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Automesse: IAA verlässt Frankfurt

30.01.2020 09:30 Uhr
Automesse: IAA verlässt Frankfurt
Frankfurt ist als künftiger Messestandort der IAA aus dem Rennen.
© Foto: picture alliance/Foto Huebner

Die Messe soll keine reine Autoschau mehr sein und an neuer Adresse neu beginnen. In einigen Wochen wird feststehen, wo die IAA nächstes Jahr über die Bühne geht. Drei Städte dürfen sich Hoffnung machen.

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Die Automesse IAA könnte zur nächsten Ausgabe 2021 nach Berlin, Hamburg oder München umziehen. Der Vorstand des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) entschied am Mittwoch, mit diesen drei Bewerbern weitere Gespräche zu führen und konkrete Vertragsverhandlungen aufzunehmen. Die Entscheidung für eine der Städte soll in den nächsten Wochen fallen.

Damit ist der Abschied vom langjährigen Standort Frankfurt beschlossene Sache. Frankfurts Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur am späten Nachmittag, er habe gerade die Absage des VDA erhalten. Die letzte Ausgabe im vergangenen Jahr gilt als Misserfolg bei Publikum und Veranstaltern. Der Verband will die Messe von der Autoschau zu einem Impulsgeber für neue Mobilitätskonzepte umwandeln.

Aus dem Rennen sind auch Köln, Stuttgart und Hannover, die sich ebenfalls um die Internationale Automobilausstellung beworben hatten. Die sieben Bewerber hatten ihre Konzepte in der vergangenen Woche in Berlin präsentiert. "Die Ideen jeder einzelnen Stadt sind sehr kreativ und durchweg anspruchsvoll", teilte der VDA am Mittwoch mit. "Es ist ein sehr enges Rennen, die Performance durchweg hoch."

Auch die Ideen und Konzepte der Frankfurts seien sehr eindrucksvoll, hob der VDA hervor. Der Abschied von Frankfurt sei dem Vorstand nicht leichtgefallen. "Fast 70 Jahre war die Main-Metropole die Stadt der IAA, international wurde dies am häufig verwendeten Begriff 'Frankfurt Motor Show' deutlich." Der Verband dankte der Stadt und der Messegesellschaft.

Altmaier: Brauchen Umweltschutz und Wohlstand

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat auf dem Jahresempfang des VDA in Berlin davor gewarnt, ökologische Ziele gegen die Industrie auszuspielen. "Es geht nicht um Umwelt oder Wohlstand, es geht um Umwelt und Wohlstand", sagte er am Mittwochabend. "Das muss unser Ziel sein und dafür brauchen wir eine funktionierende Industrie."

Auf dem Jahresempfang des VDA wurden rund 700 geladene Gäste erwartet. Dort sprach auch die künftige Verbands-Präsidentin, Hildegard Müller. "Wir wollen verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen", sagte sie. Der VDA werde künftig der Ort sein, an dem über die Zukunft der Mobilität diskutiert werde - auch mit Kritikern. "Wir reden miteinander, nicht übereinander", sagte Müller.

Die frühere Staatssekretärin wird das Amt zum 1. Februar übernehmen. Altmaiers Kabinettskollege, Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), begrüßte die neue Präsidentin: "Liebe Hildegard, ich freue mich auf die Zusammenarbeit." (dpa)

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KOMMENTARE


M.Bellinger

30.01.2020 - 19:02 Uhr

Zu einem ( großen ) Teil hat das Frankfurter Stadtoberhaupt, Herr Peter Feldmann zu diesem Misserfolg beigetragen. Aber es wäre Unfähigkeit nur eine Person für diesen Wechsel in die Verantwortung zu ziehen. Insgesamt wollte der Veranstalter nach den zuletzt rückläufigen Zuschauerzahlen nach einem neuen Format suchen. Ob dieses sich bei den drei verbleibenden Bewerbern Berlin, Hamburg oder München umsetzen läßt werden wir erst ab 2021 erfahren. Für Frankfurt selbst und natürlich für Betroffene Hotels, Gastronomie, Taxiunternehmer und die Messe selbst, ein ärgerliches Szenario, aber noch lange keinen Weltuntergang. Nach einer Zeit der Besinnung, werden sich sicher Alternativen finden.


Cremers

31.01.2020 - 10:42 Uhr

Den Standort zu wechseln ist reiner Aktionismus, planlos und ohne die Auswirkungen auch nur ansatzweise zu überblicken. Die IAA hat geschwächelt, so wie vieles bei der Mobilität in Frage gestellt wird und oft dabei nur das Negative dargestellt. Und so wie die Mobilität in einem noch nicht absehbaren Wandel (zu was?) steht, muss auch eine Messe wie die IAA gewandelt werden. Aber warum glaubt man mit einem neuen Standort auch wieder mehr Besucher für die Messe begeistern zu können? Das Gegenteil ist der Fall, der neue Standort (eventuell auch ein neues Zeitfenster) muss erst etabliert werden, auf lange Jahre werden die Besucherzahlen nicht mal an die 560.000 der IAA 2019 herankommen. Statt eines neuen Standortes ist ein neues Konzept nötig! Ein Konzept das die unterschiedlichen Mobilitätsformen darstellt und die unterschiedlichen Mobilitätsnutzer abholt. Und das sind sicher nicht nur weitere neue SUV. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass eine Mehrheit der Leute nach wie vor am liebsten einen SUV kauft, und gebaut wird was gekauft wird, ein Audi A2 oder VW Lupo 3L haben gezeigt, dass Vernunft alleine nicht gekauft wird. Wenn wundert es also, dass auf der IAA bisher auch fast nur gezeigt wird, was Kunden kaufen wollen. Hier muss das Konzept weiter gehen und die Mobilität als Ganzes darstellen, Alternativen aufzeigen und schmackhaft machen. Aber die Aktionisten haben gesiegt und leider werden wir erst in 5 Jahren begreifen wie falsch diese Entscheidung gewesen sein wird. Bitter!


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