Nach den Personenwagen wird jetzt auch der Kohlendioxidausstoß von Kleinlastwagen in der EU gedrosselt. Ab 2014 gilt nach einem Kompromiss zwischen Parlament und den EU-Regierungen ein Grenzwert von 175 Gramm C02 pro gefahrenem Kilometer. Bis 2020 wird dieser Grenzwert stufenweise auf 147 Gramm gesenkt. Die Parlamentarier stimmten am Dienstag in Straßburg mit großer Mehrheit für den Gesetzesentwurf. Derzeit liegt der Grenzwert bei 200 Gramm.
Wenn ein Hersteller diesen Wert überschreitet, muss er eine Geldstrafe zahlen. Dieser Beschluss werde Autobauern eine größere Sicherheit für die Emissionsziele geben, die sie einhalten müssen, sagte die EU-Kommissarin für Klimapolitik, Connie Hedegaard. Sie verwies auch auf signifikante Benzineinsparungen für die Fahrzeughalter. Gleichzeitig könne die EU dadurch ihre Klimaziele leichter erreichen.
Wegen der neuen Regeln könnten Transporter und Kleinlastwagen mit einem Gewicht von maximal 3,5 Tonnen um mehrere tausend Euro teurer werden. Sie verursachen laut Bundesumweltministerium etwa sechs Prozent der CO2-Emissionen im Straßenverkehr.
"Ehrgeizig, aber wirtschaftlich machbar"
Die Christdemokraten und Liberalen im Europaparlament nannten dieses langfristige Ziel "ehrgeizig, aber wirtschaftlich machbar". Nach Ansicht der Christdemokraten sichern die neuen Vorgaben zudem den Technologie-Vorsprung der europäischen Hersteller. Fahrzeuge blieben bezahlbar und Unterhaltskosten der Neufahrzeuge würden durch niedrigeren Kraftstoffverbrauch sinken, sagte die CSU-Abgeordnete Anja Weisgerber. Der europäische Herstellerverband ACEA sprach von "extrem herausfordernden Vorgaben".
Bislang gibt es nur für Pkw europaweite Vorgaben. Ihr Kohlendioxid-Ausstoß soll bereits von 2012 an auf 130 Gramm sinken. Eine EU-Regelung für Schwerlaster steht noch nicht auf der Tagesordnung, soll aber kommen. (dpa)