70-jähriges Jubiläum: SEAT schreibt Automobilgeschichte

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Grund zum Feiern: Zum Geburtstag von SEAT wird der Bestseller der Marke, der SEAT IBIZA, als limitiertes Sondermodell SEAT Ibiza FR „Anniversary Edition“ aufgelegt.
© Foto: SEAT

SEAT gilt vielen als junge, moderne und coole Marke. Gleichzeitig blicken die Spanier auf eine genauso stolze wie spannende Historie zurück. Derzeit feiert der Hersteller gleich drei Jubiläen.

Produktionskapazität: fünf Fahrzeuge pro Tag. Personal: 925 Mitarbeitende. So begann am 13. November 1953 im neu eröffneten SEAT Werk im Bezirk Zona Franca in Barcelona die Serienproduktion des SEAT 1400, des ersten SEAT überhaupt. Dass diese Marke einst ganz Spanien prägen würde und imstande wäre, weltweit zig Millionen Fahrzeuge zu verkaufen, war an diesem Tag noch nicht absehbar. 70 Jahre später wissen wir: Die SEAT S.A. hat mehr als 20 Millionen Fahrzeuge hergestellt und allein im Werk Martorell wurden in den 30 Jahren seines Bestehens über zwölf Millionen Fahrzeuge und insgesamt 45 Modelle produziert.

Der „Urenkel“ des SEAT 1400 hört auf den Namen „Leon“ und rollt inzwischen in der vierten Generation über die Straßen: ein zu 100 Prozent vernetztes Fahrzeug mit Internetzugang, viel Komfort und neuester Technologie in Sachen Konnektivität und Sicherheit. Auch der SEAT 1400 verwöhnte damals eine anspruchsvolle Kundschaft mit ein wenig stylischem US-Flair, europäischer Eleganz und einer selbsttragenden Karosserie – einem Novum in der damaligen Zeit. Das überzeugte auch staatliche Behörden, die ihn als Dienstfahrzeug nutzten, sowie Taxifahrer. Der 1400 war zudem eines der ersten Modelle, die eine gebogene einteilige Windschutzscheibe und eine Heizung besaßen. Er wurde zu fast 100 Prozent aus in Spanien produzierten Teilen hergestellt. Bis zur Einstellung der Produktion verkaufte SEAT 98.978 Stück und legte damit den Grundstein für einen erfolgreichen Marktstart.

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Seit 1953 fertigt SEAT Fahrzeuge „nach den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden“. Begonnen hat alles mit dem SEAT 1400, von dem anfangs nur fünf Stück pro Tag gebaut wurden.
© Foto: SEAT

40 Jahre zu Hause in Deutschland

Am 10. März 1983 startete SEAT mit Modellen wie Panda, Fura und Ronda seinen Verkauf in Deutschland. Das spanische Unternehmen befand sich damals im Umbruch: Man löste sich zusehends von der Kooperation mit Fiat sowie der Produktion von Lizenzmodellen und fokussierte sich auf eigene Expansionspläne. Ein mit Volkswagen 1982 geschlossenes Produktions- und Wirtschaftsabkommen unterstützte dieses Vorhaben. Mit dem ersten SEAT Ibiza gelang den Ingenieuren 1984 ein Ausrufezeichen auf dem Markt für Kleinwagen: Das Design stammte von Giugiaro aus Italien, den Motor entwickelte Porsche. Die Fachwelt und auch die (meist junge) Kundschaft
waren begeistert: Kompakte, praktische Konzepte zu einem günstigen Preis – das war fortan der Fokus von SEAT in Deutschland.

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Seit 1983 verkauft SEAT in Deutschland Fahrzeuge und hat das Leben vieler Menschen bereichert. Im Bild: der SEAT Fura
© Foto: SEAT

Rasantes Wachstum

1986 gründete die SEAT S.A. die SEAT Deutschland GmbH. Im selben Jahr stieg Volkswagen mit 75 Prozent bei den Spaniern ein und baute die Beteiligung 1990 auf 99,99 Prozent aus. Das Konzept ging auf, SEAT freute sich gerade in Deutschland über ein rasantes Wachstum in den 80er-Jahren. Das Vertriebsnetz wurde ausgebaut und neue Modelle auf Volkswagen Basis entwickelt, um die wachsende Nachfrage im Markt bedienen zu können. 1999 rollte der SEAT Leon auf den deutschen Markt, eines der erfolgreichsten Modelle der Marke überhaupt.

„Das ebenso vielfältige wie abwechslungsreiche Angebot half in den 1990er-Jahren dabei, eine breite Zielgruppe anzusprechen. Dadurch konnte SEAT sukzessive in die Spitzengruppe der Importeure aufsteigen“, erklärt SEAT Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Bauer. Dass SEAT zu einem Publikumsliebling wurde, lag auch an den Erfolgen im Motorsport: Matthias Kahle gewann im SEAT Cordoba WRC die Deutsche Rallye-Meisterschaft. Kurz zuvor hatte bereits das SEAT Ibiza Kit Car in der 2-Liter-Klasse in der Rallye-Weltmeisterschaft 1996 bis 1998 dreimal hintereinander gesiegt. 2017 knackte SEAT erstmals die 100.000-Fahrzeuge-Marke in Deutschland, was vor allem daran lag, dass man mit Modellen wie Ateca, Arona und Tarraco das gefragte SUV-Segment perfekt bedienen konnte.


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1984: Mit dem SEAT Ibiza, dem ersten selbst entwickelten Modell, arbeitete die Marke an einer attraktiveren Gestaltung ihres Produktportfolios. Und die Spanier setzten Maßstäbe mit dem Kleinwagen: Das Design stammte von Giugiaro aus Italien, den Motor entwickelte Porsche. Das sorgte für viel Aufsehen.
© Foto: SEAT

Ibiza: „Anniversary Edition“ zum 40sten

Fünf Generationen SEAT Ibiza zieren inzwischen die Ahnengalerie des sportlichen Kleinwagens, 40 Jahre Ibiza feiert der Konzern 2024. Standesgemäß tut er das mit einer Sonderauflage namens „Anniversary Edition“. Exklusiv dieser Edition vorbehalten sind beispielsweise eine neue Außenfarbe, neue Felgen, ein neuer Sportschalensitz und spezielle Designmerkmale. Ein würdiger Geburtstagsgruß für diesen Vertreter seiner Zunft, von der in vier Jahrzehnten über sechs Millionen Stück verkauft wurden.


70 Jahre SEAT und drei Jubiläen auf einmal

  • 70 Jahre Automobilproduktion (1953 - 2023): In 70 Jahren hat die SEAT S.A. mehr als 20 Millionen Fahrzeuge hergestellt. Das erste Modell hörte auf den Namen SEAT 1400, es war gewissermaßen der Urahn des heute extrem erfolgreichen SEAT Leon. 

  • 40 Jahre SEAT in Deutschland (1983 - 2023): SEAT fokussierte sich auf dem deutschen Markt auf eine vorwiegend junge Kundschaft sowie kompakte, praktische Konzepte zu einem günstigen Preis. Mit diesem Konzept gelang der Durchbruch.

  • 40 Jahre SEAT Ibiza (1984 - 2024): Für den ersten SEAT Ibiza entwarf Giugiaro aus Italien das Design, Porsche entwickelte den Motor. Das Konzept begeisterte Kundinnen und Kunden wie Fachleute gleichermaßen.



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