderrahmen an "Stillen Plätzen" oder generell ins Kundenzentrum.a Das Mobiliar: Statt der Exklusivmöbel, die zwei Anbieter für BMW vorhalten, hat man über den Distributor "Spiegelburg" (www.spiegelburg.com) preiswerteres Mobiliar gekauft, das sich aber in Form, Wertigkeit und Optik (Nussbaum, Aluminium etc.) ans CI-Mobiliar anlehnt."Wir haben diese Kompromisse im konstruktiven Dialog mit BMW entwickelt und abgestimmt", so Wicke. "Was wir hundertprozentig umgesetzt haben, waren margenrelevante Anforderungen wie das Outdoor- und Indoor-Communication-System, die geforderten Flächengrößen oder die Trennung von BMW und MINI."Neben dem Kundenzentrum, den beiden Verkaufswelten und der 2.500 m2 großen GW-Ausstellung ist das neue Autohaus auch ein vollstufiger Servicebetrieb (siehe Kasten): Mechanische Werkstatt (mit Glasfassade!) und Karosseriewerkstatt werden komplettiert durch eine Lackiererei mit zwei Kabinen, in denen auch für den Kronberger Betrieb lackiert wird. Mit einer Regalanlage von F.X. Rauscher wird das Einlagerungsgeschäft mit Kundenreifen (1.400 Reifensätze) intensiv gepflegt. Einer von vielen Services, die die gut betuchte Kundschaft der Region zu schätzen weiß. "Wir liegen hier mit einem Kaufkraftindex von 168 Punkten im Spitzenfeld in Deutschland", referiert Sebastian Wicke aus seinen Standort-Recherchen, "für die Premium-Fahrzeuge und -Dienstleistungen unseres neuen Autohauses in Bad Homburg bedeutet das natürlich ein ideales Marktpotenzial. Für diese Kundschaft haben wir hier ein adäquates Haus gebaut."

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