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HB ohne Filter: Porsche Holding Salzburg +++ Gewinn-Champion Opel? +++ Rolf Buselmeier

Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
26.07.2019

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Wer ist der Größte? - Porsche Holding Salzburg! +++ Opel – Gewinn-Champion? +++ CO2-Grenzwerte 2020 = Kleinere Fahrzeuge? +++ Obermeister Rolf Buselmeier zum 70. Geburtstag

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Wer ist der Größte? - Porsche Holding Salzburg!

Wer ein Exemplum für branchenspezifisches Understatement sucht, der rufe www.porsche-holding.com auf. Er wird feststellen, dass dort informativer Minimalismus veranstaltet wird. Das Unternehmen selbst wurde 1947 gegründet und ist seit März 2011 eine 100-Prozent-Tochter der VW AG. Die Top-100-Händler in Deutschland in Ehren. Die  Porsche Holding Salzburg ist heute in 28 Ländern aktiv und verkaufte als Händler 2018 sage und schreibe 743.000 Neuwagen (!) und 212.300 Gebrauchtwagen. Das macht eine Umsatzdimension von 20,4 Milliarden Euro aus. Und den generieren sage und schreibe 30.900 Mitarbeiter.

Die PHS ist mit 469 Handelsbetrieben unterwegs. In Österreich allein mit 55 Betrieben. Diese Marktmacht ist gigantisch. Das Unternehmen schreibt selbst: "Die Porsche Holding Salzburg ist das größte und erfolgreichste Automobilhandelshaus Europas." Wie immer auch der Direktvertrieb des Herstellers VW mit seinen Marken aussehen mag, sie werden dann im eigenen Lager gleichermaßen davon betroffen sein. Das Beispiel der Porsche Holding Salzburg zeigt, wie und woran der Hersteller selbst arbeitet. Nichts mit Transparenz. Man besetze als Hersteller selber die markanten Standorte, um Menge abzusichern. Den "Rest" überlasse man den Abhängigen.

Porsche Holding Salzburg

Opel – Gewinn-Champion?

Klar, PSA gibt von Paris aus vor, was in Rüsselsheim zu machen ist. Effizienz steht über allem. Und Chef-Controller, heute Vorstandsvorsitzender Michael Lohscheller erreicht möglicherweise bereits 2019 sechs Prozent Umsatzrendite, die für 2026 avisiert waren. Es ist durchaus erfreulich, wenn Opel nach 18 Jahren Gewinne einfährt. Opel hat in Deutschland gerade noch 19.000 Mitarbeiter. 6.300 mussten die letzten Jahre gehen. Ein Drittel! Darunter auch alle 15 Verkaufsleiter und andere Führungskräfte in Europa. Wer bezahlt deren Frühverrentung? Wer deren Arbeitslosengeld? Das Sparprogramm setzt sich mit diversen Modellstreichungen fort. Ob diese Rechnung aufgeht?

Opel hat im ersten Halbjahr 4,1 Prozent weniger Autos verkauft. Der Marktanteil ging unter Lohscheller in Europa von 6,1 auf 5,6 Prozent zurück. Wenn er dann verkündet, dass er nichts davon halte, Marktanteile zu erkaufen, dann fragt man sich, weshalb Opel bei den "Tageszulassungen", taktischen Eigenzulassungen, im ersten Halbjahr mit 39,5 Prozent die deutsche Hitliste anführt und mit 19 Prozent Vermieteranteil den Branchenschnitt von zehn Prozent doch deutlich überzieht. Das alles sind keine Zeichen von markanter Marktstärke. Man wird bald sehen, wie die Stufe II der WLTP-Umstellung ab September gelingt.

Wer mit Opel-Händlern spricht, vernimmt dort tiefes Durchatmen. Oder klarer formuliert: Die Opel-Händler verdienen im Neufahrzeuggeschäft kein Geld mehr. Und manche unter ihnen kriegen die Dieselmalaise im GW-Geschäft mit markanten Leasingrückläufern immer noch spürbar ab. Das alles scheint weit weg von Lohschellers Controlling-Herz zu liegen. Die Branche wird weiterhin sehr aufmerksam beobachten wie es gelingt, mit weniger verkauften Autos größere Gewinne einzufahren. Ebenso, mit welchen Produktinnovationen Opel im Schatten von Peugeot künftig aufwarten wird.

CO2-Grenzwerte 2020 = Kleinere Fahrzeuge?

Es hat seinen Grund, weshalb Hersteller und Importeure ihre E-Auto-Armada erst 2020 auftischen werden. Ab 2020 gilt für alle neu zugelassenen Pkw der EU-Grenzwert 95 Gramm CO2-Ausstoss pro Kilometer. Hersteller, deren Flotte diese Vorgaben nicht erfüllen, haben saftige Strafzahlungen in Milliardenhöhe zu leisten. Vorab sind außerdem noch zwei Hürden zu springen. Zum ersten die WLTP-Umstellung Teil II ab September 2019. Sie sollte besser als im Vorjahr gelingen! Dann wird man ab November feststellen, dass einige Hersteller und Importeure bestimmte Modelle mit hohem CO2-Wert noch ins alte Jahr vorverlegen werden. Diese "Taktischen Zulassungen" werden für Lagerbestandsmehrung zum Jahresende sorgen.

Wie aber werden die Kunden auf die "politische Grenzwertvorgabe" reagieren? puls Marktforschung legt dazu eine aktuelle Studie vor. Danach sind gegenwärtig 21 Prozent der Autokäufer bereit, ihr aktuelles Auto zu verkaufen und sich ein kleineres mit weniger Motorleistung anzuschaffen. Im Klartext: Jeder Fünfte zeigt automobile Wechselbereitschaft. Das ist die neue Zielgruppe 2020! Wechselwähler. puls-Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner: "Automarken sind vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse gefordert, markeninterne Downsizing-Quoten in Richtung Elektro, Hybrid und geringerer Motorisierung umzusetzen und mit guten Argumenten wie Klimaschutz und der geplante CO2-Besteuerung aus der Not eine Tugend zu machen."

Obermeister Rolf Buselmeier zum 70. Geburtstag

Für den Kunden, mit dem Kunden, deshalb Honda von Buselmeier. So lautet der Firmenslogan von Rolf Buselmeier. In Emmendingen, bald 28.000 Einwohner stark, ist er zusammen mit seiner Frau Andrea seit 1998 aktiver Markenbotschafter von Honda. Inzwischen dreht auch Sohn Matthias in der Geschäftsführung mit an den "Honda-Rädern". Wer die letzten zwanzig Jahre in Deutschland als Honda-Händler agiert, trägt drei markante Wesensmerkmale untrüglich in sich. Er beweist Mut, ein grandioses Durchhaltevermögen und führt täglich die Weltmarke Honda mit Überzeugung im Herzen. Das alles, obwohl Honda in Deutschland bei weitem nicht das verkörpert, was die Marke in Realiter darstellt. Sie leiden an Hasenherzigkeit. Buselmeier ist inklusive seiner Honda-Motorradofferte der absolute Honda-König in Südbaden. Honda produziert pro Jahr über fünf Millionen PKW und damit doppelt so viele Fahrzeuge wie BMW. Wer weiß es? Mit seinem Team offeriert er die Komplettofferte eines attraktiven Autohauses, inklusive Dialogannahme. Womit gleich eine weitere ganz besondere Stärke des Jubilars hervorgehoben sei: Dialog führen! Den führt er sehr besonnen und stets ausgewogen. Da ist nichts Aufgeregtes dabei, sondern eine heitere Gelassenheit, viel Wohlwollen, in typisch badischer Liebenswürdigkeit. Was halt einen geschliffenen Breisgauer ausmacht.

Theodor Heuss (1884 - 1963), unser erster Bundespräsident, wurde in Brackenheim, einem Weinstädtchen im Schwabenland geboren. Er traf die wichtige Äußerung: "Die Demokratie braucht das Ehrenamt." Rolf Buselmeier ist das am längsten dienende Vorstandsmitglied der Kfz-Innung Freiburg. Für sein 20-jähriges Innungswirken wurde er bei der letzten Innungsversammlung am 18. März 2019 mit einer besonderen Ehrung überrascht. Wer erinnert sich nicht an die verdammt holprige Freiburger Innungszeit 2005 ff. Er hat diese Malaise "unbeschadet" durch- und überlebt und wurde 2008 zum stellv. Obermeister gewählt. Die Kfz-Innung Freiburg hat sich ab diesem Zeitpunkt komplett neu erfunden und aufgestellt. Rolf Buselmeier ist seit 2009 am jährlichen Strategiemeeting der Innung in Praxmar aktiv dabei. Auch hier steht der Jubilar in Vorbildfunktion. Mit großer Überzeugung wählten ihn die Mitglieder 2017 zu ihrem Obermeister. Und dieses Amt führt er zusammen mit seinem Vorstandsteam und Geschäftsführer Erhard Bender mit ganz großer Reputation. Warum? Siehe Abbildung. Die Kfz-Branche schaut auf die Kfz-Innung Freiburg. Der Innovationen wegen.

Nun weiß man, dass Rolf Buselmeier, von den Insidern "Bussi" genannt, ein besonderes Verhältnis zur Musik hat. Musik lebt von guten Melodien, stimmigen Harmonien und prägenden Rhythmen. Und das lebt der Jubilar symbolisch nicht nur auf der Tanzfläche, sondern auch in seinem beruflichen und ehrenamtlichen Alltag. Man sagt ihm nach - z.B. der Wirt im Dorf-Stadl in Kühltal (Tirol) -, er habe mindestens zwei Millimeter seines Klinkerbodens weggetanzt. Und Bussi verkauft ja nicht nur Honda-Motorräder der Show wegen, sondern ist auch da selbst leidenschaftlich auf der Strecke. Also nicht nur am Schauinsland, sondern in den Dolomiten oder auch in den Pässen Tirols. Tanzen und Motorradfahren, welch eine Leidenschaft! So wünschen wir ihm weiterhin einen gefälligen musikalischen Lebensrhythmus und die angestammte Motorrad-PS-Power. Und in Sachen Kundenzufriedenheit weiterhin "fünf Sterne". Ganz herzliche Gratulation und ganz besonderen Dank für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement.

Honda Buselmeier – Rolf Buselmeier, Obermeister der Kfz-Innung Freiburg

Spruch der Woche:

Zur Treibjagd auf die deutsche Autoindustrie schreibt NZZ-Redakteur Michael Rasch in "Focus" einen lesenswerten Gastkommentar!

Mit der Freude für "wohltemperierte" Temperaturen

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 2. August 2019!


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