Feser-Graf springt beim insolventen Audi Zentrum Magdeburg in die Bresche. Die Autohausgruppe übernimmt zum 1. November 2014 den Betrieb der angeschlagenen A2 Autowelt. Das erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Uwe Feser gegenüber AUTOHAUS. Er bestätigte damit einen lokalen Medienbericht.
Laut Feser hatte sich Audi an ihn gewandt, um das Aus des Standorts zu verhindern. "Es wäre ein großer Imageschaden für den Hersteller, wenn das Prestigeobjekt in Rothensee dauerhaft schleißen müsste", sagte er kürzlich der "Magdeburger Volksstimme". Das moderne Audi-Autohaus mit 35 Mitarbeitern war erst vor zwei Jahren eröffnet worden.
Die Feser-Graf-Gruppe zählt zu den fünf größten Autohäusern Deutschlands. Im Audi-Handel ist das Unternehmen die Nummer eins. Der Schwerpunkt liegt auf der Metropolregion Nürnberg. In Franken sind 24 der 27 Filialen beheimatet. Hinzu kommen zwei Betriebe in Bernburg in Sachsen-Anhalt. Dort liegen auch die familiären Wurzeln von Uwe Feser. Seine Großeltern hatten 1929 mit einer Motorradwerkstatt den Grundstein für das Kfz-Handelsunternehmen mit derzeit rund 1.600 Beschäftigten gelegt.
Interesse an weiterem Betrieb
Nach Darstellung von Mario Hahn, Betriebsleiter des Magdeburger Audi-Zentrums, werden 95 Prozent der Mitarbeiter und sogar einige Mechaniker aus der benachbarten A2 Autowelt-Werkstatt weiter beschäftigt. Laut Feser schließt die Übernahme nur den Betrieb am August-Bebel-Damm ein, der A2 Autowelt-Standort bleibt vorerst im Insolvenzverfahren. Allerdings sei er auch daran interessiert. "Das Verfahren befindet sich noch in der Schwebe", erklärte Feser der Zeitung.
Die A2 Autowelt mit Autohäusern in Magdeburg, Halberstadt, Burg, Oschersleben und Duisburg hatte Mitte Juli Insolvenzantrag gestellt, nach dem das Unternehmen in den Jahren zuvor stark expandiert hatte (wir berichteten). Die VW-/Audi-Gruppe bestand aus vier Gesellschaften und befand sich bereits ein Jahr lang in einem Sanierungsprozess – letztlich ohne Erfolg. Eine der Gesellschaften war finanziell so angeschlagen, dass auch die anderen drei Töchter in die Insolvenz mussten. (rp)