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HB ohne Filter vom 12. April 2013

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: AUTOHAUS

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Datum:
12.04.2013

4 Kommentare

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Heute: Automobile Schlaglichter, Prüfhallen-Malaise in Autohäusern, Ford – feel the difference! und Gesellen-Freisprechfeier

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8. April – Montag<br><br>Automobile Schlaglichter


Das erste Quartal 2013 hat automobilistisch seine Erwartungen nicht erfüllt. Es wurden 673.957 neue Pkw abgesetzt. Das erste Quartal hat 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr an Zulassungspower verloren. Dahinter stehen sage und schreibe 100.000 Einheiten, die weniger verkauft wurden! Die Zulassungsjahre mit mehr als 800.000 Pkw-Einheiten im Startquartal gehören seit 2001 der Vergangenheit an.

Wer die Anzeigen in den Zeitungen und Magazinen analysiert, findet Neuwagenwerbung vor allem zu neuen Modellen, bei Opel für Adam und Mokka, bei Ford für Tourneo, Fiesta und Kuga, bei Mini ganz massiv den neuen Paceman (Design, das auf die Straße muss!). Seat geht mit dem neuen Toledo ins Rennen, Mitsubishi mit dem Space Star und Subaru mit der neuen Fünf-Jahres-Garantie und den neuen Modellen Impreza und Forester. Auch Toyota glänzt mit Tageszulassungen. Die Anzeigen für das Sommerreifengeschäft sind im "Blätterwald" noch spärlich vertreten. Renault mach in der "Bild" auf der ersten Seite einen auf Preisimage! Das hat ohne Frage Wirkung.

 

9. April – Dienstag<br><br>Die Prüfhallen-Malaise in Autohäusern


Wenn man in den Autohäusern die sogenannten Prüfhallen, Prüfzentren oder Prüfräume sieht, überfällt einen größte Nachdenklichkeit. Wir sprechen hier inhaltlich vom "Technik-Kompetenzzentrum". Darin wird ja nicht nur durch eine der Prüforganisationen die HU durchgeführt, sondern werden namhafte Technikdiagnosen erstellt. Der Prüfstand kostet 6.500 Euro, der Fahrwerkstester 7.000 Euro, das Scheinwerfer-Einstellgerät mit Schienen 3.000 Euro und die Abgasanlage 4.500 Euro. Damit keiner ob der Witterungsverhältnisse "leiden" muss, wird noch ein schnelles Werkstatttor für 5.000 Euro installiert. Und wie erbärmlich sieht es in diesen Prüfhallen aus? Die Beispiele zeigen einen Mercedes-Betrieb und einen neu errichteten Audi-Betrieb. Das doch wirkungsvollere Bild entstammt einem Seat-Autohaus. Seat! Ländlicher Standort!

Da wird zwar argumentiert, dass kein Kunde in die Prüfhalle kommt. Das ist ja gerade der Fehler, dass daraus nichts gemacht wird. Aus dem Ort, von dem hohe Fachkompetenz ausgeht, von dem aus man vor Kunden brillieren könnte, hinter dem ein gigantisches Investment steckt, wird optisch und in Folge marketingmäßig nichts, aber auch gar nichts gemacht. Das kann es nicht sein. Jeder zweite Kunde würde gerne die 1,5 Stunden für eine Inspektion inkl. einer Hauptuntersuchung am liebsten warten. Wie sieht die Praxis aus? Wir schicken die Kunden fort.

Warum kann ein Kunde – so er möchte – nicht zuschauen, wenn der HU-Prüfer, ein Sachverständiger sein Fahrzeug abnimmt? Warum werden in diesem Prüfraum die Gerätschaften für den Kunden nicht bildhaft an der Wand erklärt? Die wichtigsten Positionen im Rahmen der HU usw.? Man schaue sich die Wandfarbe in den Prüfräumen an. Grauer geht es nicht! Wie möchte man derartiges Übel als Kompetenzzentrum im Internet für den Kunden bildhaft und wirkungsvoll darstellen? So kann die Kfz-Meister-HU im eigenen Autohaus ab 2015 nichts werden. Sicher könnten sich dazu die Prüforganisationen etwas Originelles zur räumlichen Prüf-Gestaltung im Autohaus einfallen lassen. Das wäre ein weiteres Beispiel für echte Kundenbindung.

 

11. April – Donnerstag<br><br>Ford – feel the difference!


Das Schöne an der Werbung ist sowohl deren Originalität wie Kreativität. Man denke hier an all die humorigen Beispiele aus dem Hause Sixt. Jetzt kam von Ford über Internet eine Anzeige in Umlauf, die als Kampagne von einer indischen Werbeagentur für Indien geplant war, aber nie erschienen ist. Silvio Berlusconi, der ja in Italien wieder mitregieren möchte, damit er nicht in den Knast muss, sagt in der Illustration: "Lassen Sie Ihre Sorgen zurück im extragroßen Kofferraum des Figo." Ford wie die Werbeagentur haben sich sehr zeitnah öffentlich entschuldigt. Frauendiskriminierende Werbung wird in Deutschland öffentlich vom Deutschen Werberat gerügt. Die Verlockungen zum Auffallen sind schon groß.

 

12. April – Freitag<br><br>Gesellen-Freisprechfeier


In zahlreichen der 236 Kfz-Innungen in Deutschland gehört die Freisprechfeier für die Junghandwerker, sprich Mechatroniker & Co., zu den öffentlichen Glanzlichtern im Jahr. So wie auf diesem Bild bei der Kfz-Innung Augsburg-Schwaben kommen da Jahr um Jahr über 600 Absolventen inklusive Anhang zum großen Abschlusstag zusammen. Von 379 Absolventen hatten 327 bestanden. Ihren Gesellenbrief holten allerdings nur 180 persönlich im Rahmen dieser Feier ab. Sprich, fast 50 Prozent der "Neuen" nimmt an der Feier gar nicht teil. Gewiss, die Augsburger Innung erstreckt sich bis hinunter nach Lindau. Dennoch, in den einzelnen Betrieben sollte sehr wohl überlegt werden, wie man den Abschluss seiner Zöglinge zelebriert. Einerseits beklagen wir mangelnden Nachwuchs. Andererseits bleiben wir aber in Sachen Wertschätzung offensichtlich einiges schuldig. Lehrjahre sind keine Herrenjahre! Die erste Berufsetappe wäre für den Nachwuchs genommen. Ein erreichtes Ziel ist kein Ziel mehr. Wie geht es weiter? Wie sehen die Perspektiven aus? Dazu kann gerade dieser große Tag eine gute gemeinsame Grundlage legen. Man kann gemeinsam nochmals zurückschauen und gemeinsam die Blicke nach vorne richten.

 

Spruch der Woche:


"Wenn wir in Zukunft einen starken Mittelstand haben wollen, dann brauchen wir Existenzgründungen, die nicht nur aus der Not geboren sind, sondern auch aus Pioniergeist."

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


René Artois

12.04.2013 - 11:04 Uhr

Wer glaubt, exponentielles Wachstum kann in einer endlichen Welt unendlich lange andauern, ist entweder verrückt oder ein ÖkonomK. E. Boulding, US-Wirtschaftswissenschaftler, 1910-1993


Karl-Heinz Scherer

12.04.2013 - 11:30 Uhr

Die Prüfhallen-Malaise in Autohäusern:Es wäre doch gar nicht so schwer, diese Einrichtungen und Investitionen aktiv zu nutzen und zu amortisieren. Wer sich traut, hat auch etwas davon! Gründe für diese Enthaltsamkeit? Weshalb werden die Beschäftigten im Betrieb nicht eingebunden und angeleitet (auch motiviert), weshalb werden die Kunden nicht ansprechend auf diese Möglichkeiten aufmerksam gemacht und beraten, weshalb fehlt dafür die Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache, weshalb wird auf diese Dienstleistungsbereitschaft und auf den Ertrag verzichtet? Sind Kundenpflege und -bindung so nebensächlich? Diese existenziellen Faktoren sollten alle Unternehmer immer wieder als Priorität betrachten und umsetzen! Dann funktioniert es auch!


Michael Kühn

15.04.2013 - 11:09 Uhr

Die Prüfhallen-Malaise in Autohäusern...; - Eine &#34;tolle Optik&#34; mag sicher einige Kunden (z.B. NW-Kunden etc.)eher ansprechen, ABER: Es gibt auch noch &#34;steinzeitliche&#34; Hinterhofwerkstätten, die ihre Kunden in ihrem &#34;ölverschmierten Gemäuer&#34; in höchstem Maß zufriedenstellen. (Z.B. ich, als Kunde, wie auch viele Andere auch, können sogar bei der Reparatur zuschauen, wenn wir es möchten). (VERTRAUEN ERHÄLT MAN DURCH LEISTUNG/Kommunikation mit dem Kunden usw. + NICHT ALLEIN DURCH OPTIK...) Auch bei vertrags-geb. Autohäusern gilt für mich: Es kann keine &#34;Garantie&#34; für kompetente Leistung abgeleitet werden, wenn die &#34;Optik&#34; besonders &#34;ansprechend&#34; gestaltet ist. - Mein 1. Gedanke wird immer die Verbindung zum direkten Ansprechpartner sein und die &#34;Performance&#34; der Prüfhalle bedeutet für mich: &#34;Diese Investitionen sind zwangsläufig ein zusätzlicher Kostenfaktor, der sich anteilig in der Rep.-Rechnung wiederfindet. - Daher denke ich, dass es keine &#34;generelle&#34; Empfehlung sein kann, in jedem Fall für &#34;schönere&#34; Prüfhallen Sorge zu tragen... (Schöner + Größer ersetzt nicht das Kundenvertrauen in die Kompetenz des Betriebs, sondern will zusätzlich dem Kunden gegenüber argumentativ + nachvollziehbar kommuniziert werden.)


Michael Kühn

15.04.2013 - 12:06 Uhr

ZUM SPRUCH DER WOCHE: &#34;UM EINEN GUTEN PIONIERGEIST UMSETZEN ZU KÖNNEN; BEDARF ES KAPITAL, KAPITAL UND NOCHMALS KAPITAL...;&#34; - Ein guter Gedanke mit einem schlüssigen Konzept, sogar von der Mittelstandförderung in Hessen höchst positiv beurteilt und von der Bundesbürgschaftbank &#34;abgesegnet&#34; mit einer verbindlichen Haftungsübernahme in Höhe v. 80 % (des Kreditvol.) bei evtl. Mißerfolg, endete im NIRVANA ! - Den &#34;lieben&#34; Banken möchte ich hier einen &#34;besonderen&#34; Dank aussprechen ! - Mir wurde sogar ein Unternehmensberater kostenfrei (für mich) zugewiesen und auch er mußte erkennen, dass eine Gründung eines neuen Betriebs nicht umsetzbar ist. - Banken lehnten trotz min. Restrisiko (20 % der Grundfinanzierung) ab... (war nachweislich abgedeckt über entsprechende Versicherungen, ich hatte alles schriftlich vorliegen). - UND NUN SUCHT MAN NOCH IMMER PIONIERE ??? - Leutges, nehmt einfach zur Kenntnis, dass z.Zt. &#34;Großkapital&#34; noch immer die Handlungen bestimmt...; &#34;PIONIERE SIND LEIDER NOCH IMMER VOM &#34;LOTTOGEWINN&#34; ABHÄNGIG.


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