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HB ohne Filter: Letzter Autogipfel mit Merkel +++ HUK Auto-Abo +++ Pandemie-Egoismus +++ Ausbildungsstart

HB ohne Filter: Letzter Autogipfel mit Merkel +++ HUK Auto-Abo +++ Pandemie-Egoismus +++ Ausbildungsstart
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
06.08.2021
Lesezeit:
10 min

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Die Top-Themen heute: Letzter Autogipfel mit der Kanzlerin +++ HUK startet das Auto-Abo +++ Europcar und VW Financial Services +++ Pandemie-Egoismus muss Konsequenzen haben +++ Ausbildungsstart 2021

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Montag, 2. August 2021

Letzter Autogipfel mit der Kanzlerin

Am 18. August ist die letzte Zusammenkunft der Autobosse, der Ministerpräsidenten der Autoländer, der IG-Metall und Wissenschaftler im Kanzleramt angesagt. Motto: "Konzertierte Aktion Mobilität der Zukunft". Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer soll über die Ausschreibungen für ein bundesweites Schnelladenetz berichten. Bis 2030 will man eine Million öffentliche Ladepunkte haben. Aktuell sind es rund 44.000. Man nehme zur Kenntnis, dass Aldi, Lidl, Kaufland usw. aktive E-Säulen-Anbieter sind. Elon Musk will seine Supercharger noch 2021 für andere Marken öffnen. Und gegenwärtig muss man feststellen, dass in Sachen Ladesäulen regionale Energieanbieter Preise und Ladebedingungen diktieren. Weshalb?

Weil für Ladesäuleninvestionen zu viele Regeln im Energie- und Steuerrecht für kleinere und mittlere Unternehmen viel zu kompliziert und mit Fallstricken ausgelegt sind. Wo bleibt die Transparenz für die Gesamtkosten einer Installation? Wann wird man zum Stromproduzenten? Mit welchen steuerlichen Auswirkungen? Betreibt man gar selbst auf dem eigenen Grundstück ein eigenes Netz? Wie wird der Strom genutzt? Wie ins Netz eingespeist? Was muss eine Ladesäule können? Der Bund fordert, dass an Ladesäulen künftig das Bezahlen mit EC- und Kreditkarte möglich wird. Macht pro Ladesäule 165 Euro Mehrkosten aus.

Die Flottengrenzwerte gelten für ganz Europa. 70 Prozent des Marktes von E-Autos laufen derzeit über Frankreich, Niederlande und Deutschland. Und wie läuft das mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur in anderen EU-Ländern? Geht das mit den E-Autos in anderen EU-Ländern nicht vorwärts, werden der Grenzwerte wegen in Deutschland noch mehr E-Autos abgesetzt werden müssen. Und das erhöht den Druck zur Beseitigung des Verbrenners. Aktuell wird abermals das Ende des Diesels herbeigeschrieben, obwohl die Automobilindustrie weiß, dass sie diesen in anderen Ländern, vor allem in Asien noch lange wird anbieten müssen. Außerdem muss man sich klar sein: Sollte der Verbrenner wirklich 2035 auslaufen, dann ist das auch das Ende der Plug-in-Hybride!

Der "Green Deal Fit for 55" meint, bis 2030 die Emissionen nicht um 37,5 Prozent, sondern um 55 Prozent zu reduzieren. Regierungsexperten meinen, dass dafür 14 Millionen E-Fahrzeuge in Deutschland erforderlich seien. Das bedeutet im Klartext: vier von fünf Neuwagen sollen 2030 E-Fahrzeuge sein. Und aus welchen Stromquellen werden diese 14 Millionen Fahrzeuge bedient? Sie können sicher nicht alle dann geladen werden, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Jetzt läuft die E-Prämie bis 2025. Die Staatssubvention schluckt pro einer Million E-Fahrzeuge vier Milliarden Euro. Wie lange wird man die Staatsprämie beibehalten, bis das E-Fahrzeug in der Preisklasse der Verbrenner ankommt und für den Normalfahrer erschwinglich wird? 14 mal vier Milliarden Euro, ein Unding an Subvention!

Ein gewichtiges Kapitel wird beim Autogipfel abgerufen werden müssen. Bei dieser Schnell-Transformation zum E-Auto bleiben vor allem zahlreiche Zulieferer auf der Strecke. Da werden sicher auch neue Arbeitsplätze entstehen, aber an anderen Standorten. Die Chefin des Schweizer Star-Unternehmens Ems-Chemie, markante Zulieferin für die Automobilindustrie, Magdalena Martullo-Blocher meint: "Die deutsche Automobilindustrie reitet sich politisch, indem sie sich nicht wehrt oder mit der EU-Kommission zusammenarbeitet, völlig ins Abseits. Die Elektromobilität ist ohne Verbote und Auflagen noch nicht wettbewerbsfähig." Oder anders gefragt: Wo bleibt hier die Technologieoffenheit? Selbst zu blauem Wasserstoff? Zu Bio-Kraftstoffen und E-Fuels? Auch das lässt sich sagen, dass mit dem E-Auto allein die Ziele des Klimaschutzes nicht erreichen lassen. Es muss beim Autogipfel wie bei der anstehenden IAA Mobility 2021 in München auch über die Vermeidung und Verlagerung von Verkehr gesprochen werden.

Mal sehen, mit welchem Geschenk sich die Autobosse final von der Kanzlerin compliancemäßig verabschieden. Auch Angela Merkel ist mehrfach von der Automobilindustrie geleimt worden. Man denke beispielsweise an die Vereinbarung aus der "Nationalen Plattform Elektromobilität 2010" und dem, was die Automobilindustrie daraus gemacht hat. Bis 2020 sollten eine Million reine E-Fahrzeuge auf den Straßen laufen. Geschaffen hat die Automobilindustrie einen SUV-Hype, nicht kleine E-Autos für die Stadt!

Umgekehrt: Autokanzlerin mit Herz war und ist Angela Merkel nicht. Merkel und Porsche fahren, dann doch lieber einen Oldtimer-Trabbi mit nachgerüstetem Katalysator aus Zwickau. Da hat sich im Vergleich Kanzler Schröder als ehemaliges Aufsichtsratsmitglied im VW-Konzern mit Ferdinand Piech viel besser verstanden. Auch in der politischen notwendigen Umsetzung! Hartz IV, sprich Peter Hartz, ehemaliger VW-Personalvorstand lässt grüßen! Was der Kapitalist Putin-Gazprom-Schröder gut gemacht hat, darf man schon würdigen.

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Dienstag, 3. August 2021

HUK startet das Auto-Abo

Der findige Vorstandsvorsitzende der HUK-Coburg, Klaus-Jürgen Heitmann artikuliert klar: "Früher hat jeder sein eigenes Geschäft gemacht – der Versicherer, der Autokonzern, der Autohändler und auch die Mietwagenfirma. Heute verschwimmen die Grenzen. Genauso wie die Autobanken in unserem Kerngeschäft mitmischen strecken wir unsere Fühler in die Geschäftsfelder der Autokonzerne aus." Klar, die Kfz-Versicherungen müssen etwas tun. Wenn morgen alle Autos autonom fahren und keine Unfälle mehr passieren, braucht man auch keine Kfz-Versicherungen mehr. Das wird allerdings noch etwas dauern. Aber man muss die Zukunft vorbereiten, wenn man morgen überfällig wird.

Die HUK übt sich also seit einigen Jahren über die HUK Coburg Autowelt GmbH im Autohandelsgeschäft. Deren Standorte sind Düsseldorf, Neuss, Hamburg und Kehlheim. Man ist da vor allem aktiv im GW-Geschäft unterwegs. Es sollen ja auch bei einer Kfz-Versicherung Autos liebsam oder unliebsam zurückfließen, wenn ein Versicherungsnehmer bestimmter Leistungen nicht nachkommt.

Jetzt steht der nächste HUK-Schritt an. Das Auto-Abo. Derzeit werden 100 Fahrzeuge angeboten. Eine überschaubare Offerte. Hyundai, Opel, Skoda, Ford. Es wird aber bei den Markenangaben auch Volkswagen genannt. Typisch HUK. Die aktuelle VW-Offerte: Null! Man könnte meinen der HUK-Heitmann sei vom "scharfen Erich" (Sixt) gecoacht worden. Die aktuellen Angebote sind Neuwagen, Erstzulassungen mit Null oder wenigen Kilometern sowie Gebrauchtwagen. Und jetzt kommt man bereits an den Punkt, ob man beim HUK-Modell wirklich von einem Auto-Abo sprechen darf. Einmal mehr, der Begriff Auto-Abo bedarf dringlich wissenschaftlicher Bestimmung. Das IfA sollte das lösen.

Gut, bis auf das Tanken ist im HUK-Abo alles drin. Aber, die Laufzeit ist steif fixiert. Man hat fix zu wählen zwischen sechs oder zwölf Monaten. Im Klartext. Das HUK-Angebot ist der wissenschaftlichen Gattung "Starre Auto-Abos" zuzuordnen. Flexible Auto-Abos zeichnen sich durch frei wählbare Laufzeiten ab drei Monaten mit monatlicher Kündigungsfrist aus. Die HUK hat sich also – aus welchen Gründen auch immer - für eine sehr steife Lösung entschieden. Der Interessent registriert sich und bestellt. Man holt das Fahrzeug an einem der oben genannten Standorte ab oder lässt es sich mit der typischen HUK-Rate von 199,99 Euro zustellen. Der eine Cent zur 200 Euro ist der clevere "Heitmann-Glückscent". Ein Glücksgruß aus dem historischen Coburg.

HUK steigt in das Geschäft mit Auto-Abos ein.
© Foto: Screenshot
So funktioniert das Auto-Abo des Versicherers.
© Foto: Screenshot

HUK-Autolieferanten

Es ist ja wettbewerblich nichts einzuwenden, wenn ein weiterer Abo-Anbieter auftritt. Der Markenhandel muss aber fragen, wer da die automobilen Hoflieferanten für das HUK-Auto-Abo sind. Autohändler! Hersteller! Cross-Selling meint, wer es als direkter Autolieferant mit der HUK gut meint, wird in der Schadensteuerung auffällig gut bedacht. Man kann sich da den einen und anderen großen Autohändler bzw. Händlergruppe mit guten Coburg-Connections vorstellen. Es sei ferner festgestellt: All diese Abo-Fahrzeuge aus der HUK-Kiste werden nie eine Markenwerkstatt sehen. Wie könnte sonst die eine und andere Rate in der neuen Offerte so günstig ausfallen?

HUK-Servicelösungen

Es lohnt sich nun in der weiteren HUK-Leistungsofferte mal nach links zu schauen. Da ist die HUK-Coburg Autowelt aktiv übers Netz im GW-Ankauf unterwegs. Ein Auto-Abo-Interessent kann also gleich seinen Gerbauchtwagen abgeben. Er kann es direkt vor Ort verkaufen. Dazu muss er einen Termin vereinbaren, das Auto bewerten lassen und erhält dann einen fairen Preis. Dazu offeriert die HUK 66 Ankaufsstandorte, wo die Bewertungsexperten sitzen. Schlägt man diese Standorte auf, siehe da, so sind das allesamt Carglass-Betriebe. Carglass weitet also sein Spektrum im Verbund mit der HUK in der Gattung Autohandel. Es ist so, "Ritter" Klaus-Jürgen Heitmann betätigt sich nicht zum ersten Mal im Schatten der Veste Coburg im Mythos des Trojaners.

GW-Ankauf über die HUK Autowelt
© Foto: Screenshot

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Mittwoch, 4. August 2021

Europcar und VW Financial Services

Nennen wir den neuen Wolfsburg Coup, den abermaligen Kauf von Europcar die "Wolfsburger Zange"  (Lützenkirchen). Von rechts offeriert Volkswagen Financial Services das Auto-Abo und das sogar im Spezialpaket mit SIXT+ Volkswagen AutoAbo. Diese ewigen Mauschler. 2006 hat Volkswagen also Europcar verkauft und jetzt für 2,9 Milliarden Euro zurückgekauft. Zehn bis zwölf Prozent machen pro Jahr die Mietwagen an den Gesamtzulassungen aus. Also rund 300.000 Fahrzeuge. Corona und Homeoffice haben das Mietwagengeschäft nicht nur an den Flughäfen erheblich reduziert. Und jetzt kommt eben Europcar von links und wird hier nicht nur im Wettbewerb mit Sixt, sondern überfabrikatlich über neue Mobilitätskonzepte für Verdrängung sorgen. Lars-Henner Santelmann, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Financial Services AG, wird das getreu seinem Naturell sehr rigide durchsetzen.

Was sollte der Handel für sich tun? Ein Auto-Abo-Konzept wählen, in dem sein Autohaus der Abo-Anbieter ist, er selber den Kunden betreut, im ständigen Abo-Verkauf wie im Folgeservice. Das darf man nicht aus der Hand geben. Im Klartext: Die eigene Handelsmarke stärken!

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Donnerstag, 5. August 2021

Pandemie-Egoismus muss Konsequenzen haben

Die Inzidenzen steigen, Herbst und Winter stehen an. 52 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft, 62 Prozent ein erstes Mal. Es hat sich offensichtlich so eine Art Impfsättigungspunkt eingestellt. Das Impfen ist aber bislang der einzige Weg Corona zu entgehen. Man erinnere sich an die Anlaufschwierigkeiten zu Beginn des Jahres. Die Impfstoffe fehlten. Die Kanzlerin und ihr Gesundheitsminister haben angekündigt, dass im August/September für alle Menschen, für die eine Impfempfehlung vorliegt, eine Offerte gemacht werden kann. Nun ist es so. Respekt! Die Politik hat außerdem über massive Hilfen für Unternehmen wie über die Kurzarbeitergelder Wirtschaftseinbrüche und Arbeitslosigkeit verhindert. Respekt! Dennoch blieben einige auf der Strecke. Gastronomie, Reisebüros usw.

Anliegen für alle muss es sein, einen vierten Lockdown zu verhindern. Also gilt es den Druck auf die zu erhöhen, deren Risiko-Nutzen-Verhältnis für eine Impfung spricht. Es wird gerade im Herbst der Alltag für diese Erwachsenen unbequem, die sich nicht impfen lassen. Es müssen also Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte fallen. Stadion-, Restaurant-, Konzertbesuche u.a. nur noch für Geimpfte oder mit teurem PCR-Test. Ferner muss der Wegfall kostenfreier Tests kommen. Es kann nicht sein, dass die Trittbrettfahrer den Großteil der Einsichtigen, der Solidarischen einer Gefahr aussetzen, die sonst viel niedriger ausfallen würde. Ergo, mehr Druck machen und den Egoisten die Konsequenzen im Interesse des Gemeinwohls aufzeigen. Sie schaden schließlich auch der Volkswirtschaft und damit dem Einkommen aller.

Die ewigen Impflichtdiskussionen lässt man vor der Bundestagswahl besser in der Schublade. Komisch, beim Impfen setzt man politisch auf Freiwilligkeit, Steuern oder Klimaschutz sind pflichtig. Geht doch! Verantwortliches Handeln ist gefordert. Es hat einen sehr guten Grund, wenn aktuell Unternehmen und Gewerkschaften zum Impfen aufrufen.

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Freitag, 6. August 2021

Ausbildungsstart 2021

Seit Anfang August ist es wieder soweit. 467.485 junge Menschen in Deutschland starten in dieser Woche über ihren Ausbildungsvertrag ihre Berufsperspektive. Ein wichtiger, neuer Lebensabschnitt beginnt. Das waren schon einmal pro Jahr 630.000 junge Menschen. Das dokumentiert zugleich den bedenklichen Rückzug der Wirtschaft aus der dualen Ausbildung. Das darf man politisch nicht hinnehmen und es muss markant artikuliert werden. Nicht einmal jeder fünfte Betrieb engagiert sich im Bereich der Ausbildung! Kleinbetriebe ja, sie machen es. Die Dax-Konzerne bilden weit weniger aus. Wie peinlich! Eigentlich muss man eine Ausbildungsangabe einfordern. Man sollte die Forderung noch höher anlegen und "Ausbildungs-Bafög" einführen.

Jetzt müssen junge Menschen trotz Corona-Pandemie ihren Weg in den Beruf finden. Ja, die duale Ausbildung ist kein Selbstläufer. Die exzellente Berufsbildung ist für das Innovationsland Deutschland grundlegend. Es sei einmal mehr betont, wir brauchen die Wertschätzung der unterschiedlichen Bildungswege, Abschlüsse und Qualifikationen. Es geht um die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. Wie oft muss das noch betont werden, dass dies das Fundament für die Weiterentwicklung unseres Bildungssystems ist. Es sollte jeder - idealistisch formuliert - die Chance haben, aus sich das Beste zu machen. Das setzt voraus, dass einer will. Mir zeigte neulich ein Unternehmer eine Klassenarbeit eines Lehrlings, dessen Antworten allenfalls als hoffnungslos einzustufen. Provokation pur. Man muss mal wieder daran erinnern, dass es in Deutschland rund sechs Millionen Erwachsene (!) gibt, die nicht richtig lesen und schreiben können. Und es gibt mehr als 2,1 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren ohne Berufsausbildung! Welche Wirkung damit vielfach in Folge verbunden ist, kann man sich vorstellen.

BMW-Engagement

Die BMW-Group stellt für den aktuellen Ausbildungsbeginn 1.200 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Davon 21 in den BMW-Niederlassungen im Saarland. Im Zentrum stehen dort aktuell Mechatroniker der Fachrichtung System- und Hochvolttechnik (m/w/x) sowie Automobilkaufmann (m/w/x). Matthias Betz, Leiter der BMW-Niederlassungen Saarland im Rahmen der offiziellen Begrüßung: "Nutzen Sie die Chance, etwas zu bewegen und bringen Sie Ihre eigenen Ideen mit ein. Begeistern Sie dabei unsere Kunden mit Leidenschaft und Motivation."  Stellvertretend für alle BMW-Niederlassungen wurde ein virtueller Rundgang in 360-Grad-Rundsicht erstellt. Der Bewerbungsprozess läuft online ab und dazu gibt es separat Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung.

Die neuen Auszubildenden mit BMW-Niederlassungsleiter Matthias Betz ( v.r.) und der Ausbildungsbeauftragten Loredana Haertel
© Foto: BMW Niederlassung Saarbrücken

Autohaus Peter Gruppe

Helmut und Andreas Peter begrüßten bereits am 29. Juli 2021 in Nordhausen 40 neue Auszubildende mit ihren Eltern. Firmenchef Helmut Peter erläuterte, worauf es in der Lehre ankommt und ließ dann einen aktuellen Lehrling aus dem zweiten Lehrjahr live seine Erfahrung schildern. Ein anderer Mitarbeiter zeigte auf, wie er vom Lehrling zum Assistenten vom Lager, dann in der Buchhaltung und dann mit Studienabschluss an der BFC Northeim heute in Führungsverantwortung steht. Dann wurden einige Mitarbeiter benannt, die seit über 15 Jahre im Hause sind. Die Mitglieder der Geschäftsleitung der Peter Gruppe waren ebenso anwesend und gerade in den Folgegesprächen mit den "Neuen" und deren Eltern aktiv involviert. Perspektiven aufzeigen!

Andere Autohäuser veranstalten zwei Wochen zuvor einen Infotag. Zum Einstieg wird dann ein zweitägiger Workshop veranstaltet. Andere weisen jedem Newcomer einen älteren Azubi als Paten zu. Mit Einweisung am Arbeitsplatz. Teambildung! Es geht darum, Freude am Team zu entwickeln. Ankommen lassen. Angst vor Überforderung nehmen. Feedback-Gespräche sind gerade im ersten Monat der Ausbildungszeit besonders wirksam. Auf einen guten Start!

Firmenchef Helmut Peter
© Foto: Fischer/ Autohaus Peter
Das "neue Team" 2021 der Autohaus Peter Gruppe
© Foto: Fischer/ Autohaus Peter

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Spruch der Woche:

"Gut Ding will manchmal auch Eile haben." (Rudolf Kamp)

Mit herzlichem Sommergruß

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 13. August 2021!

Montag, 9. August 2021

Wahl zum 20. Deutschen Bundestag - Anmerkungen

Der Klimawandel und die Pandemiebewältigung beherrschen derzeit fundiert die politische Landschaft. Jeder lebt dennoch in der Hoffnung, dass diese Krise bald vorübergehen möge, ja vorübergeht. Und doch, jeder spürt darüber hinaus, wie unsere Gesellschaft über wichtige Themen mehr und mehr an ihre Grenzen stößt. Rien ne va plus. Nichts geht mehr! Beispiele: Wie lange darf eine Minderheit, die die Freiheit in Sachen Corona für sich reklamiert mit ihrem Verhalten die Freiheit einer großen Mehrheit überlagern? Stimmen die Proportionen, dass eine Mini-Eisenbahner-Gewerkschaft (37.000 Mitglieder namens GDL) den Ferienverkehr lahmlegt und das in einem Unternehmen namens Deutsche Bahn, das mit 32 Milliarden Euro so fürchterlich tief in der Kreide steht? Wir stoßen an Grenzen!

Ursache von Corona?

Seit 19 Monaten wütet weltweit die Corona-Pandemie. Wie will man eine Wiederholung verhindern, wenn man nicht einmal den Mut aufbringt, den Ursprung der Malaise herauszufinden? Angst vor der dominierenden Weltmacht China? Wir stoßen an Grenzen!

Das Parlament

Sie finden hier die aktuellen Entscheidungen über Corona ff. der 16 Ministerpräsidenten vom 10. August 2021 als PDF-Datei. Der Landesverband Baden-Württemberg, Carsten Beuß hat sie zusammengestellt. Stimmt denn dieser Entscheidungsmechanismus? Die Ministerpräsidenten, nicht das Parlament in Berlin, des Volkes Stimme entscheidet? Wo bleibt die offene demokratische parlamentarische Diskussion darüber? Auch die Hochwasserkatastrophe in der Eifel und der Ahr gehörten auf selbige parlamentarische Ebene, der gründlichen parlamentarischen Bearbeitung. Das Parlament ist vom 25. Juni bis 8. November 2021 im "Urlaub"! Wir stoßen an Grenzen!

1.000 Parlamentarier?

Und schon ruft die nächste Grenze! Sowohl Bundestagspräsident Norbert Lammert wie sein Nachfolger Wolfgang Schäuble haben es trotz allem gründlichen Bemühen nicht geschafft, dass sich der Deutsche Bundestag auf das reduziert, was im Grundgesetz ursprünglich vorgesehen ist: auf 598 Abgeordnete. Wenn es am 26. September 2021 eigenartig läuft, sind 1.000 Abgeordnete denkbar. Von den Mehrkosten abgesehen, wer wirkungsvolle Entscheidungen im Parlament will, braucht keine 1.000 Abgeordnete! Das ist keine Belebung der Demokratie, sondern Lähmung pur. Abermals, man stößt an Grenzen!

Digitalisierung der Verwaltung

Seit 2009 spricht die aktuelle Koalition von "Digitalisierung". Nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) sollten bis Ende 2022 575 Verwaltungsleistungen digitalisiert sein. Man darf zur Stunde nicht einmal von Minimalismus-Digitalisierung sprechen. Digitale Transformation sieht aber bei Gott wirklich anders aus. Und doch, wer soll diese Komplexität bei diesem Föderalismus bewältigen? Oder zentral für unser Gewerbe gefragt: Wie lange wird es noch dauern, bis wir im Autohaus Fahrzeugzulassungen einfach digital erledigen können? Ehrlich, sie schaffen es nicht! Sie stehen sich im Verwaltungsapparat selber im Wege und kleben allesamt an ihren Posten. Sie verhindern bewusst Digitalisierung. Ergo: Der Staat in Not! Schon wieder Grenzen.

Bildung und Corona

Schauen wir, welche Wandlungen Corona für die Bildung, für die Familien mit sich gebracht hat. Schülerinnen und Schüler, Studenten fehlen inzwischen 173 Tage Präsenzunterricht. Dabei geht es nicht nur um die neue Art der virtuellen Wissensvermittlung, sondern um ganz wichtige Entwicklungsschritte in der persönlichen Begegnung, für Kinder wie für Studierende. Welch eine soziale Engführung! Es seien für viele die psychischen Belastungen, Gewalterfahrung, Bewegungsmangel aufgerufen. Das Megathema Bildung geht derzeit im öffentlichen Bewusstsein, eben auch im Wahlkampf völlig unter.

Fachkräftemangel!

Vor allem mit dualer Ausbildung. Das Modell "Duale Ausbildung", "Duales Studium" ist eine maßgeblich tragende Säule unserer Wirtschaft. Die Bildungsdebatte wird von Akademikern geführt. Sie tun sich sehr schwer zu verstehen, dass der, der mit den Händen anpackt, nicht weniger gelten sollte, als der vom Staat durchsubventionierte Akademiker. Die Schulen vermitteln Wissen. Wo aber bleibt das Können? Das kann nur dual heranreifen. Eigentlich sollte jeder vor seinem Studium eine Lehre machen. In dieselbe Schublade gehört die Abschaffung der Wehrpflicht bzw. sozialen Jahres. Eine der Fehlentscheidungen der Kanzlerin. Will sich dann endlich ein Jugendlicher selbstständig machen, wird er schon vor lauter Formalismus und weiterer Hürden jeglicher Zuversicht beraubt. Schon wieder unzumutbare Grenzen!

Die Dimension Daten

Das Thema Daten sei aufgerufen. Das GWB-Digitalisierungsgesetz brachte Fortschritte. Die Umsetzung der Datenstrategie der EU steht nun an. Wer hat nun Zugang zu Fahrzeugdaten? Zu technischen und persönlichen Kunden-Daten? Wer vernetzt was mit wem? Dieses Thema bedarf parlamentarisch wie in der Branche dringlich einer grundsätzlichen transparenten Aufbereitung. Auch zwischen Hersteller und Händler. Die GVO 2022/2023 sei in diesem Zusammenhang beispielhaft erwähnt.

Eingeführter Datenschutz - Behinderer des Fortschritts?

Die Datenschutzdimension weist bei aller Wichtigkeit, Vertrauen, eben auch Perversität auf. Wer eine Kfz-Versicherung abschließt, erhält die Rechnung dafür auf zwei Seiten zugestellt. Dem beigefügt sind dann 22 Seiten papierene juristische Absicherungen namens AGB aus der Zentrale des Kfz-Versicherers, die weder einer liest, noch versteht. Regulatorische, bürokratische deutsche Perversion! Wir stoßen schon wieder an Grenzen, an die Verletzung von Vernunft.

Verkehrspolitik

Die nächste Regierung wird das Thema Verkehrspolitik auf eine neue Ebene stellen müssen. Die Nachhaltigkeit im Überbau: Ja! Die zentrale Frage aber wird lauten: Wie schaffen wir eine Reduzierung der Verkehrsmenge!? Vor allem in städtischen Ballungsräumen? Welchen Beitrag kann die Digitalisierung über elektronische Verkehrsschilder, Parkplatzsteuerung und Vernetzung mit öffentlichen streikfreien Verkehrsträgern schaffen? Was kann bzw. muss der Einzelne tun, um seine Mobilitätsansprüche zu reduzieren? Gelingt das auf freiwilliger Basis? Wie gelingt die Verlagerung des Güterverkehrs? Wie lausig sehen da die Fortschritte seit 20 Jahren vor lauter bürokratischer Behinderung bei den Öffentlichen Verkehrsträgern aus? Das ist nur Grenze im Blickfeld.

Prinzip Hoffnung

Huldigen wir der Hoffnung! Und dabei fällt immer wieder eine markante Hoffnungsträgerin auf, VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Sie weiß, wie man Hoffnung prägt und vermittelt. Trotz der markanten politischen VW-Diess-E-Einengung im eigenen Verband. Sie war neulich zu Gast im Autohaus Weeber in Herrenberg. Zusammen mit dem Böblinger CDU-Bundestagsabgeordneten Marc Biadacz. Andreas Weeber, der Geschäftsführer des Autohauses mit mehreren Standorten und 600 Mitarbeitern im Einsatz, offen für E-Mobility meinte in Übereinstimmung mit Hildegard Müller: "Es fehlt beim E-Auto an der Infrastruktur - nicht nur in Deutschland, sondern europaweit." Müller: "Wir müssten pro Woche in Deutschland 2.000 Ladestationen bauen, wir bauen aber nur 300." Und an anderer Stelle Hildegard Müller: "Wir werden noch lange Verbrenner fahren und müssen daher über umweltfreundliche Kraftstoffe reden.“ Andreas Weeber wird uns auf der 30. AUTOHAUS Sommerakdemie darlegen, wie er innerhalb von drei Tagen in der Lage war, Autos komplett digital zu verkaufen.

Lassen wir abschließend den Schwaben Lothar Späth, s’ Cleverle reden: "Ich glaube nicht an Politiker, dafür habe ich zu viel Erfahrung." Wir müssten wirklich mehr dafür tun, um junge Menschen für Politik, für die Demokratie zu begeistern und die Begabtesten für aktives Politikengagement zu gewinnen, fördern. Es ist leider so, dass oft die Begabtesten in der Politik verhindert oder aussondiert werden. Sie haben keine Parteiplakate geklebt und könnten gefährlich werden. Das war unter Helmut Kohl so und unter Angelika Merkel. Wen haben sie alles auf ihrem Weg "aus dem Verkehr" gezogen“? Schon wieder Grenzen! Es ist die Angst, die immer wieder Grenzen setzt! Und doch, es geht wie im wahren Leben immer weiter. WIE? Mit Prinzip Hoffnung! Sie kann aber systematische Zukunftsvernachlässigung nicht ersetzen.

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Dienstag, 10. August 2021

Die Kontroverse Sicht der Dinge – E-Mobilität

Professor Jörg Wellnitz von der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und Inhaber einer Professur in Melbourne, hat sich eingehend mit allen Aspekten der E-Mobilität beschäftigt. Hier sein Ergebnis.

"Sie kann und wird nie so kommen, wie von Industrie und Politik prognostiziert. In der Volksmeinung ist E-Mobilität eine tolle Sache", sagt der Professor, "aber sie macht überhaupt keinen Sinn, wenn man sich alle Aspekte des Themas einmal vor Augen führt." Für gerade einmal 16 Prozent des klimaschädlichen Kohlendioxidausstoßes ist der Autoverkehr verantwortlich. "Belastender ist da ja schon die Massentierhaltung und die landwirtschaftliche Monostruktur", so Wellnitz. Von den großen Containerschiffen auf den Weltmeeren ganz zu schweigen. 330 dieser Schiffe gebe es aktuell. 15 von ihnen produzierten so viel CO2 wie 750 Millionen Autos zusammen.

Vom Flugverkehr und den großen Kreuzfahrtschiffen ebenso ganz zu schweigen....

"Bis eine Batterie für einen Tesla gebaut ist, kann man acht Jahre lang mit einem Verbrennungsmotor fahren (bzw. 200.000 km), um die gleiche Umweltbelastung zu erzielen", so Wellnitz. Denn seiner Meinung nach ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Strom zum Aufladen der Batterien – der zudem in der Hauptsache alles andere als sauber produziert wird – ebenso besteuert wird wie Benzin oder Diesel.

Und dann lägen die Kosten für ein Elektroauto bei rund 800 Euro pro Monat. Und der hat aufgrund der möglichen Ladezyklen eines Akkus in acht Jahren fast nur noch Schrottwert.

Und das weiß die Autoindustrie nicht?

"Alle wissen es", sagt Jörg Wellnitz, "aber es geht weder um die Umwelt, noch um die Kunden." Warum Hersteller wie Audi, BMW und andere derzeit Milliarden in die neue Technologie investieren, liege ganz wo anders. "Zum einen lassen sich Milliarden an EU-Fördergeldern kassieren. Daneben bewahren E-Autos die großen Hersteller vor Strafzahlungen wegen Nichterreichens der europäischen Klimavorgaben, da sie mit angeblichen Zero-Emissionsmodellen den Flottenmix nach unten drücken.

"Es geht selbstredend auch um das Markenimage, um ein grünes Mäntelchen und um Technologiekontrolle." Man baue die E-Autos im Wissen, dass sie alles andere als die automobile Zukunft seien. "Es zu machen ist billiger, als es nicht zu machen", hat mir mal ein Automanager gesagt! "Es ist sinnlos, aber es kostet weniger."

Und – so ganz nebenbei – geht es natürlich auch darum, noch mehr Autos zu verkaufen. 1,5 Milliarden Fahrzeuge gibt es heute bereits weltweit. 80 Millionen werden pro Jahr produziert. Die E-Autos sind für die Hersteller kein Ersatz für Verbrenner, sondern ein Zusatzgeschäft, um als Zweit- oder Drittfahrzeug noch mehr Autos an den Mann zu bringen.

Doch dieses Zusatzgeschäft stößt an seine Grenzen, wenn es um die benötigen Rohstoffe für den Bau von Akkus geht, deren Abbau in Chile (Lithium) und Zentralafrika (Kobalt) nicht nur extrem umweltunverträglich ist und in weiten Teilen mit unvertretbarer Kinderarbeit einher geht. "Würde Audi den A4 in großer Serie rein elektrisch bauen, müssten sie den halben Weltmarkt an Kobalt leerkaufen."

Bei VW – so Wellnitz– habe man so eine Rechnung schon mal aufgemacht und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass der Konzern für seine Produktion von E-Autos rund 130.000 Tonnen Kobalt benötigen würde. Die Weltproduktion jedoch liegt derzeit bei 123.000 Tonnen!

Und die meisten Schürfrechte liegen in China, was, wie Professor Fritz Indra sagt, der auch mal bei Audi beschäftigt war, "einen veritablen Wirtschaftskrieg auslösen kann". "Die Chinesen haben sich in Afrika weitgehende Schürfrechte gesichert. Kobalt wird zum Beispiel im Kongo teils unter brutalsten Bedingungen von Kindern aus dem Boden gekratzt", so Indra. "Man braucht zudem Graphit, Mangan und Lithium. Bei all diesen Themen begeben wir uns voll in eine chinesische Abhängigkeit, wir müssen das alles von den Chinesen kaufen."

Wie für Professor Jörg Wellnitz liefert auch für "Verbrennerpapst" Indra das Elektroauto "in einer gesamtheitlichen Betrachtung" keinen Beitrag zum Klimaschutz.

Dieselmotor -  der sauberste und umweltfreundlichste Antrieb

Wellnitz, für den der Dieselmotor nach wie vor der sauberste und umweltfreundlichste Antrieb ist, macht noch eine andere bemerkenswerte Rechnung auf: Ein Auto-Akku liefert 100 Wattstunden Leistung pro kg Gewicht, ein Benziner 12.000 Wattstunden und Wasserstoff (für Wellnitz der Treibstoff der Zukunft) 33.000 Wattstunden Leistung pro kg Gewicht.

Würde man eine aufrichtige Ökobilanz aufmachen, basierend auf Preis, Bauraum und Leistung, dann "kommt hinten der Ottomotor raus oder ein kleiner Diesel", sagt Jörgj Wellnitz. Und: "Das Wasserstoffauto wird ganz sicher kommen."

Hören sie sich ferner den Beitrag des WDR zu diesem Thema an. Danach sagen Forscher des Fraunhofer Instituts, dass man bei einer 40 kWh-Batterie 72.000 km fahren müsse, um in umweltfreundliche Kategorie zu kommen. Bei einer 58 kWh-Batterie 100.000 km. Bei der Produktion eines Elektroautos werde doppelt so viel an Umwelt zerstört wie bei einem Verbrenner. (Hier Video einblenden)

Es geht hier nicht darum, gegen das E-Auto zu sein, sondern um eine offene Aufklärung im Sinne des Klimaschutzes. Vorliegende Texte fordern eines ganz offen: Technikoffenheit für die Zukunft!

Wie die Thematik gegenwärtig in der Presse läuft, sorgt das alles beim interessierten Kunden wie in den eigenen Reihen für Verwirrung. Da heißt es: "Elektromobilität wird günstiger als Verbrenner". "Verbrennungsmotor in der Sackgasse", oder "Warum der Verbrennungsmotor schneller am Ende ist, als viele denken", "Sollte ich mir jetzt noch einen Benziner kaufen?", "Darum setze ich auf E-Fuels" u.a. Und was in zehn Jahren genau sein wird, weiß ohnehin keiner.

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Mittwoch, 11. August 2021

Sternstunden mit Ulrich Kowalewski – Direktor Mercedes-Benz Vertriebsdirektion Pkw Bayern

Ulrich Kowalewski ist der Mister Mercedes von München. Seit 21 Jahren ist der Chef der größten Niederlassung in Deutschland. Sprich, er ließ AUTOHAUS in großer Offenheit an dieser Zeit teilhaben. Er wird mit der IAA in München sein berufliches Finale setzen. Und mein Anliegen war es, mit ihm zu seinem Abschied ein Interview führen zu dürfen. Die Ausführung dafür erfolgt separat. Unsere Begegnung wurde für mich zu Sternstunden. Ulrich Kowalewski schreibt mir als Gesprächsreplik:

"Ich habe noch nie ein Interview von über fünf Stunden Dauer gegeben. Sie haben es geschafft, dass ich Ihnen Einblick in mein automobiles Leben gegeben habe. So ausführlich und intensiv werde ich kein zweites Interview geben.“ Es war gleichermaßen  mein zeitliches Rekordinterview und zugleich das längste Weißwurstfrühstück, das ich je in meinem Leben erleben durfte. Das war so nicht geplant. Das hat sich so ergeben. Wir haben diese Zeit einfach zur besten Zeit gemacht. Und Vertrauen gibt einem Gespräch mehr Stoff als der Geist. Es gab da vieles auszutauschen. Wie engagiert man sich als Mercedes-Benz-Repräsentanz in München, gesellschaftlich, politisch, sportlich, kulturell, wissenschaftlich? Wie lebt man in München Premium-Wettbewerb? Wie steuert man über 1.000 Mitarbeiter? Welche Einflusssphären spielen seitens des Konzerns eine gewichtige Rolle? Welche Menschen, Manager waren wichtige Wegbegleiter? Ich durfte einmal mehr die Erfahrung machen, tiefe Gespräch mit den richtigen Menschen, sind unbezahlbar. Hoch über der Donnersberger Brücke (Neubau oder Sanierung?), an der täglich 170.000 Autos vorbeieilen, unvergessliche Sternstunden. Der Vorzug im Ruhestand, man muss nicht mehr tun, was sich rentiert, sondern kann endlich tun, was sich lohnt. Ulrich Kowalewski, auch von hier aus ganz herzlichen Dank!

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Donnerstag, 12. August 2021

Ein pikanter Kanzleraufschrei pro VW-Currywurst

Es ist so wohltuend, das der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 1998 – 2005, Gerhard Schröder, als Niedersächsischer Ministerpräsident damals Mitglied im VW-Aufsichtsrat, Tacheles redet. Schröder: "Wenn ich noch im Aufsichtsrat von VW säße, hätte es so etwas nicht gegeben: Eine der Werkskantinen streicht die Currywurst vom Speiseplan und stellt komplett auf fleischfreie Angebote um… Und ob die Beschäftigten bei VW das wirklich wollen? 2019 hat die Volkswagenfleischerei noch sieben Millionen Currywürste hergestellt. Currywurst mit Pommes ist einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion. Das soll so bleiben. Wenn ich in Berlin bin, führt mich mein erster Weg meist zu einer der hervorragenden Currywurstbuden. Auch in Hannover gibt es exzellente Currywürste. Darauf will ich nicht verzichten, und ich denke: viele andere wollen das in ihren Betriebskantinen auch nicht." Bitte, der Altkanzler macht trotz Currywurst mit 77 Jahren "bella figura".

Den Contrapunkt zur Currywurst setzt Ex-VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann:

"Sehr geehrter Herr Schröder, Volkswagen erfindet sich selbst neu und schiebt nach der Krise fast im Alleingang die deutsche Automobilindustrie als Vorreiter endlich in eine zukunftsorientierte Richtung. Volkswagen wird Leader in Sachen E-Mobilität und "home made" Digitalisierung von Produkt und Diensten. Volkswagen zeigt (endlich) klare Kante und hat eine proaktive verantwortungsvolle Position besonders in der zentralen Frage des Klimawandels. Volkswagen steht ein für eine erfolgreiche Zukunft und moderne Arbeitsplätze in Deutschland. Und Sie sorgen sich als ehemaliger Aufsichtsrat um die Currywurst? Nicht ihr Ernst…" Wir freuen uns auf den 25. August, die 30. AUTOHAUS-Sommerakademie, da haben wir in Telfs/Innsbruck die Chance, mit Jürgen Stackmann nicht nur über Currywürste zu diskutieren.

VW wird jetzt neben der sturen einseitigen Festlegung auf E-Mobilität und Abschied vom Verbrenner auch noch vegan-vegetarisch? Man lasse sich mal von einem fundierten Metzger erklären, wie der Geschmack einer "Vegan-Wurst" herbeigezaubert wird? Da sollte man qualitativ tatsächlich tiefer pflügen. Und das Thema Massentierhaltung oder auch Reduzierung von Fleischkonsum sollte wirklich nicht von VW gelöst werden. Wir werden ja sehen, was VW in der Konsequenz daraus macht. Die VW-Wurst wird als Originalteil vertrieben (siehe Bild) und kann über "Super24" per online abgerufen werden. Und das Original Volkswagen VW Gewürz Ketchup Curry trägt als VW-Originalteil die Nr. 199 398 500 A. Insider meinen, es sei das meistverkaufte Originalteil der VW-Organisation. Konsequent wäre nun, das alles aus dem Programm zu nehmen. Das Audi-Zentrum Ingolstadt, Audi (!) vertreibt das "Ketchup Currry" über seinen virtuellen Zubehörkanal pro Liter für 9,63 Euro. Wer andere Vertriebskanäle vergleicht, erhält den VW-Liter Original Ketchup Curry für 5,98 Euro. Soviel zum Original-Teilepreis-Niveau.

Weil VW so markant sich neu erfindet, sei die Frage an die Herren Diess, Stackmann, Zellmer gerichtet: Weltweit fahren auf den Straßen 1,5 Milliarden Pkw. Es seien ca. 300 Millionen (!) davon mit dem VW-Markenemblem unterwegs. Was tut VW, um diese 300 Millionen VW sauber zu machen? Wo bleibt die VW-Initiative für Bio-Kraftstoffe bis zu E-Fuels? Anders kriegt man die 1,5 Milliarden Pkw nicht sauber! Ab 2022 steht E-Fuels zur Verfügung, so Udo Weber, UNITI-Chef. Dann kann synthetischer Kraftstoff in beliebig hohen Anteilen normalem Benzin oder Diesel beigemischt werden, ohne dass Anpassungen am Fahrzeug vorgenommen werden müssen, so Weber. Zwar kann ein Verbrenner auch zu 100 Prozent mit E-Fuels fahren. Das sei noch zu teuer. Man kann damit aber weiterhin Verbrenner fahren und die bestehende Tank-Infrastruktur nutzen. So macht man den Verbrennungsmotor auf Sicht klimaneutral. Weber: "Wir steuern auf eine gewaltige Lücke bei grünem Strom und damit auf steigende Preise." E-Fuels zu fördern wäre viel, viel, viel wichtiger, als sich um die Klientel zu sorgen, die Currywurst mit Pommes nicht verträgt. Oder schwäbisch formuliert: Sie mögen besser Tachometer bauen, die nicht mehr manipulierbar sind, als sich vegan zu outen.

Letzte Woche fuhr ich abends von der BFC Northeim von Göttingen mit dem ICE nach Würzburg. Die einzige warme Speise die es im ICE gab, war "Currywurst mit Pommes", 7,80 Euro. Und dazu ein Pils! Im Speisewagen wurde ja nicht serviert. Man musste sich also am Bistroschalter anstellen. Man konnte dann im locker besetzten Speisewagen Platz nehmen. Mir gegenüber saß dann ein sympatischer junger Mann. Er meinte: "Ich habe schon zwei Portionen hinter mir. Würden sie mal auf mein Gepäck aufpassen, ich möchte mir noch eine dritte Portion holen, so klasse schmecken die heute." Sein freudiges Lachen, ja gelebte Lebensfreude blieb mir in bester Erinnerung: "Dank drei Portionen Curry-Wurst mit Pommes!"

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Freitag, 13. August 2021

Unser Bundestagskandidat Holger Bormann - Wolfenbüttel

Er ist trotz Corona fleißig in seinem künftigen Wahlkreis mit auißerordentlichem Engagement unterwegs, von Ort zu Ort. Und das mit dem Holger Bormann-Bulli. Nicht nur auf offenen Plätzen, sondern in zahlreichen Betrieben. Am 16. August tritt er mit David McAllister auf. McAllister war Nachfolger von Christian Wulff als Ministerpräsident von Niedersachsen, ist seit 2014 Abgeordneter der EVP-Fraktion im Europäischen Parlamen und Vizepräsident der Europäischen Volkspartei. Und die erste Frau, die bei Olympia in Tokio Gold im Vielseitigkeitsreiten gewann, Julia Krajewski, traf er in Warendorf.  

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Spruch der Woche:

"Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen,
dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird,
um Idioten nicht zu beleidigen.“ (Rudolf Kamp)

Mit freudigen Urlaubsgrüßen bis zum 10. September 2021

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 10. September 2021!

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