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Zeitung: Muss VW in den USA Autos zurückkaufen?

07.01.2016 09:50 Uhr
Die US-Behörden geben sich im Skandal um manipulierte Abgaswerte von Volkswagen-Fahrzeugen offenbar nicht allein mit Rückrufen zufrieden.

Nach einem ruhigen Jahreswechsel steigt der Druck auf Volkswagen wieder: Der Milliardenklage folgen Hiobsbotschaften über einen angeblichen Zwangsrückkauf von Dieselwagen in den Vereinigten Staaten.

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Für den VW-Konzern häufen sich kurz vor der wichtigen US-Automesse in Detroit die schlechten Nachrichten. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete am Donnerstag, dass die Behörden in den USA Volkswagen im Skandal um manipulierte Abgaswerte offenbar nicht nur mit Nachbesserungen in den Werkstätten davonkommen lassen wollen, sondern auch den Rückkauf Zehntausender Wagen forderten.

Anfang der Woche hatte schon die Klage der Vereinigten Staaten gegen den VW-Konzern für Schlagzeilen gesorgt. Das US-Justizministerium wirft den Wolfsburgern vor, auch in der Aufklärung der von VW bereits eingeräumten Vorwürfe zu tricksen und zu täuschen. Mit der Klage drohen dem Unternehmen bis zu 45 Milliarden Dollar (41,5 Milliarden Euro) Strafe. Experten halten diese Maximalsumme jedoch für unrealistisch.

Nach dem Bericht in der "SZ" über den möglichen Zwangsrückkauf von Dieselfahrzeugen in den USA verlor die Volkswagen AG an der Börse abermals kräftig an Wert. Die stimmrechtslosen Vorzugspapiere büßten am Donnerstagvormittag in Frankfurt teilweise fast sechs Prozent ein und fielen zeitweise auf unter 112 Euro. Der deutsche Leitindex Dax stand wegen des Abschwungs in China mit fast vier Prozent Kursverlust ebenfalls unter Druck.

Die Zeitung hatte berichtet, dass etwa jedes fünfte der betroffenen Diesel-Autos mit illegaler Motorsoftware vom Konzern wohl oder übel zurückgenommen werden müsse. Die Besitzer sollten den Kaufpreis erstattet oder sehr günstig Neuwagen bekommen, schrieb das Blatt.

Ein VW-Sprecher aus der Wolfsburger Zentrale wollte das nicht näher kommentieren. Er sagte nur: "Es bleibt dabei, dass wir in engem Kontakt mit den US-Behörden stehen." Eine Sprecherin von Volkswagen in den USA sagte: "Aktuell arbeiten wir weiterhin mit den Behörden zusammen, um so schnell wie möglich genehmigte Lösungen für die Wagen zu finden. Es sind uns keine Aussagen dazu möglich, welche Folgen die vielen verschiedenen denkbaren Lösungen nach sich ziehen könnten."

Schneller Rückruf kaum möglich

Laut "SZ" dürfte auch bei den übrigen der in den USA insgesamt etwa 580.000 betroffenen Wagen ein rascher und kostengünstiger Rückruf kaum möglich sein – anders als in Deutschland. Dort reichen in vielen Fällen in der Werkstatt Software-Updates über den Computer aus, und bei den mittelgroßen Motoren mit 1,6 Litern Hubraum genügt der Einbau eines kleinen Gitternetzes. In den USA rechne VW dagegen mit größeren Umrüstungen, hohen Kosten und langen Werkstattzeiten. (dpa)

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KOMMENTARE


Sonja S.

08.01.2016 - 09:56 Uhr

Eine gute Idee. Damit umgeht man hohe Kosten einer schnellen Rückrüstung. Und ~100.000 Autos sind nicht sonderlich viel. Wenn man mal überlegt das erst letzten Fiat 6-900.000 Fahrzeuge zurückkaufen musste. Alles Chancen für Anschlußgeschäfte und, nicht zuletzt, könnte man die Gebrauchtwagen auch wieder verkaufen.


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