HB ohne Filter: ZDK, E-Marketing, Elektroauto
Heute: ZDK-Forderungen zur Bundestagswahl 2017, Thesen zum 4. AUTOHAUS E-Marketing Day, Wo bleibt die Aufklärung der VW-Dieselaffäre?, Es geht: Elektroautoverkauf, Dienstfahrrad – die Glücksmaschine.
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12.05.2017Heute: ZDK-Forderungen zur Bundestagswahl 2017, Thesen zum 4. AUTOHAUS E-Marketing Day, Wo bleibt die Aufklärung der VW-Dieselaffäre?, Es geht: Elektroautoverkauf, Dienstfahrrad – die Glücksmaschine.
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ZDK-Forderungen zur Bundestagswahl 2017
Der ZDK hat aktuell Forderungen und Erwartungen zur Bundestagswahl 2017 vorgelegt. Das Papier können Interessenten bei ZDK-Pressesprecher Ulrich Köster (koester@kfzgewerbe.de) abrufen. Schwerpunkte: Rechtssicherheit für die Nutzung von Dieselfahrzeugen, Fördermaßnahmen zur Umrüstung bei Euro-5-Dieselfahrzeugen, Politik zur Luftreinhaltung muss alle Verursacher einbeziehen, nicht nur Förderung von E-Autos, sondern ebenso Gas und Kraftstoffe aus regenerativen Quellen, uneingeschränkter direkter Zugriff auf die Daten im Kraftfahrzeug, Förderprogramme für digitale Ausstattung (Powerwalls, Tablets für Reparaturannahme), Förderung von Bildungszentren, überbordender Verbraucherschutz mit notorischen Abmahnungen (DUH) u.a.
Ergänzen sollte man die ZDK-Forderung um die Möglichkeit einer Verbandsklage, ebenso zur Sammelklage oder Musterklage, wie immer man das auch nennen mag. Wünschenswert wäre, dass der ZDK über eine Studie im Detail zusammenträgt, wie ein Bürokratieabbau im Gewerbe gezielt möglich ist.
Eine substanzielle mittelstandspolitische Forderung betrifft nicht nur die 38.000 Kfz-Betriebe, sondern gleichermaßen die 460.000 Beschäftigten. Es bedarf dringlich einer Steuerreform, die mittlere Einkommen entlastet und das Steuerrecht erheblich vereinfacht. Bund, Länder und Kommunen weisen für 2016 19 Milliarden Euro Mehreinnahmen gegenüber den Ausgaben aus. Die Politik schwimmt im Geld! Ein alleinstehender Durchschnittsverdiener führt 17,6 Prozent von seinem Gehalt an Lohn- oder Einkommensteuer an den Fiskus ab. Hinzu kommen die EEG-Umlage sowie die massiven Sozialbeiträge. Der Spitzensteuersatz von 42 Prozent greift bei einem Single bei einem zu versteuernden Einkommen von 54.058 Euro und wird bereits von 3,9 Millionen Bürger bezahlt. Die Forderung: Der Solidaritätszuschlag muss ab 2019 ersatzlos fallen. Die kalte Progression im Einkommensteuertarif ist zu korrigieren. Die Stromsteuer für die Mittelschicht abschaffen! Außerdem einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer für das Eigenheim einführen. Es muss der Mittelstand, die Mitte der Gesellschaft, es müssen die wahren Leistungsträger, die jeden Tag pünktlich aufstehen und zur Arbeit gehen und oft mehr als ihre Pflicht tun, gefördert werden. Der einzig nachhaltige Wohlstand ist der gemeinsame Wohlstand aller!
Thesen zum 4. AUTOHAUS E-Marketing Day
In Mainz trafen sich 130 Kongressteilnehmer zum 4. AUTOHAUS E-Marketing Day. Hier wichtige Aussagen in Thesenform:
- Die Website hat an Relevanz verloren. Googles Rankingfaktoren sind Relevanz, Entfernung, Bekanntheit.
- Bis 2020 werden 50 Prozent aller Suchanfragen über Sprache stattfinden. Voice! Sprache ist u.a. das, was den Menschen von anderen Lebewesen unterscheidet.
- Neben Google sind für Products, Places und People alle anderen Services gleichermaßen zu befragen.
- Die Aufgabe lautet: Strukturierte Antworten schaffen und anbieten!
- Auch im Zeitalter der Digitalisierung wollen viele Kunden nicht auf die persönliche Beratung im Autohaus verzichten.
- Die Hersteller können die Digitalisierung nicht allein, sondern besser mit den Handelspartnern gestalten.
- Der Web-Auftritt ist das Herz. Man muss den Herzschlag kennen.
- Wenn ein Kunde etwas sucht, muss man ihm sehr schnell eine Antwort darauf geben. Eine Information, die für ihn wichtig ist.
- Was wird wie häufig im Netz gesucht? Woher kommen die Besucher?
- Digitales Marketing lässt sich heute sehr gut messen.
- Bei Facebook-Nutzern mit Kaufabsicht erzielen die Aktivitäten von Audi die größte Wirkung.
- Welche Vorteile bietet ein Newslettersystem mit einheitlichem Markendesign den Kunden und den Händlern? (Starkes Werkzeug zur Generierung von Probefahrten)
- Händlerwebsite, Fahrzeugbörsen, Online-Beratung, Suchmaschinenmarketing, Social-Media-Handel, Online Werbung, E-Mail Marketing, alle digitalen Medien und Kanäle werden Marketing und Vertrieb erfolgreicher machen.
- 70 Prozent der Verkaufsgespräche finden bei Audi in der Customer Private Lounge statt. Das bringt Steigerungsraten bei den Sonderausstattungen mit sich.
- Die VR-Technologie (Virtual Reality Experience) wird immer attraktiver.
- Man integriere Youtube-Offerten der Hersteller auf der eigenen Website.
- Community ist eine Internetplattform zur Kommunikation. Jedem Kunden seine persönlich Website.
- Mehrwertfaktoren schaffen Begehrlichkeit und Frequenz in der Community.
- Die Community wird zum Ökosystem, vom Parkplatzfinder, elektronischem Fahrtenbuch bis zu Reiseangeboten.
- Den Kundenkontakt nicht digitalen Regelbrechern überlassen. Immer fragen, wo landen die Daten? Habe ich Zugang dazu?
- Für Google ist nur noch die Website relevant, die auch mobil zu empfangen ist.
- Nachwuchs findet man am besten über Facebook.
- Wer keinen geeigneten Mitarbeiter für die digitale Welt hat, kann mit einer externen Agentur zusammenarbeiten, Für 1.000 Euro pro Monat lässt sich da viel machen.
- Seit 2015 ist die mobile Nutzung höher als die Desktop-Nutzung!
- Hyperlocal ist "Marketing in the moment". Man muss dem Kunden zeigen, was ihn im richtigen Moment interessiert.
- Die digitale Verbringzeit steigt durch mobile Apps an.
- Eine Autohaus App macht Sinn für Bestandskunden (Kundenbindung) wie für zu akquirierende Neukunden. Inhalte: von der Onlineterminvereinbarung, Teileanfrage, Kampagnen, Vermietung, Probefahrt vereinbaren, Notdienst, Ansprechpartner, Herstellernachrichten bis hin zum Schlüsselfinder.
- Caroobi, Deutschlands erste Online-Werkstatt greift an. Mit Festpreisen, Steuerung über Freie Werkstätten, mit Identteilen. Siehe Abb. - Video ansehen
- Bonago ist der führende Belohnungsexperte und zeigt die monetären Möglichkeiten für Arbeitgeber auf - siehe Abb. -, aber auch wie über ein Gutscheinsystem einfach, vielfältig individualisierbar besondere Motivation gelingt. Der Prämienshop mit integriertem Maketing-Tool lässt sich auf weitere Zielpersonen (Kunden) weiten. (www.bonago.de)
- CarGurus, in den USA die Nummer eins unter den Auto-Vermarktungsplattformen ist jetzt auch auf dem deutschen Markt als transparenter Marktplatz für Verkäufer und Käufer eingestiegen. Besonderes Highlight: Der aktuelle Marktwert (AMW). Weitere Details unter www.cargurus.de.
Caroobi
Vergütungssysteme – steuerliche Regelungen
Wo bleibt die Aufklärung der VW -Dieselaffäre?
Das Geschäft läuft sehr gut, der Aktienkurs bei VW ist seit Beginn der Dieselmalaise am 15. September 2015 von 105 Euro wieder auf 145 Euro angestiegen. Und schon ist der normale VW-Aktionär zufrieden. Bei der VW-Hauptversammlung, heute am 10. Mai 2017 in Hannover verständigten sich die Hauptaktionäre des Konzerns, die Familien Porsche-Piëch, das Emirat Katar und das Land Niedersachsen auf eine Entlastung der Vorstandschaft und Aufsichtsrates und damit auf die "Kosmetisierung" des Betrugsskandals. Ursächlich wollte man längst den Untersuchungsbericht der US-Kanzlei Jones Day vorlegen. Dieser sollte aufzeigen, wer denn nun verantwortlich für die Manipulation an elf Millionen Fahrzeugen ist. Jetzt soll es diesen Abschlussbericht nicht geben. Ursächlich hatte Konzernchef Müller eine schonungslose Aufklärung der Diesel-Malaise angekündigt. Bitte: Sie wissen nicht mehr, was sie gesagt haben ...! Sie machen es wie Putin, sie halten sich nicht mehr an geltende Regeln. Die neue Leitkultur!
Es geht: Elektroautoverkauf!
2016 wurden in Deutschland ganze 11.410 reine Elektroautos verkauft. Von Januar bis März 2017 waren es bereits 5.060. Im Vergleich zum Vorjahr eine Verdoppelung. Man werfe seine Blicke auf den Hyundai-Händler Sangl in Landsberg. Hyundai kam 2016 mit dem Elektroauto Ioniq auf den Markt. Von September 2016 bis März 2017 hat Sangl sage und schreibe 211 Einheiten (!) vermarktet. Regional und überregional. Warum: Weil Jürgen Sangl die richtige Mentalität und Haltung mitbringt. Sangl ist in mehreren Kanälen unterwegs. U.a. auf www.goingelectric.de. Eine Plattform, die viele Informationen rund um das Elektroauto sammelt, E-Fahrer zum Austausch aufruft, stets das aktuelle E-Tankstellennetz mit E-Routenplaner abbildet.
Mobilität für eine neue Generation
Interessant, auf dem Wiener Motorensymposium traf Mahle-Chef Wolf-Henning Schneider die Aussage, dass bei vergleichender Betrachtung von konventionellen Antrieben und E-Autos bei der Herstellung eines konventionellen Autos rund fünf Tonnen CO2 weniger anfallen. Bei batteriebetriebenen Autos sei damit von einer Verdoppelung auszugehen. VW-Chef Matthias Müller kündigte auf selbiger Veranstaltung an, 2025 bei einem E-Autoanteil von 25 Prozent zu sein. Tesla liegt ohnehin ganz auf dieser Welle!
Dienstfahrrad – die Glücksmaschine!
Die Glücksmaschine, die den ganzen Körper in Top-Form bringt, die Umwelt schont, schlank, fröhlich und stark macht, ist das E-Bike. Jährlich werden in Deutschland 700.000 verkauft. Durchschnittspreis 1.700 Euro. 2020 wird jedes zweite Rad ein E-Bike sein. Die Preisdimension reicht heute von 750 bis 10.000 Euro. Die Automobilhersteller arbeiten bislang mit unterschiedlichem Erfolg an E-Bike-Konzepten. Smart wagte 2012 den Schritt. Besonders gefiel das Design. Ende 2015 wurde die Produktion wieder eingestellt. VW ist mit eigenem E-Bike-Motor und Getriebe dran. Als Konzeptstudie. BMW setzt weiter auf E-Bikes. Subaru sieht sie als Marketinginstrument für die Händler.
Mit Ford Gaul & Klamt in Bad Neustadt finden sie einen Händler, der das Thema E-Bike lebt. Firmenchef Jürgen Gaul macht es möglich. Warum? Er ist selbst begeisterter Mountainbiker und Rennfahrer. Siehe www.gaul-klamt.de/E-Bike. Dort finden sie auch die Offerte "Dienstwagenfahrrad" auf Leasingbasis. Das Grundmodell läuft wie beim automobilen Dienstwagen. Der Mitarbeiter muss ein Prozent des Fahrrad-Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuern. Die Monatsrate wird direkt vom Bruttolohn abgezogen. Damit bezahlt der Mitarbeiter wie das Unternehmen weniger Steuern und Sozialabgaben. Gaul hat dazu einen Vorteilsrechner integriert. Vertragsdauer sind beim Leasen meist drei Jahre. Ein E-Bike mit 2.700 Euro Anschaffungswert führt zu einer monatlichen Netto-Belastung von rund 50 Euro. Nach drei Jahren kann der Leaser das Fahrrad zum Restwert von zehn Prozent des Neupreises übernehmen!
3.000 Unternehmen sind da bundesweit insgesamt schon dabei, u.a. die Deutsche Bahn, die das jedem Mitarbeiter offeriert. Das geht auch mit einem normalen Rad oder Sportrad. Es geht ebenso die Kombination aus Dienstwagen und zusätzlich einem Dienstrad. Also beides! Auch das Beispiel Dienstfahrrad zeigt, man braucht die richtigen Menschen, die etwas umsetzen!
Die Leasingofferte von Gau & Klamt für das Dienstfahrrad
Spruch der Woche:
"Das handlichste Werkzeug ist noch immer die Freude an der Arbeit." (Norbert Stoffel)
Mit meinen besten Grüßen zum Monat der Monate
Ihr
Prof Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
Peter Fuersicht