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Bundeskartellamt: WM/Trost-Fusion unter Auflagen

14.08.2015 16:39 Uhr
Die Kartellwächter sehen die Marktmacht von Wessels & Müller durch die Trost-Übernahme in einigen Bereichen kritisch.
© Foto: picture alliance / dpa / asp / Montage

Die Kartellwächter sehen in dem Zusammenschluss eine "erhebliche Beeinträchtigung" des Wettbewerbs auf dem freien Teilemarkt und stellen deshalb zwei Bedingungen.

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Das Bundeskartellamt hat die geplante Übernahme von Trost durch Wessels & Müller (WM SE) eingebremst. Laut Mitteilung sieht die Behörde darin – zumindest regional – eine "erhebliche Beeinträchtigung" des Wettbewerbs auf dem freien Kfz-Teilemarkt. Sie gibt den Zusammenschluss deshalb nur unter Auflagen frei. Zu den Bedingungen gehört einerseits der Austritt von Wessels & Müller aus der gemeinsam mit der Stahlgruber Otto Gruber AG bestehenden Einkaufsgemeinschaft Auto Teile Ring (ATR). Andererseits müssen die Teilegroßhändler mehrere Niederlassungen in Regionalmärkten verkaufen.

Die Kartellwächter hatten den Fall eingehend geprüft. Sie befragten Wettbewerber und Kunden sowie führten eine Marktanalyse durch. "Wir mussten der Gefahr vorbeugen, dass mit der Marktmacht von Wessels & Müller Nachteile für die freien Werkstätten und ihre Kunden entstehen", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt in einer Stellungnahme. Vor allem in Braunschweig, Darmstadt, Frankfurt, Heilbronn, Magdeburg und Stuttgart wäre das Unternehmen "mit einem sehr großen Abstand zum Marktführer aufgestiegen".

ATR bedauerte die Entscheidung, zeigte aber auch Verständnis dafür. Mit Wessels & Müller müsse nach 48 Jahren Zusammenarbeit eines der Gründungsmitglieder ausscheiden, sagte Geschäftsführer Roland Dilmetz laut einer Mitteilung. "Das Bundeskartellamt hat sorgfältig geprüft, daher können wir die Gründe nachvollziehen."

Zukunft der Werkstattpartner?

Mit Blick auf die Kfz-Betriebe, die über die WM-Gruppe an ein ATR-Werkstattkonzept angebunden sind, erklärte Thomas Sülzle, Leiter der Konzeptzentrale ATR Service: "Wir werden die Konzepte AC Auto Check, Meisterhaft und Autopartner in gewohnter Weise fortführen und unsere Leistungen künftig erweitern. Ob die Werkstattpartner in ihrem jeweiligen Konzept bleiben, ist ihre unternehmerische Entscheidung." Sülzle versprach, "eine Lösung für jeden Konzeptpartner zu finden". Anfang 2016 wolle die Einkaufsgemeinschaft Ideen und Lösungen präsentieren.

Wessels + Müller und Trost hatten Ende 2014 den Zusammenschluss bekannt gegeben (wir berichteten). Nach den bekannten Plänen sollen beide Unternehmen auch künftig als unabhängige Unternehmen im freien Teilemarkt in Deutschland und Europa agieren. Trost entstand 2009 durch die Fusion der Eugen Trost GmbH und der KSM Service Technik GmbH. Die Gruppe generiert nach eigenen Angaben mit rund 4.000 Beschäftigten einen Umsatz von rund 800 Millionen Euro. Die WM Gruppe mit Sitz in Osnabrück gibt als Mitarbeiterzahl 3.300 an, die mehr als 840 Millionen Euro pro Jahr erlösen. (rp)

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KOMMENTARE


wolf

15.08.2015 - 15:51 Uhr

Ich glaube nicht das ein Zusammenschluss der Unternehmen für uns Händler Vorteile bringen wird. Ich habe schon heute erheblich Preisdifferenzen bei Ersatzteilen. Teilweise bis zu 100%. Als Händler wird man heute mit Ebaypreisen verglichen die unter unseren EKs bei Trost etc. liegen. Und eine Fusion ohne Kostenpotentiale zu heben (gemeinsamer EK / Vertrieb / IT / Verwaltung) macht auch kein Sinn.Also nicht auf die Pressemeldung schauen , sondern abwarten wie die Trost und WM Welt in einem Jahr aussieht.


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