Wer einen VW mit manipuliertem Dieselmotor nicht umrüsten lässt, kann Probleme bei der Hauptuntersuchung (HU) bekommen. Bei einer Vielzahl der Modelle aus dem Volkswagen-Konzern kann per Diagnosestecker die in der Fachwerkstatt durchgeführte Umprogrammierung überprüft werden, wie die Sachverständigenorganisation KÜS mit Blick auf die vom Kraftfahrt-Bundesamt angeordnete Rückrufaktion mitteilte. Die Daten hierzu liefere die FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH, bei der unter anderem die Prüfdienstleister Gesellschafter sind.
Nach Angaben der KÜS werden aktuell unter anderem die Modelle VW Amarok, Audi A4, A5, A6 und Q5 sowie Seat Exeo überprüft. Per HU-Adapter können die Experten erkennen, ob das Auto noch nicht an der Rückrufaktion teilgenommen hat oder die alte Software anschließend wieder aufgespielt wurde. Hier besteht der Verdacht auf Manipulation – ebenso wie bei dem Fall, dass eine Abfrage der Softwaredaten nicht möglich ist.
Alle aufgeführten Mängel können laut KÜS als "erheblich" eingestuft werden, das bedeutet, dass die Plakette verweigert wird. Wer seinen Diesel-Pkw bereits umgerüstet hat, sollte sicherheitshalber das Serviceheft als Beleg zur HU mitbringen.
Die Überprüfung der Teilnahme an der Rückrufaktion soll laut Bundesregierung als Baustein zur Herstellung der Konformität der betroffenen Fahrzeuge dienen. Die Regelung gilt für die 2,4 Millionen Fahrzeuge des VW-Konzerns, die das Bundesverkehrsministerium verpflichtend zurückgerufen hat. Die rund 630.000 freiwillig zurückgerufenen Pkw anderer Hersteller sind nicht betroffen. Zuletzt hatte der VW-Konzern gemeldet, dass 65 Prozent der zurückgerufenen Fahrzeuge bereits umgerüstet wurden. (sp-x/hh/rp)