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SUV-Boom: VW investiert in "Wachstumsmaschine"

25.10.2018 10:00 Uhr
VW Jürgen Stackmann
VW-Vertriebschef Jürgen Stackmann kündigt mehr SUV-Modelle an.
© Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress

Spät reagiert Volkswagen auf den SUV-Boom, dafür aber umso stärker: Über 30 Geländewagen-Modelle will die Kernmarke VW bis 2025 anbieten, jedes zweite verkaufte Auto soll dann ein SUV sein.

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Noch mehr Geländewagen, und die künftig auch noch elektrisch: VW setzt immer stärker auf den anhaltenden SUV-Boom. Bis 2025 will die Volkswagen-Kernmarke weltweit über 30 SUV-Modelle im Angebot haben  derzeit sind es elf, wie Marken-Vertriebschef Jürgen Stackmann in Wolfsburg sagte. Darunter sollten auch elektrisch angetriebene Fahrzeuge sein. Im gleichen Jahr werde voraussichtlich jeder zweite verkaufte Personenwagen von VW ein SUV sein, kündigte er an. Bislang sei es jeder fünfte.

Die gesamte Autobranche steckt in einem massiven Umbruch hin zu E-Mobilität, Vernetzung und automatisiertem Fahren. Das erfordert immense Investitionen, allein VW hatte im vergangenen November angekündigt, in den nächsten Jahren 34 Milliarden Euro in die Zukunftsthemen stecken zu wollen. Gleichzeitig muss der Konzern hohe Kosten für die Folgen des im September 2015 bekanntgewordenen Abgas-Skandals schultern. Insgesamt beläuft sich die Abgas-Rechnung bislang auf rund 27 Milliarden Euro.

Bei der Bewältigung dieser Kosten helfe der Zuspruch der Kunden zu den Geländewagen: "SUV sind ein Wachstumssegment in allen Regionen gleich stark", betonte Stackmann. "Deshalb treiben wir unsere aktuelle SUV-Offensive konsequent voran. Sie trägt entscheidend dazu bei, unser Kerngeschäft zu stärken, so dass wir die notwendigen Milliardeninvestitionen in Elektromobilität und autonomes Fahren tätigen können." Stackmann sprach von einer "Wachstumsmaschine".

"Große Lücke" im Kompakt-Segment

Die "große Lücke" im Angebot seien kompakte Fahrzeuge, erklärte er. VW ergänzt daher die SUV-Palette und stellt gleichzeitig in Europa, China und Südamerika den T-Cross im Polo-Format vor. Ab 2020 mit dem Anrollen der vollelektrischen I.D.-Modellfamilie folgt der nächste Schritt in dem Segment, nämlich der elektrisch angetriebene ID Crozz.

2010 seien weltweit von allen Herstellern 9,8 Millionen Geländewagen verkauft worden vor einem Jahr seien es bereits 28,3 Millionen Stück gewesen und damit knapp ein Drittel des gesamten Automarktes, sagte der Vertriebschef. Die Marke VW Pkw steigerte ihren Absatz von Januar bis September um 2,9 Prozent auf 4,49 Millionen Autos das Plus bei den SUV dagegen lag nach Stackmanns Worten bei 43 Prozent. (dpa)

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KOMMENTARE


VW-Händler

25.10.2018 - 18:00 Uhr

Noch mehr SUVs und somit noch mehr CO²-Ausstoß. Und sich dann über die entsprechenden Strafen wundern. Selbst wenn zukünftig größerer Teil der SUVs elektrifiziert sein soll - ergeben Akku-Produktion und Strom aus Kohle kein CO²? Ich fürchte, diesem Konzern fällt nichts besseres ein, als auf falsche Trends aufzusetzen, statt endlich eigene, stimmige Konzepte zu präsentieren. Aber vielleicht merkt es der Großteil der Kunden auch nicht - inzwischen begegnen mir zu viele angeblich doch so öko-bewusste Frauen, die ihre lieben Kleinen mit dem Touareg, Q5 oder anderen schweren Fahrzeugen zu Schule und Kindergarten bringen. Solange die Käufer es also nicht verstehen, wird dieser Konzern es so weitermachen, um irgendwann doch unterzugehen.


Erwin Tischler

25.10.2018 - 22:35 Uhr

SUV's sind für die geforderten Abgaswerte kontraproduktiv! Sowohl das Gewicht als auch der hohe CW-Wert ( Windwiderstands-Beiwert und Stirnfläche ) sind für gute Verbrauchs- und Abgaswerte hinderlich. Die Industrie sollte die SUV's nicht weiter pushen, sondern nur dort bewerben, wo sie sinnvoll sind. Ansonsten sind leichtere, kleinere PKW zu bevorzugen, weil sich damit günstigere Verbrauchs- und Abgaswerte erzielen lassen. Was umso wichtiger ist, wenn der Diesel einen Rückgang erleidet, was völlig verkehrt ist, weil ohne den Diesel die CO 2 - Ziele der EU nie erreicht werden können. Und was NO x ( Stickoxyde ) angeht, so sollte die Politik auch mal die anderen Verursacher ( Industrie, Haushalte, Heizungen, Feuerwerke, Häfen, Frachter, Kreuzfahrtschiffe usw. ! ) in den Blick nehmen!


Fahrvergnüger

26.10.2018 - 11:35 Uhr

@Erwin Tischler: Die böse Industrie baut das, was der Kunde kauft. Wenn einzelne Hersteller das nicht tun, kauft der geneigte Kunde halt woanders. So lange sich da nix ändert, werden SUV's weiter envogue bleiben - und eine Änderung bei der Kundennachfrage wird nur über den Kostenaspekt laufen. Da kommt dann die Politik ins Spiel (z.B. höhere Steuern auf schwere/verbrauchsträchtige Fahrzeuge) oder die allgemeine Entwicklung bei den Ressourcen (steigender Ölpreis durch knapper werdendes Angebot). Da letzteres erst beim Kunden ankommt, wenn es wahrscheinlich schon zu spät ist, ist jetzt wohl oder übel die Politk gefordert. Aber bitte nicht nur in Deutschland - auch der Amerikaner oder Chinese muss ähnlich gelenkt werden, sonst bringt das doch alles nix. Und wir wissen alle, das eine Änderung der politischen Rahmenbedingungen im Gleichschritt der Märkte nie passieren wird, also wird sich auch vorerst nichts an der aktuellen Entwicklung ändern...


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