Eine große Mehrheit der in Deutschland aktiven Werkstattausrüster verzeichnet infolge der Corona-Pandemie Umsatzrückgänge. Deren Ausmaß bleibt für die meisten Unternehmen aber halbwegs verkraftbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Corona-Umfrage des Werkstattausrüster-Verbands ASA unter seinen Mitgliedern. In dieser gaben 87 Prozent der Teilnehmer an, infolge der Pandemie Umsatzrückgänge zu erleiden. Die meisten (31 Prozent) verzeichneten Einbußen zwischen zehn und 20 Prozent. Weitere 26 Prozent erlitten Rückgänge um fünf bis zehn Prozent. 13 Prozent gaben sogar an, gar keine Verluste erlitten zu haben. Demgegenüber verzeichneten 26 Prozent der Unternehmen Einbrüche um 30 bis 40 und vier Prozent sogar von mehr als 50 Prozent.
Der letztgenannte Wert ist im Vergleich zur Situation im Frühjahr allerdings eine gute Nachricht. Denn in der vorhergehenden Umfrage zum Lockdown im Mai gab noch mehr als jedes fünfte Unternehmen an, 50 Prozent und mehr Umsatzverlust zu verzeichnen. Der Anteil derjenigen, die nur fünf bis zehn Prozent eingebüßt haben, lag damals hingegen noch bei mageren zehn Prozent. "Unsere Branche scheint bislang vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen zu sein“, kommentierte ASA-Präsident Frank Beaujean das Ergebnis. Seiner Ansicht nach liegt das hauptsächlich daran, dass Kfz-Werkstätten als systemrelevant gelten und auch die Prüforganisationen weiterarbeiten. Davon hätten die Werkstattausrüster profitiert.
Liquidität meist nicht ernsthaft in Gefahr
Dass die Krise für die meisten verkraftbar ist, zeigt auch, dass 56 Prozent der Befragten ihre Liquidität durch die Umsatzrückgänge nur mäßig belastet sehen und davon ausgehen, die Einbußen aus eigener Kraft schultern zu können. Lediglich 13 bzw. neun Prozent bestätigten eine mittlere oder starke Belastung. Allerdings bleibt eine große Dunkelziffer: 22 Prozent der Betriebe wollten hierzu keine Angaben machen.
Um die Umsatzrückgänge abzufedern, ist Kurzarbeit das Mittel der Wahl. 28 Prozent der Teilnehmer gaben an, diese zu nutzen. Fast ebenso wichtig sind aber auch Kürzungen im Werbebudget des laufenden Jahres (26 Prozent) und Homeoffice (24 Prozent). Entlassungen hingegen versuchen die Betriebe tunlichst zu vermeiden. Laut ASA-Verband gab nur ein einziges Unternehmen an, wegen Corona Kündigungen ausgesprochen zu haben.
Insgesamt zeigten sich die Werkstattausrüster zudem mit den staatlichen Hilfsmaßnahmen hierzulande recht zufrieden. 61 Prozent wünschen sich keine weiteren Hilfen um die Corona-Folgen abzufedern, da sie die bestehenden Maßnahmen für ausreichend erachten. Neun von zehn Befragten erklärten außerdem mit der Bearbeitung ihrer Anträge für staatliche Hilfen zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Daneben erklärten 91 Prozent, die getroffenen Corona-Schutzmaßnahmen würden sie nur in geringem Umfang oder sogar gar nicht in ihrer Produktivität beeinflussen. An der Umfrage nahmen 23 der 100 Mitglieder des ASA-Verbands teil. (aw)