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HB ohne Filter vom 26. Juli 2013

Prof. Hannes Brachat
Prof. Hannes Brachat
© Foto: AUTOHAUS

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Datum:
26.07.2013

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Heute: Direktverkauf per Internet, Die neue S-Klasse, Steuerpolitisches Dreistigkeit namens Soli, BFC-Stipendien aus Baden-Württemberg.

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22. Juli – Montag<br><br>Daimler und BMW kündigen Direktverkauf per Internet an!


Heute stellte in Neuhausen Mercedes-Benz den ersten Baustein für den Online-Verkauf vor. Vorkonfigurierte Fahrzeuge sollen zunächst über die Niederlassung Hamburg abgewickelt werden. Außerdem plane man temporäre und stationäre Verkaufslokale. Und die Zahl der "Mercedes-Benz-Connection"-Center soll weltweit bis 2020 auf 40 Stationen ausgebaut werden. Das alles steht unter dem Strategiedach, dass MB 2020 vor BMW und Audi größter Premiumhersteller werden soll. Die neue S-Klasse wird auch über das Internet offeriert, aber in Form der unmittelbaren Verbindung zu einem Händler.

 

Die aktuelle Internetverbindung bei MB geht direkt zum gewünschten Händler.

Der BMW-Wirbel geht auf einen Beitrag vom 22. Juli 2013 in der "Wirtschaftswoche" zurück: Fahrzeugverkauf per Klick im Internet, Vertreter an der Haustür und Animateure für neue Käuferschichten; der Münchener Konzern läutet mit seinem Elektroauto i3 die Revolution im Autohandel ein. Verlierer seien die klassischen Autohäuser. So ist es da zu lesen. Nun muss man wissen, dass die BMW-Händler – so gab es der Grandseigneur im BMW-Lager, Eberhard von Kuenheim, bis heute vor – der verlängerte Arm des Herstellers sind. Die Händler sind für den Hersteller allenfalls notwendiges Übel. Und so heißt es im besagten Artikel: "Denn zufrieden sind die Hersteller mit ihren Händlern schon lange nicht mehr." Und mit ihren Niederlassungen? Die sind doch keinen Deut besser als die Händler. Warum wollen sich MB und BMW von ihren Niederlassungen trennen? Weil diese ewige Verlustveranstaltungen mit überschaubarem Kundenzufriedenheitsgrad sind. Die "Wirtschaftswoche" führt das im Kern auf die Gehaltsstrukturen der Niederlassungen im Vergleich zu den selbständigen Autohäusern zurück. Die Mitarbeiter der Niederlassungen haben ein Recht auf sämtliche Sonderzahlungen im Mutterkonzern. Das ließe sich ganz einfach lösen, indem man aus den Niederlassungen eigenständige GmbHs macht und dort mit den gängigen Tarifabschlüssen des jeweiligen Kfz-Landesverbandes arbeiten würde.

Warum soll mit dem Elektroauto i3, das jetzt am 29. Juli 2013 weltweit eingeführt wird, eine Revolution im Handel stattfinden? BMW hat für den Elektroautovertrieb 14 Niederlassungen und 33 selbständige Händler ausgewählt. Gleich dem Vertriebssystem von Daimler fungieren diese künftig als "BMW i Agenten". Bitte, BMW wollte ursprünglich mit dem reinen Wasserstoffmotor kommen. Der hat nie funktioniert. Man landete in einer Hybridkooperation mit Toyota. Außerdem hat BMW in das Elektroauto drei Milliarden Euro investiert. Und was, wenn der Neue und die weiteren E-Modelle floppen? Da braucht man in der Tat einen "Product Genius", der potenzielle Käufer informiert und begeistert. Allerdings soll dieser nichts verkaufen. Von wem und was lebt der denn? Vom anschließenden Online-Direktverkauf? Außerdem wird eine "Mobile Sales Force" eingesetzt, die den Kunden im Wohnzimmer besuchen soll. Das macht Vorwerk schon lange. Ebenso unsere Verkäufer, die im Großkundengeschäft unterwegs sind. Und in den sogenannten Brand Stores in den Mega-Städten werden nur wenige Modelle vor Ort präsentiert. Das individuelle Wunschauto wird stattdessen auf riesigen Bildschirmen virtuell präsentiert. Wie passt das aber zusammen? Auf der einen Seite baut jeder Hersteller seine Modellpalette weiter aus, die Live-Präsentation soll aber zurückgefahren werden. Das mag ja für die emotionale Kundenansprache, für Markenimagebildung genügen. Hoffentlich wird daraus dann irgendwann einmal ein Kauf. Es ist ja schön, wenn BMW bei Facebook 1,3 Millionen Fans für den i3 gesammelt hat. Und wie viele davon schreiten je zum Kauf? Mit wären 20.000 qualitative Fans lieber, die das nötige Kleingeld für den Neuen haben. Das Elektroauto bedarf ohne Frage der Emotionalisierung. Beim E-Bike gelingt das.

Das alles schließt eines Tages nicht aus, dass der virtuelle Direktverkauf möglich sein wird. Der VW-Kunde ordert bei Auto-City in Wolfsburg virtuell seinen Polo und holt ihn direkt dort ab. Wer führt die Probefahrt durch? Wie sieht das mit dem Gebrauchtwagen des kaufenden Kunden aus? Wie der Service? Wie das Thema Wandlung? Ohne Frage wird sich der Online-Vertrieb im Netz weiter entwickeln.

MeinAuto.de (www.meinauto.de) offeriert z.B. ganz neu den ersten markenübergreifenden bedarfs- und endpreisbasierten Fahrzeugkonfigurator. Anstelle von Marke und Modell werden Kriterien eingegeben – Fahrzeugtyp, Budget, Ausstattungsmerkmale – und der Interessent erhält dann verschiedene Modellvarianten gezeigt. Wie anders soll und kann ein Interessent die herrschende und kommende Modellvielfalt übersehen?

 

Bedarfskonfigurator

Oder werfen wir einen Blick in Deutschlands erstes Online-Autohaus, das von der Moto GmbH in Hamburg betrieben wird: Autoda (www.autoda.de) Aktuell sind dort über 14.000 Fahrzeuge, vorwiegend Gebrauchtwagen (Leasingrückläufer, ehemalige Firmenwagen, Jahreswagen) im Angebot. Aber auch (EU-)Neuwagen und Tageszulassungen sind ohne Wartezeit sofort verfügbar. Autoda steht als Vertragspartner mit Gewährleistungspflicht im Kaufvertrag und vermittelt also nicht nur unverbindlich einen Kontakt. Autoda ist der "persönliche Autohändler", von der ersten Anfrage, Beratung, Finanzierung bis hin zur gewünschten Anlieferung und Zulassung direkt am Wohnort des Kunden.

Autoda ist Deutschlands größtes Online-Autohaus

Ohne Frage, wir müssen die Chance nutzen, den Kunden über positive Markenerlebnisse zu erreichen. Dazu gehört auch die emotionale Markenbindung. Unsere Verkäufer sind Markenbotschafter, die u.a. den Stil einer Marke adäquat transportieren. Neue Tools, wie oben angesprochen, schaffen neue, positive Markenerlebnisse. Der Faktor Mensch ist aber wichtiger denn je. Daher wird es auch in Zukunft ohne den klassischen Automobilhandel nicht gehen. Der Automobilhandel sollte strategisch klar im Auge behalten, dass er nicht zur Statistenrolle abfällt. Gesucht ist das Autohaus, das den stationären und virtuellen Vertrieb unter einem Dach vereinigt!

 

23. Juli – Dienstag<br><br>Vision erfüllt: Die neue S-Klasse


Wer als VIP-Kunde zur Einführung der neuen S-Klasse die sehr ansprechend aufgemachte Einladungsbox live in Händen hielt, musste bei emotionaler Normalveranlagung erst einmal die Luft anhalten. Das Motto: Von der Vision zur Wirklichkeit. Im Klartext: Die Marke mit dem Stern leuchtet wieder! Vom vergangenen Freitag bis Sonntag lief in Deutschland die offizielle S-Klasse-Einführung. Die neue Ikone galt es nun vor Ort bei den MB-Vertretern und -Niederlassungen wirkungsvoll zu inszenieren. Die Peter-Gruppe zu Nordhausen lud 200 VIP-Kunden seiner Betriebsstandorte Göttingen, Northeim, Einbeck, Osterode, Herzberg und Duderstadt auf den Gräflichen Landsitz Hardenberg ein.

 

Benz-Motorwagen

Die Glanzlichter: Bei ihrer Ankunft erwiesen die Gäste dem ersten Automobil der Welt, dem vor 127 Jahren von Karl Benz gebauten Motorwagen ihre Referenz. Dann waren in zeitlicher Abfolge die fünf Vorgängerklassen live aufgebaut. Der W 221 (S 350), der von 2005 bis 2013 im Premiumsegment gewichtige Zeichen setzte. Dann der W 220 (S 320), von 1998 bis 2005; der V 140 (S 600), von 1991 bis 1998; der W 126 (300 SE), von 1979 bis 1991 und der legendäre "Adenauer-Mercedes" W 186 (300 b), 1951 bis 1962. Der Anspruch: Auch mit der neuen S-Klasse wird heute schon gezeigt, was morgen in Automobilen Standard sein wird.

 

Die 5-S-Klasse-Generationen

Das "Heiligtum", das auf rotem Teppich stand und mit weißer Seide verhüllt war, wurde mit neuestem S-Klasse-Accessoire garniert. Da fiel vor allem das "Air-Balance-Paket" mit den Duftnoten "Downtown Mood", "Nightlife Mood", "Freeside Mood" und "Sports Mood" auf, das zukünftig beispielsweise die Beifahrerin über das Handschuhfach auf Umsetzungskurs bringen kann.

 

Daimlers neue Duftnoten

Und Dieter Burmester schafft es über das eigens entwickelte Burmester High-End-3D-Surround-Soundsystem mit 24 Lautsprechern Musikliebhaber vergessen zu lassen, dass man Musik über technische Geräte empfängt. "Art of the ear", so nennen die Schwaben ihre neue Kultur.

Die Enthüllung der neuen Ikone gelang auf spaßige und doch tiefsinnige Art: 1 PS, ein Wallach, zog dem neuen MB-Maßstab das weiße Seidentuch vom Leib.

 

Die 1-PS-Enthüllung der neuen S-Klasse

Eine verständliche und sehr bildhafte Einweisung in die neue S-Klasse-Welt gab Andreas Peter. Die Profi-Show-Band Amorados, eine exquisite Speiseofferte, ein profihaft inszeniertes Lichtspiel zur Nacht am Fuße der Hardenberg-Ruine – das alles war ein unvergessliches Erlebnis. Es kommt wie im wahren Leben immer wieder auf einen guten Start an. Die Peter-Gruppe hat als regionaler Markenbotschafter einmal mehr ein markantes S-Klasse-Markenerlebnis gesetzt. Der Start ist gelungen!

 

25. Juli – Donnerstag<br><br>Steuerpolitisches Dreistigkeit namens Soli


225 Milliarden Euro
haben die west- und ostdeutschen Steuerzahler seit 1991 über den Soli-Zuschlag für den Aufbau Ost gezahlt. 1991 wurde er in Höhe von 3,75 Prozent und einzig für ein Jahr eingeführt. 1995 holte man den Zuschlag erneut aus der Schublade. Jetzt mit 7,5 Prozent. Das wurde 1998 auf 5,5 Prozent abgesenkt. Für 2013 kommen nun weitere 13 Milliarden Euro zusammen. Der Soli ist weiterhin bis 2019 verankert. Die einzige Partei, die sich nach der Bundestagswahl um eine Abmilderung und ab 2019 für dessen Abschaffung ausspricht, ist die FDP. Ein Unding. Unabhängig davon, dass man die Aufbauhilfen im Westen so dringlich bräuchte wie im Osten, sollte eine "Steuer", deren Zweck erfüllt ist, abgeschafft werden. Das hat mit politischer Vertrauensbildung zu tun. Die Grünen propagieren heute schon für 2019 den "Bildungs-Soli". Sieht man den Steuer- und Abgaben-Erhöhungswahnsinn des früheren Kommunistenführers und Finanzministers in spe J. Trittin, muss man bei gegebenen Rekord-Steuereinnahmen von 277 Milliarde Euro im ersten Halbjahr 2013 fragen: Wie viel brauchen die Herren und Damen Politiker denn noch?

Tübingens Grüner OB Boris Palmer, der als Dienstwagen ein E-Bike fährt (!) und  Baden-Württembergs Ministerpräsident, der Grüne Winfried Kretschmann, wurden jüngst auf dem Programm-Parteitag der Grünen niedergebrüllt und mundtot gemacht. Palmer: "Es ist nicht grün, den schwäbischen Mittelständler stärker zu belasten als eine Kapitalgesellschaft. Ein schwäbischer OB kann es nicht mittragen, wenn die Grünen die Basis unserer Wirtschaftsordnung gefährden." Palmer sprach auch Trittins Vermögensteuerpläne an. Sie gefährdeten Investitionen und die Wettbewerbsfähigkeit. Palmer wurde als "wichtigster Dorfbürgermeister der Welt" verhöhnt – und die Masse der Grünen tut seine Warnungen "abenteuerliche Kreativität" ab.

Im Klartext: Der Soli muss weg! Die Vermögensteuer darf für den Mittelstand nicht kommen!

Es ist ja erfreulich, wenn die G-20 Staaten Steuertricks unterbinden möchten. Ob es gelingt? Es kann und darf nicht sein, dass ein Unternehmen wie Amazon in Deutschland im vergangenen Jahr 8,7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet und dafür nicht einmal vier Millionen Euro an Steuern entrichtet. Das sind weniger als 0,5 Promille!

Entwicklung des Solidaritätszuschlags

 

26. Juli – Freitag<br><br>BFC-Stipendien aus Baden-Württemberg


Carsten Beuß
, der Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Baden-Württemberg, sieht sich als Brückenbauer zwischen dem ehemaligen BFC-Standort Calw und Northeim. Oft sind Taten gewichtiger als gute Worte. Aktive Unterstützung erhält nun die BFC Northeim durch gezielte Stipendien. Die Kfz-Innung Stuttgart stellt für ihre Kreise Stuttgart, Böblingen, Rems-Murr, Ludwigsburg und den Altkreis Esslingen jeweils ein Stipendium in Höhe von 500 Euro zur Verfügung. In Summe: 2.500 Euro. Das gute BFC-Netzwerk zu Ehemaligen im Südwesten will der LV-Geschäftsführer weiterhin kultivieren, zumal viele ehemalige BFC'ler im Ehrenamt aktiv sind. Beispielsweise der LV-Vizepräsident und Obermeister von Reutlingen-Tübingen, Bernd Heusel. Martin Sauer, ehemaliges Vorstandsmitglied der BFC, hat schon vor Jahren in dieser Innung jährlich ein Stipendium von 1.000 Euro initiiert. Zu diesem BFC-Kreis gehört auch der Obermeister der Kfz-Innung Tuttlingen-Rottweil, Bernd Klaiber.

Gefördert werden Schüler, die bereits an der BFC eingeschrieben sind oder dies konkret vorhaben. Die Vorlage der Bescheinigung ist ausreichend. Die Auszahlung erfolgt über die Mitgliedsbetriebe der Kfz-Innung. Klare Aussage des LV-Hauptgeschäftsführers: "Ich kann ihnen versichern, dass ich auch ganz persönliche alles tun werde, damit die BFC mittel- und langfristig erfolgreich sein kann." Dazu steht obenan die strategische Ausrichtung der BFC zu einem praxisorientierten Studiengang – inhaltlich wie organisatorisch, kombiniert mit einer wirkungsvollen Marketingstrategie. Und das unter dem Dach eines BFC-Vorstandes, dem ein aktiver Automobil-Unternehmer vorsitzt.

 

Spruch der Woche:

"Beim Streiten ist nichts so wichtig wie der Zeitpunkt, wann man damit aufhören soll."

Mit einem herzlichen Sommergruß

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


Derek Finke

26.07.2013 - 15:18 Uhr

Die Entscheidungen von Mercedes Benz und BMW sind konsequent und sie sind absolut richtig. Man kann es drehen und wenden wie man will: Wer heute und morgen Kunden für den Neuwagenverkauf gewinnen will, der kommt an einem bedarfsorientierten Onlinekanal nicht vorbei. Dass unsere Branche und deren Sprachrohr das manchmal etwas anders sehen, ist für mich zwar menschlich verständlich. Denn wir alle tragen den Rucksack der (manchmal guten) alten Zeiten mit uns herum. Auch kann ich die hohe Sensibilität des Handels an dieser Stelle nachvollziehen: Zu oft gab es schon Enttäuschungen seitens der Hersteller, zu hoch sind die unter Herstellerdruck erfolgten Investitionen, als dass man hier nur freudig erregt in die Zukunft schauen könnte. Die noch zunehmende technologische Dynamik des Internets und die weiter steigende Bereitschaft der Interessenten und Kunden, diese Technologien auch aktiv zu nutzen, treffen hier auf eine im Grunde konservative Branche, die über Jahre kaum Innovationen im Vertrieb nötig hatte. Doch das ist diesmal anders. Wer überleben will, der muss überzeugende Antworten auf diese Herausforderungen finden, anstatt über &#34;Rabattjäger&#34; oder doofe und nicht wertschätzende Kunden zu lamentieren. Das ist alles Zeitverschwendung. Warum muss erst ein Portal wie meinauto.de einen am Kundenbedarf orientierten Konfigurator entwerfen? Warum ist meinauto.de (als Vermittler!!!) in der Lage, E-Mails von Kunden umgehend zu beantworten, und nicht erst nach vier Tagen (oder auch gar nicht)? Warum ist meinauto.de in der Lage, Kunden via Telefon, Videotelefon oder auch per Chat menschlich und fachlich kompetent und zu beraten, aber so gut wie kein Händler auf diesem Kanal dazu in der Lage? Warum beschweren sich Händler, Verbände und (zumindest öffentlich) auch Hersteller über meinauto.de, wenn sie alle nicht in der Lage sind, ihr ureigenes Geschäft derart kundenorientiert zu organisieren und zu betreiben? Ich denke, es ist Zeit aufzuhören, über das &#34;ob&#34; des Onlinevertriebs und die vielen bösen Risiken zu sprechen. Statt dessen muss es ernsthaft um das &#34;wie&#34; gehen, wenn der Großteil des Händler auch in den kommenden Jahren noch Im Markt bleiben möchte. Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden: Ich glaube durchaus an die Zukunft von Autohäusern vor Ort. Dafür muss sich beim Großteil der Branche aber die Einstellung gegenüber dem Thema Online und den von dort kommenden Interessenten ändern.


Autohausgeschäftsführer

26.07.2013 - 16:55 Uhr

Lieber Herr Finke,bitte ersparen Sie uns Ihre ausschweifenden Kommentare mit keinem oder nur sehr dünnen Inhalt. Gehen Sie in sich und überlegen Sie für wen Sie arbeiten und wer Ihre Zielgruppe ist. Wenn Sie dann innehalten werden Sie feststellen, dass Sie Ihre Kunden mit diesem Kommentar wie Deppen aussehen lassen.Oder sagen Sie offen, dass Sie für Modix einem Internetdienstleister arbeiten und deshalb hier Ihre Artikel platzieren.Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen ein Autohausgeschäftsführer, der Sie noch aus Händlerverbandszeiten kennt. Denken Sie nach! Sie haben Ihre Brötchen über lange Jahre von der Spezies erhalten, die Sie jetzt wie Hinterwäldler aussehen lassen!


Michael Plötscher

29.07.2013 - 11:59 Uhr

Immer wieder werden Meinauto.de, Carneoo und nun auch autoda der Moto GmbH als Beispiele für den Automobilvertrieb der Zukunft genannt. Es lohnt sich einen Blick in die öffentlichen Bilanzen der Firmen zu werfen. Die Moto GmbH hat 2011 einen Fehlbetrag von 851 TEuro erwirtschaftet, die Meinauto GmbH hat inzwischen einen Verlustvortrag von 2,6 Mio Euro akkumuliert und Carneoo war ja nun erst insolvent. Ich habe Zweifel, dass sich diese Investitionen in Markenaufbau und Marktanteile jemals auszahlen. Der Wettbewerb im reinen Online-Verkauf und -Vermittlungsgeschäft ist hart, die Preistransparenz extrem hoch und die erzielbaren Margen darum klein. Sieht mir nicht nach einem spannenden Geschäftsfeld aus.


Michael Kühn

01.08.2013 - 19:02 Uhr

Zum Thema: &#34;Direktverkauf per Internet&#34;;meines Erachtens hat Herr Prof. Brachat zu Recht von Emotions geschrieben.Viele neue Modelle werden konzipiert und gebaut, nur wo sollen diese Emotions herkommen ? von Bildern im Internet? --Als Hobbymusiker, Gitarre, Schlagzeug + Bass kann ich nur sagen: Eine Gitarre muß zu einem passen, habe deswegen einige viele Stunden in Musikshops investiert; und dann auch dort gekauft (6 Gitarren); Emotions entstehen durch Berührung/Anfassen und Bespielbarkeit, je nach der persönlichen und gewünschten Prioritätenskala...(Preise ab € 2100.- aufwärts)Sogar banale Trommelstöcke muß ein guter Schlagzeuger einmal in der Hand gehabt haben, um zu entscheiden welcher Hersteller und Holzstärke/Beschaffenheit zu einem paßt. Über das Internet ordere ich dann die reinen Verschleiß-Dinge, wie z.B. Saiten; Trommelstöcke usw. und dann am liebsten bei meinen Händlern, bei denen ich auch die Instrumente gekauft habe, denn bei diesen fühlte ich mich bestens beraten und möchte auch zukünftig mit meinen Fragen + Sorgen dort vorstellig werden können ! Musik ist sicher noch ein wenig stärker von Emotions geprägt, aber in Zeiten von &#34;Geldarmut&#34; in der allgemeinen Bevölkerung sind gerade im Automobilgeschäft die &#34;Emotions&#34; ein höchst wichtiger Schlüssel zum Herz eines Kunden . EIN GUTES LADENGESCHÄFT IST DURCH NIX ZU ERSETZEN; außer durch ein Ladengeschäft mit einer gewissen Grundauswahl an Vorführmodellen.


Michael R.

02.08.2013 - 09:26 Uhr

Lieber Herr Brachat, vielen Dank für Ihre gelungene Einschätzung. Und auch Ihnen, Herr Finke, muss ich danken. Ich sehe bei meinen Händlerkollegen genau diese kindisch-trotzige Haltung, die gegen den Internetvertrieb gerichtet ist. Es ist aber so, schauen wir den Dingen doch ins Auge: Die Händler, die am meisten gegen Vermittler und die Kollegen, die mit ihnen zusammenarbeiten, wettern, sind doch die, die auch den schlechtesten Kundenservice und eine Firmenführung von gestern haben! Da mag sich mancher pikiert fühlen - ja, sollen sie auch. Ich bin dieses Gejammere leid, ich bin es leid, dafür angegriffen zu werden, dass ich auch mit Vermittlern zusammenarbeit (im Übrigen verkaufe ich mehr Fahrzeuge über meine eigenen Online-Aktivitäten!). Ich bin es leid, mit Fossilien und hemdsärmeligen Rolex-Trägern darüber zu reden, wie sie denn ihre nächste Rolex und ihre nächsten Türchromzierleisten bezahlen können. Das sind alles Krämer, aber sicher keine Geschäftsführer. Diese Händler passten vielleicht in die 80er Jahre, aber im 21. Jahrhundert sind sie nur noch PEINLICH. Und lieber Herr PLÖTSCHER - die Fehlbeträge der Vermittler sind immer noch gering, wenn ich mir anschaue, was alles an Vertragshandelskollegen 2013 über die Wupper gegangen ist. Und auch ich spüre den Marktdruck, vor allem die Absatzsaisonalität. Und lieber Herr Autohausgeschäftsführer - tragen Sie eine Rolex? Liebe Kollegen, wacht auf. Die meisten von Ihnen sollten einfach den Generationenwechsel einleiten, wenn Sie denn Ihre Blagen anständig erzogen haben. Für einige sehe ich noch eine Chance. Und die, die bereits im heute leben: Wir müssen zusammenhalten. Nicht die Hersteller machen es uns schwer. Es sind unsere Kollegen, die sich gegen ihre unvermeidbare Geschäftsauflösung stemmen.


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