Die zunehmende Skepsis gegenüber dem Dieselantrieb treibt bei Neuwagen den durchschnittlichen Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids nach oben. Nach Angaben des Importeurverbandes VDIK ist der Emissionsdurchschnitt der in Deutschland zugelassenen Neuwagen im ersten Halbjahr 2017 innerhalb eines Jahres um 0,6 Gramm auf 127,6 Gramm CO2 pro Kilometer gestiegen.
Dazu trage auch die verstärkte Nachfrage nach Geländewagen und SUV bei, erklärte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel am Donnerstag in Frankfurt. Der vergleichsweise höhere CO2-Ausstoß durch Benziner und stärkere Motoren könne von der zunehmenden Zahl von Elektrofahrzeugen derzeit nicht ausgeglichen werden.
Die Importeure haben nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr mit mehr als 670.000 Autos ihren Marktanteil in Deutschland um zwei Punkte auf 37,7 Prozent gesteigert. Vor allem bei Privatkunden waren Diesel-Fahrzeuge dabei immer weniger gefragt, während die Flottenbetreiber aus Kostengründen an der Antriebsart eher festhielten, wie der Verband berichtete.
Starkes erstes Halbjahr
Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten diesen Jahres laut VDIK 1,79 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen, das waren 3,2 Prozent mehr als 2016. 620.000 Autos gehen auf den privaten Sektor zurück (plus 3,2 Prozent) und 421.000 auf den Flottenmarkt (plus 1,4 Prozent). Damit wächst der Anteil der privaten Neuzulassungen auf einen Gesamtwert von 35 Prozent.
Betrachtet man die Antriebe, büßt der Diesel im ersten halben Jahr 2017 acht Prozent ein und hält nun noch einen Anteil von 42 Prozent an der Gesamtzahl der Neuzulassungen. Benziner legen um elf Prozent zu, alternative Antriebe sogar um 77 Prozent. Den Löwenanteil der Alternativen sahnt dabei der Hybrid ohne Plug-in ab. Hier wurden 25.000 Autos angemeldet.
Bei der Sortierung nach Segmenten legen die SUVs weiter zu – ein Plus von 25 Prozent steht hier zu Buche. Für das Gesamtjahr 2017 erhöht der VDIK seine Neuzulassungs-Prognose auf 3,4 Millionen Fahrzeuge.
Nachrüstung älterer Diesel-Autos?
Die ausländischen Hersteller haben nach Zirpels Worten noch nicht entschieden, ob und wie sie sich an einer möglichen Nachrüstung älterer Diesel-Autos beteiligen, um mit niedrigeren Stickoxid-Emissionen drohende Einfahrverbote in Städte abzuwenden. In Frage kämen ausschließlich Software-Lösungen, die aber noch mit den Mutterhäusern diskutiert würden. Die Ankündigungen der Hersteller BMW und Audi zur Umrüstung von Euro-5-Dieseln nannte Zirpel "noch sehr vage". Konkrete Zusagen seien am Vortag in München nach seiner Einschätzung nicht abgegeben worden. (dpa/sp-x)
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