Der Zulieferer Continental reagiert auch im hessischen Werk Korbach auf die Flaute in der Autoindustrie. Mehr als 300 Mitarbeiter seien an dem Standort derzeit in Kurzarbeit, berichtete die "Wirtschaftswoche". Das Unternehmen bestätigte die Maßnahme, wollte die genaue Mitarbeiterzahl aber nicht kommentieren.
In Korbach sei die Schlauchproduktion von Kurzarbeit betroffen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Man nutze das Instrument, um auf die jeweilige "wirtschaftliche Situation zu reagieren". Im Dezember seien zudem rund 400 Beschäftigte an den Standorten der Industriesparte Contitech in Eislingen (Baden-Württemberg) sowie in den niedersächsischen Werken Vinnhorst, Dannenberg und Northeim in Kurzarbeit gewesen. Das Unternehmen erhebt die Zahlen monatlich.
Continental hatte im Herbst einen tiefgreifenden Konzernumbau verkündet. Im Zuge dessen werden mehrere Werke umstrukturiert, etwa das Werk im südhessischen Babenhausen, wo sich der Konzern bis 2025 aus der Serienproduktion mit Anzeige- und Bedienelementen zurückzieht. Auch das Conti-Werk im bayerischen Roding ist betroffen.
Continental soll angesichts des Umbruchs der Autobranche künftig weniger Hydraulik und Technik für Verbrennungsmotoren anbieten. Stattdessen will sich der Zulieferer unter anderem auf Elektronik, Sensorik und automatisiertes Fahren konzentrieren. Weltweit könnten laut Conti bis 2023 rund 15.000 Jobs von "Veränderungen" betroffen sein, davon 5.000 in Deutschland. Insgesamt hat der Dax-Konzern weltweit rund 240.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen will den Umbau über Umschulungen und die Nicht-Nachbesetzung von Stellen abfedern. (dpa)