Die automobile Finanzwelt ist in Bewegung. Das wurde beim 1. AUTOHAUS Bankengipfel im oberbayerischen Neufarn deutlich. Unter dem Motto "Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle im Automobilbanking" gaben am Dienstag acht hochkarätige Experten aus der Banken- und Finanzbranche den knapp 100 Teilnehmern weitreichende Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und den Stand der digitalen Geschäftsprozesse. Denn laut Moderator und AUTOHAUS-Chefredakteur, Ralph M. Meunzel, hat die Automobilbranche gerade beim Thema Digitalisierung noch einen großen Nachholbedarf.
Deutlich wurde dies auch in der anschließenden Talkrunde, bei der Anthony Bandmann (VW Bank), Thomas Wahl (Autohaus Wahl) und Jan Wieners (Kiwi Projects) über das vergangene und künftige Autobanking diskutierten. Als eine der größten Herausforderungen bei der Digitalisierung werde von Unternehmen ohne Zweifel die in den vergangenen Jahrzehnten gewachsene IT gesehen. Der Handel nehme die immer digitaler werdende Welt hingegen sehr differenziert wahr, eine "Angst vor der Welle" sei nicht überall zu verorten. Die Wahrnehmung einer digitalen Welt sei im Zuge eines sich bereits gewandelten Kundenverhaltens ohnehin vorhanden, hieß es.
Als richtigen Adressaten für die Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie sehen die Fachleute ausschließlich die gemeinsame Partnerschaft als möglichen Weg in die Zukunft – einer alleine wird es kaum schaffen. Einig waren sich alle Teilnehmer am Ende der Veranstaltung, dass die automobile Finanzbranche vor einer digitalen Zeitenwende stehe und sich das Geschäft grundlegend verändere. Wann genau die Wende eintrete und wie stark diese die etablierten Prozesse verändern werde, sei aber noch unklar.
Ziel: Blickwinkel verändern
Ziel muss es laut Co-Moderator Norbert Irsfeld in jedem Fall sein, den Kunden in den Fokus zu stellen. "Wir müssen eindeutig stärker um den Kunden kreisen und diese Kundenzentrierung zudem aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachten", so sein klares Statement an die Teilnehmer.
Letztlich gehe es vor allem auch darum, ein neues Kooperationsmodell zwischen Hersteller, Autobanken und dem Handel zu schaffen, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. Dieser sieht Irsfeld grundsätzlich optimistisch entgegen: "Denn das heutige Geschäft läuft gut, so dass die Spieler von heute auch noch die Spieler von morgen sind werden." (dko)