Die Grüne Jugend hat von den möglichen Ampel-Partnern SPD und FDP den Stopp neuer Autobahnvorhaben gefordert. Wirtschaft, Klima und Menschen profitierten am meisten, "wenn wir nicht weiter Milliarden in Autobahnen vergraben, sondern in Bus und Bahn investieren", sagte der Chef der Grünen-Nachwuchsorganisation, Timon Dzienus, dem Bremer 'Weser-Kurier' (Freitag). "Mit jeder neuen Straße vertiefen wir die Abhängigkeit vom Auto und verhindern eine ökologisch und sozial gerechte Verkehrswende." Millionen Menschen in Deutschland seien ohne vernünftige Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, mahnte er.
Der gebürtige Niedersachse forderte, alle Autobahn- und Bundesstraßenprojekte, deren Bau noch nicht begonnen habe, müssten auf Wirtschaftlichkeit und Klimafolgen überprüft werden. Bislang seien solche Vorhaben allesamt schöngerechnet worden: "Das sieht man gut bei der Küstenautobahn A20. Anfangs der Planungen sollte diese nur wenige Hundert Millionen Euro kosten. Am Ende stehen bei der A20 mindestens sieben Milliarden Euro Kosten.» Dazu kämen Flächenzerstörung, vermehrter CO2-Ausstoß und andere Umweltschäden.
Dzienus forderte auch, eine Ampel müsse an klimaschädlichen Subventionen wie die Pendlerpauschale ran: "Bisher profitieren davon am stärksten Besserverdienende. Menschen mit einem geringen Einkommen und entsprechend geringer Steuerlast haben von der Pendlerpauschale praktisch gar nichts."
B318071