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Airbags: Neue Betrugsmasche im Internet?

25.11.2010 17:13 Uhr
Airbags und Gurtstraffer waren bei Mazda2 aus Osteuropa so geschickt manipuliert, dass deren fehlende Funktionsfähigkeit nur mit einem Tester ermittelt werden konnte.
© Foto: Automobile Weberpals GmbH

Ein deutscher Händler kaufte reparierte Unfallwagen aus Osteuropa an, deren Airbags und Gurtstraffer so geschickt manipuliert waren, dass deren fehlende Funktionsfähigkeit nur mit einem Tester ermittelt werden konnte.

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Wer reparierte Unfallwagen ankauft, sollte deren Funktionen zukünftig vor Übernahme mit einem Tester überprüfen. Das tut jedenfalls Christian Friedrich-Weberpals, seit ihn eine üble Betrugsmasche mit nicht korrekt reparierten Airbags und Gurtstraffern viel Geld gekostet hat. Der Mazda-Händler aus Coburg hatte aufgrund einer Suchanzeige bei Mobile.de drei gebrauchte Mazda2 angekauft, die über einen Vermittler, der am Nordring in Hannover ansässig ist, aus Lettland bzw. Litauen kamen.

Friedrich-Weberpals, der öfter zukauft, hat einen eigenen Fahrer, der solche Autos bei der Abholung genau in Augenschein nimmt. So auch bei den drei Mazda2, die mit 8.100 Euro bei einem Alter von einem Jahr und 4.000 Kilometer Laufleistung ausgesprochen günstig waren. "Deshalb habe ich meinem Fahrer ein Lackschichtdickenmessgerät mitgegeben und ihn gebeten, sich die Fahrzeuge genau anzusehen", erklärte der Händler gegenüber AUTOHAUS Online.

Der Fahrer meldete denn auch seinem Chef vor der Übernahme eine nicht korrekt reparierte Stoßstange sowie einen defekten Halter am Kühler. Beides Fehler, die Weberpals in seiner Kalkulation berücksichtigen konnte und deswegen grünes Licht für den Ankauf gab.

Bei Probefahrt leuchtet Airbag-Kontrollleuchte

Der erste Mazda2 war denn auch schnell verkauft, wenige Tage später machte ein Kunde mit dem zweiten eine Probefahrt. Dieser Kunde berichtete dann, dass bei der Probefahrt die Airbag-Kontrollleuchte geleuchtet habe. Eine Überprüfung in der Werkstatt ergab, dass beide Airbags ausgebaut waren. "Die Luftsäcke waren herausgeschnitten und die Module so eingebaut und kurzgeschlossen, dass ihre fehlende Funktionsfähigkeit nicht angezeigt wurde. Das Armaturenbrett war geschickt verspachtelt und mit hauchdünnem Leder neu überzogen, so dass die Manipulation nicht auffiel", berichtete der geprellte Unternehmer.

"Außerdem waren die Gurtstraffer rollbar, aber nicht funktionstüchtig." Sofort nach dieser Erkenntnis überprüfte er das Fahrzeug, das noch auf dem Hof war sowie das bereits verkaufte und musste erkennen, dass alle drei Fahrzeuge auf ähnliche Weise unsachgemäß – aber sehr gut getarnt – repariert waren.


Betrugsmasche mit Airbags

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KOMMENTARE


M.B.

26.11.2010 - 08:23 Uhr

"Alter von einem Jahr und 4.000 Kilometer Laufleistung ausgesprochen günstig", "Ankauf aus Litauen oder Lettland" wer hier seinen Mitarbeiter mit einem Lackdichtemeßgerät losschickt und vor Auslieferung an seinen Kunden nicht einmal festzustellen vermag, das der Sicherheitsgurt nicht ordnungsgemäß funktioniert,... ich kann mir den Gesichtsausdruck so manches Kollegen bei der Lektüre dieses Artikels vorstellen - Mitleid ist da wohl kaum zu erkennen.


Heinz Kretschmer

26.11.2010 - 09:25 Uhr

...ja,ja die Gier(keine Grundlage für kaufmännischen Denken und Handeln)-Ware aus Osteuropa!!! In welcher Welt lebt dieser Händler und was mutet er seinen Kunden zu! Heinz M.Kretschmer


Thomas

26.11.2010 - 13:58 Uhr

Der Händler kann wohl heilfroh sein, dass die fehlenden Airbags nicht erst bei einem Unfall mit Personenschaden aufgefallen sind! Osteuropa - Finger weg!


Lars Wassenaar

28.11.2010 - 21:16 Uhr

Gier frißt Hirn ... alter Börsianerleitspruch.


Jörg-Uwe Banach

29.11.2010 - 10:12 Uhr

Du meine Güte! Litauen und Lettland gehören doch zur EU. Und sind außerdem für seriöses Geschäftsgebahren und staatlich kontrollierten Umgang mit Gebrauchtwagen aus Westeuropa bekannt! Es ist doch kein Wunder, dass man mit so einem Betrug nicht rechnen kann! OK... Ironie "AUS"


Franz Wagner

30.11.2010 - 14:41 Uhr

Ich versteh die ganze Aufregung nicht. Die Fahrzeuge wurden vermutlich ohne funktionierende Airbags nach Lettland bzw. nach Litauen geliefert. Und da der sicherheitsbewusste Lette bzw. Litauer diese Fahrzeuge nicht kauft, kommen diese halt wieder zurück. Angebot und Nachfrage regelt alles.... :-)


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