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Bilanz: Deutsche Versicherer auch 2010 auf Wachstumskurs

15.04.2011 11:18 Uhr
Bilanz: Deutsche Versicherer auch 2010 auf Wachstumskurs
Sieht die deutschen Versicherer weiter auf Wachstumskurs, will aber Nachbesserungen bei Solvency II: GDV-Präsident Rolf Peter Hoenen.
© Foto: GDV

Erstmals nach sechs Jahren verzeichnete Kraftfahrt wieder einen leichten Prämienzuwachs und entlastete damit im Vorjahr die Schaden- und Unfallsparte. Die deutschen Versicherer konnten sich aber auch über gesunde Beitragszuwächse in der Privaten Krankenversicherung erfreuen. Das Wachstum bei "Leben" bleibt gemäßigt.

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Die deutschen Versicherer verzeichneten im vergangenen Jahr insgesamt einen Zuwachs ihrer Prämieneinnahmen. Das gesamte Prämienvolumen belief sich 2010 auf 178,8 Mrd. Euro und lag damit um 4,3 Prozent höher als noch 2009. Erneut hatten auch die Einmalbeiträge der Lebensversicherer daran einen erheblichen Anteil. Ohne die stark gewachsenen Einmalbeiträge hätte das Wachstum der Branche nur bei 0,5 Prozent gelegen. Während die Beitragseinnahmen der Lebensversicherung (inkl. Pensionskassen und Pensionsfonds) 2010 wegen der stark gewachsenen Einmalbeiträge um 6,0 Prozent zulegen konnten, ist für die Kranken- und Pflegeversicherung ein Zuwachs von 5,8 Prozent zu verzeichnen. Bei den Beitragseinnahmen der Schaden- und Unfallversicherung ist von einer leichten Zunahme von 0,7 Prozent auszugehen. "Die deutsche Versicherungswirtschaft weist in einem unverändert labilen gesamtwirtschaftlichen Umfeld einen sehr robusten Geschäftsverlauf auf", sagte GDV-Präsident Rolf-Peter Hoenen vor kurzem bei einem Pressekolloquium in Berlin. GDV hält bei Solvency II Nachbesserungen für unerlässlich Deutlichen Nachbesserungsbedarf sehen die deutschen Versicherer bei der Umsetzung der neuen Eigenkapitalregeln für Versicherungen (Solvency II). Daran änderten auch die guten Ergebnisse beim letzten Testlauf (QIS 5) nichts. GDV-Präsident Hoenen: "Die Solvency II-Regeln sind aktuell zu komplex und zu volatil. Diese Volatilität würde es den Lebensversicherern deutlich erschweren oder sogar unmöglich machen, langfristige Zinsgarantien anzubieten." Das neue Regelwerk dürfe zudem "kein Instrument zur Marktkonsolidierung" sein, bekräftigte Hoenen. "Die neuen Regeln müssen auch für kleine und mittlere Unternehmen praktikabel gemacht werden." Er sehe aber gute Chancen, Solvency II auf einen erfolgreichen Kurs zu bringen. In den nächsten Monaten stünden noch wichtige Arbeiten am Aufsichtsregime an. Wachstum der Einmalbeträge bei Lebensversicherern gemäßigt Die Geschäftsentwicklung der Lebensversicherung war auch 2010 vom Einmalbeitragsgeschäft geprägt. Der Anstieg fällt allerdings mit einem Plus von knapp 30 Prozent deutlich niedriger aus als im Vorjahr (2009: +60 Prozent). Über die Hälfte der Einmalbeiträge im Neugeschäft entfallen auf sofort beginnende und aufgeschobene Rentenversicherungen. Mit rund 27 Mrd. Euro machen die Einmalbeiträge mehr als ein Viertel der gesamten Beitragseinnahmen der Lebensversicherungen aus. Die Gesamteinnahmen sind insgesamt um 6 Prozent auf 90,4 Mrd. Euro gestiegen. Erfreulich ist, dass in diesem Jahr die Zahl der Vertragskündigungen weiter zurückgegangen ist. So lag die Stornoquote 2010 nur noch bei 3,6 Prozent, nach 3,9 Prozent in 2009 und 4,0 Prozent in 2008. Insgesamt sind etwa 7,4 Mio. Verträge durch Eintritt des versicherten Risikos, durch Ablauf oder durch Kündigung abgegangen. Damit hat sich der Bestand an Versicherungsverträgen um 0,9 Prozent auf 94,24 Mio. Verträge nur leicht reduziert. Die Lebensversicherer zahlten im Jahr 2010 Leistungen in Höhe von knapp 73 Mrd. Euro an ihre Kunden aus. Das sind täglich rund 200 Mio. Euro.

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