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Gesprächsrunde mit Autoindustrie: Bund setzt auf Wandel zu neuen Antrieben

24.06.2019 15:24 Uhr
Gesprächsrunde mit Autoindustrie: Bund setzt auf Wandel zu neuen Antrieben
Die Bundesregierung wünscht sich von der Autoindustrie einen entschlossenen Wandel hin zu neuen Antrieben.
© Foto: picture alliance/Ulrich Baumgarten

Sind die deutschen Autokonzerne gut gewappnet für die neue Zeit mit digitaler Technik und Antrieben jenseits von Diesel und Benzin? Was heißt das für die Mitarbeiter? Die Kanzlerin hat ein Auge darauf.

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Die Bundesregierung setzt auf einen entschlossenen Wandel der deutschen Autobranche zu klimaschonenderen Antrieben. "Es wird nur eine Lösung geben, wenn wir auch Weltmeister werden im Bau von umweltfreundlichen, nachhaltigen Fahrzeugen, mit denen wir unsere CO2-Klimaziele erreichen können", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in der ARD vor einer Gesprächsrunde der Koalition mit Managern und Gewerkschaftern im Kanzleramt. Beschlüsse waren für das Treffen am Montagabend nicht geplant. Die CDU tritt für einen breiten Technologiemix für mehr Klimaschutz ein, ohne die Bürger zusätzlich zu belasten.

Umweltschützer, IG Metall und auch die Autobranche mahnten baldige Weichenstellungen an. Die Organisation Greenpeace forderte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, jetzt den Kurs für abgasfreie Mobilität zu klären. Nur dann werde die deutsche Autoindustrie auch in zehn oder 15 Jahren ihre führende Position behaupten, sagte Verkehrsexperte Benjamin Stephan der dpa. "Alleine mit immer neuen Prämien lässt sich der massive Rückstand des Verkehrs im Klimaschutz nicht aufholen."

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) machte deutlich, dass angesichts eines deutlich wachsenden Angebots an E-Fahrzeugen das Netz der Stromtankstellen ausgebaut werden müsse. "Nur wenn Ladeinfrastruktur sehr bald sichtbar, flächendeckend und komfortabel verfügbar ist, kann sich der gewünschte Erfolg einstellen", schrieb VDA-Präsident Bernhard Mattes im "Handelsblatt". IG-Metall-Chef Jörg Hofmann sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Es muss endlich entschieden werden, wie wir bei wichtigen Themen wie dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos oder bei der Batteriezellfertigung in Deutschland vorankommen." Ziel sei, dass jedes E-Auto in wenigen Minuten an jeder Tankstelle aufgeladen werden könne.

Fit für die Auto-Zukunft

Die schwarz-rote Koalition hatte im März regelmäßige Spitzentreffen angekündigt, um die Autobranche mit mehr als 800 000 Beschäftigten fit für die Zukunft zu machen. Ziel einer "Konzertierten Aktion Mobilität" soll sein, den politischen Handlungsbedarf zu bestimmen. Hintergrund sind tiefgreifende Veränderungen zu neuen Antrieben etwa mit Batterien, Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen. Zugleich kommen zusehends computergesteuerte Fahrzeuge in den Blick. Dies hat alles auch Folgen für die Arbeitswelt und die Beschäftigungslage.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, das Treffen am Montag solle der "Einstieg in einen Gesprächsprozess" sein. Konkrete Ergebnisse erwartete er vorerst nicht. An dem Gedankenaustausch sollten auch mehrere Bundesminister und die Spitzen von Union und SPD teilnehmen.

Der CDU-Vorstand befasste sich am Montag mit einem eigenen Konzept zur Mobilität der Zukunft. "Wir lehnen es ab, Verkehrsträger gegeneinander auszuspielen oder Verkehrsteilnehmer mittels Verboten zu bevormunden", heißt es in dem Papier von CDU-Vize Thomas Strobl sowie Niedersachsens CDU-Chef und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann. Der Staat solle demnach auch nicht vorschreiben, ob künftig mit synthetischen Kraftstoffen, Batterien oder Wasserstoff gefahren werde. Neue Chancen umweltfreundlicher Mobilität sehen die Autoren unter anderem auch in E-Bikes oder Elektro-Tretrollern.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) mahnte ebenfalls baldige Entscheidungen an. "Gerade im Verkehrssektor brauchen wir mehr Einsparung von Emissionen, um die Klimaziele zu erreichen", sagte Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche der dpa. Ein wichtiges Instrument könne die Einführung eines CO2-Preises sein, der auch die Sektoren Verkehr und Wärme einschließe. Strom, Wasserstoff und grünes Gas könnten damit wettbewerbsfähig zu Öl, Diesel und Benzin werden.

Warnung vor staatlichen Eingriffen

Die FDP warnte vor weitreichenden staatlichen Eingriffen. "Auch wenn es in Deutschland gewiss nicht unüblich ist, Innovationen mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen, kann es nicht sein, dass es am Ende die Steuerzahler sind, die für unternehmerische Entscheidungen zur Kasse gebeten werden", sagte FDP-Fraktionsvize Frank Sitta. Die Linke-Verkehrspolitikerin Ingrid Remmers kritisierte die Einladung an die Branche. "Solange die Autohersteller den Dieselskandal nicht richtig aufarbeiten, müssen die Türen zum Kanzleramt für sie verschlossen bleiben." (dpa)

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KOMMENTARE


Erwin Tischler

24.06.2019 - 21:56 Uhr

Elektro-Fahrräder und Elektro-Tretroller sind nicht die Lösung, CDU!Es müssen alle umweltfreundlichen Antriebe gefördert werden, nicht nur Elektro-Batterie-Antrieb, sondern auch die Brennstoffzelle mit Wasserstoff und der Gasantrieb. Dann soll der Markt entscheiden, welche Technik bei welchem Einsatz die beste ist. Vor allem müssen Wasserstoff-Tankstellen gefördert werden, damit die Autohersteller diese serienreife Technik auch produzieren. Wasserstoff ist in unbegrenztem Maß produzierbar, insbesondere mit dem Strom aus umweltfreundlichen Windkrafträdern, für den zur Zeit noch die Leitungen in den Süden der Republik fehlen und der deshalb oftmals abgeschaltet werden muss. Hier wird Energie verschleudert - und der Verbraucher in Deutschland muss es teuer bezahlen! Der Elektro-Antrieb mit Batterie-Technik scheint mir nur eine Übergangslösung zu sein, denn die Batterieherstellung ist weder umwelt- noch CO-2 freundlich....


Gast-Jürgen

25.06.2019 - 12:40 Uhr

Die reine Ausrichtung auf emissionsarme Antriebe sind nicht die Lösung, dieses ist im Verbund mit der Energie- und Verkehrswende umzusetzen.Was nützt eine emissionsfreies Fahrzeug, wenn es mit allen anderen im Stau steht?Vorsicht vor einem "Rebound-Effekt", das kann vorkommen, wenn die emissionsfreie Individualmobilität zu stark gefördert wird, siehe Norwegen.Wasserstoff wird in Zukunft ganz sicher eine sehr große Rolle in Bezug auf die Speicherung von Energie und in der Mobilität bei LKW, Schiffen, Bussen, Flugzeugen spielen. Aufgrund der Kosten für Brennstoffzellen in Verbindung mit den Speichern usw. wird die Technologie bei PKWs mit Blick auf die Kosten sehr schwierig werden, wobei auch der Wirkungsgrad von der "Quelle bis zum Tank" eindeutig bereits aktuell für den Batterie-Speicher in Verbindung mit dem Elektromotor spricht.Gerade in Kleinfahrzeugbereich (durchschnittliche 38 KM am Tag ;-)) ist die CO2-Akkubilanz heute schon nicht schlecht, da bereits 30 bis 50 kWh Akku-Leistung ausreichen. Natürlich ist der aktuelle "CO2-Rucksack" nicht unter zu bewerten, aber die Emissionen sinken aktuell bereits, da dieser stark von dem Energie-Mixabhängt (siehe z.B. Tesla Giga-Factory). Im Betrieb ist ein E-Fahrzeug mit Rekuperation bereits unschlagbar emissionsarm, auch da sinkt der CO2-Wert in Zukunft weiter durch den Anteil der "Erneuerbaren Energie", wobei die dezentrale Energieversorgung durch Photovoltaik und Energiespeicher in Kombination mit einem "Intelligenten Lademanagement" die Bewertung noch erheblich positiv beeinflußt.Das Akku-Recycling, nachdem dieser in einem Ladeturm zur Stabilisierung des Netztes sein zweites Leben abgeschlossen hat, wird zukünftig eine Quote von bis zu 97 % erreichen.Ach ja, die Rohstoffe, Lithium, Rhodium, usw. sind sicherlich noch eine Heraus-forderung, aber nicht aufgrund der verfügbaren Menge (sind keine seltenen Erden) aber aufgrund der Gewinnungs-Prozesse, aber auch da wird sich etwas tun, wobeidie Ölförderung und die Begleitgas-Verbrennung usw. auch nicht gerade immer umwelt-freundlich sind ;-).Die Entwicklung geht weiter und die Feststoffbatterie wird einige Themen lösen, andre sicherlich noch nicht, wobei laut einer Information von Toyota die neue Technik eher zur Verfügung stehen wird, als erwartet.In Zeiten von so grundsätzlichen generationsübergreifenden Änderungen sollte ein "Fair-Play-Field" zur Anwendung kommen, soll heißen, neuen Technologien muß eine Zeitraum eingeräumt werden, im Rahmen dessen sich diese entwickeln können,Rom wurde auch nicht in einem Tag erbaut und die Verbrennungsmotorentechnik hat sich auch über 100 Jahre entwickelt, bis diese auf dem heute zugegeben sehr guten Stand ist, aber leider "Verbrennung von fossiler Energie",


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