Der Gebrauchtwagenmarkt hat im Juni mit weiterhin sinkenden Standtagen an Fahrt für den Handel aufgenommen. Wie eine Untersuchung der großen Autobörse Mobile.de zeigt, stehen Gebrauchte derzeit im Schnitt 95 Tage auf dem Hof – so wenig wie seit Oktober 2017 nicht mehr. Mit nur 87 Tagen drehen dabei Kleinwagen am schnellsten, dicht gefolgt von Fahrzeugen der oberen Mittelklasse (89 Tage) und Mittelklassewagen (90 Tage). Die größten "Standuhren" sind aktuell Oberklasse-Autos (115 Tage) und Sportwagen (107 Tage).
Gleichzeitig sinkt die Laufleistung der auf Mobile.de gehandelten Gebrauchtwagen weiter. Im Juni hatten die Fahrzeuge durchschnittlich 51.170 Kilometer auf dem Tacho. Im Vorjahresmonat waren es vier Prozent mehr. Besonders stark gingen die Kilometerstände bei SUV (minus 9,5 Prozent; 37.693 km), gefolgt von Kleinwagen (minus 6,4 Prozent; 43.969 km) und Sportwagen sowie Wagen der oberen Mittelklasse (jeweils minus 2,6 Prozent; 37.766 km bzw. 69.982 km) zurück. Die Auswertung beruht auf 746.268 von insgesamt über 1,5 Millionen Inseraten auf Mobile.de.
Insgesamt sind die angebotenen Gebrauchtwagen im Jahresvergleich auch im Juni jünger geworden: Mit 2,4 Prozent Verlust sind die Segmente durchschnittlich 41 Monate alt. Nach den SUV sind dabei Utilities mit 40,6 Monaten (minus 4,2 Prozent) das zweitjüngste Segment, dahinter rangieren die Geländewagen mit 41,5 Monaten (minus 1,3 Prozent). Das älteste Segment bilden nach wie vor Sportwagen mit 51 Monaten (minus 1,3 Prozent).
Die Vielzahl junger Gebrauchter mit wenig Laufleistung sorgte erneut für eine gute Preislage (plus 3,2 Prozent zum Vorjahresmonat). Zwar ist der Durchschnittspreis zum Mai 2019 de facto um 0,2 Prozent auf 24.051 Euro gesunken, dennoch wurde die 24.000-Euro-Marke auch im dritten Monat nicht unterboten.
9,3 Prozent weniger Halterwechsel
Volumenmäßig war der GW-Markt im Juni eingebrochen. Die Zahl der Pkw-Halterwechsel schrumpfte laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) um 9,3 Prozent auf 559.719 - auch wegen weniger Arbeitstage. Von Januar bis Ende Juni 2019 wurden über 3,61 Millionen Pkw umgeschrieben (minus 0,6 Prozent). (AH)