Autorola: Gebrauchte Tesla, E-Tron und Co? Warum Sie besser die Finger davon lassen sollten!

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Der Autohandel hat in den letzten beiden Jahren viele Veränderungen durchgemacht. Kernthema war häufig die Elektromobilität – gefordert, gefördert und dann doch nicht lieferbar? Obwohl teure Elektrofahrzeuge im Neuwagenbereich recht erfolgreich sind, haben viele Hersteller aufgrund der jüngsten Krisen Schwierigkeiten, ihre Bestände zu verkaufen. Fahrzeuge aus Leasing und Vermietung kommen erstmals zurück und sorgen für ein böses Erwachen.

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Datum:
08.03.2023
Lesezeit:
3 min



Der Morgen danach

Der sicherlich auch durch staatliche Anreize befeuerten, hohen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen steht nun ein regelrechtes Überangebot an Premium-BEV gegenüber. Tesla hatte jüngst die Preise für Neufahrzeuge reduziert, was die Lage im gesättigten Gebrauchtmarkt zusätzlich verschärfen dürfte. War diese Marktsituation absehbar? Wir finden: Ja. INDICATA beobachtet den europäischen Gebrauchtfahrzeugmarkt seit einigen Jahren sehr intensiv und berät Händler, wie OEMs welche Fahrzeuge vom Markt aufgenommen werden und welche tendenziell nicht. Statt denjenigen E-Mobilität zu ermöglichen, die sie am ehesten verwenden würden, verharrt man in Kostenstarre und Premium-Glauben. Nur: Premium-Stromer sind teuer. Und technisch leider häufig nicht State of the Art.

Des weiteren ist dem Kunden zunehmend egaler, welches Markenemblem sich zwischen den Scheinwerfern befindet. Wichtiger ist vielmehr, ob er sich ein E-Auto überhaupt leisten kann. Das alles birgt ein großes Potenzial für Langsteher und Verlustbringer und so kann jedem Händler nur dringend geraten werden, sich gründliche Gedanken beim Zukauf von BEV zu machen und sich nicht ausschließlich auf das Bauchgefühl zu verlassen. Ein gebrauchter Renault Clio beispielsweise verkauft sich im Schnitt doppelt so schnell, wie ein Audi E-Tron, der Toyota Auris ist trotz seines Verbrenners derzeit das am schnellsten drehende Gebrauchtfahrzeug in Deutschland.

Daten statt raten

Doch wie macht man solche Risiken sichtbar? Market Days Supply oder kurz MDS ist eine geeignete Kennzahl. Sie sagt etwas über die Vermarktbarkeit eines Fahrzeugs aus: ist der Wert niedrig, verkauft sich das Fahrzeug schnell, ist er hoch, drohen lange Standzeiten. Und der Markt? In den letzten drei Monaten hat sich die Anzahl der Inseratstage bei vielen BEV mehr als verdreifacht. Es ist daher um so wichtiger, den Markt stetig zu beobachten, beispielsweise in dem man kennzahlenbasierte Datensysteme verwendet.

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©Autorola

Keine Chance den Fürstentümern

Mit der richtigen, marktdatenbasierten Preisstrategie führen erfolgreiche Händler ihre Bestände auch in schwierigen Zeiten zum Ertrag, denn oft lassen sich selbst mit einfachen Optimierungen große Zusatzerträge generieren. Insbesondere Mehrstandortbetriebe profitieren häufig von der neu geschaffenen Transparenz, beim Zukauf oder im Bestand. „Fürstentümer“ mit Wissensinseln gehören der Vergangenheit an.

Fazit: Gebrauchte Elektofahrzeuge beinhalten abhängig von Marke und Ausstattung ein hohes Risikopotenzial für den Handel. Bauchgefühl bewahrt nicht vor Bauchlandung. MDS als Kennzahl für Vermarktbarkeit eines Fahrzeugs und datenbasierte Entscheidungsfindung sind unerlässlich für erfolgreichen Fahrzeughandel.

Mehr Informationen zur Marktlage in Deutschland und 12 weiteren europäischen Ländern finden Sie im INDICATA Market Watch Report.



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