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Prototypenfahrt im Mercedes CLA: Driften mit dem Reichweiten-König

03.03.2025 12:28 Uhr | Lesezeit: 2 min
Der CLA-Prototyp gibt sich auf Eis und Schnee spontan, dynamisch und berechenbar.
© Foto: Mercedes-Benz

Electric first: Nach diesem Motto startet Mitte 2025 der Mercedes CLA mit 800-Volt-Technik, reichlich Power und hoher Reichweite. 2026 folgt ein hybridisierter Verbrenner. Wir haben mit beiden Versionen erste Testrunden auf Eis und Schnee gedreht.

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Der zugefrorene See auf dem Wintertest-Gelände von Mercedes unweit des Polarkreises ist ein unverzichtbarer Teil des Erprobungsprogramms für neue Modelle. Hier im hohen Norden müssen auch die CLA-Prototypen nach den Hitzetests im Süden zeigen, dass ihr Innenleben auch extremen Minusgraden gewachsen ist und dass sie auch auf sehr glattem Untergrund Mercedes-like unterwegs sind. Bei den Runden auf der Kreisbahn und auf diversen Handlingstrecken geben die kräftig mit Tarnfolie beklebten und innen mit Matten abgedeckten CLA-Versionen den stets aufmerksamen und hilfreichen Begleiter.

Ob bei anfangs noch vorsichtiger und im Verlauf immer  forcierterer Fahrt: Beide Kompaktlimousinen lassen sich leicht und präzise lenken, sie reagieren spontan, dynamisch und berechenbar auf Strom- und Gasstöße übers Fahrpedal. Auch im Sportmodus mit zurückgenommenem ESP-Eingriff werden sie nicht zickig und ermöglichen spaßfördernde Drifts durchs Kurvengeschlängel. Anders ausgedrückt: Die Limousinen auf der neuen Plattform namens Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) machen auf Eis einen richtig guten Job.

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Ihr Stahlfahrwerk ist erkennbar auf Komfort abgestimmt, auch grobe Frostaufbrüche und Bodenwellen auf der Landstraße bringen den CLA nicht aus der Ruhe. Die Sprintqualitäten des Stromers sind wie zu erwarten sehr ordentlich. Das Testfahrzeug mit Allradantrieb zieht trotz des niedrigen Reibwerts unter den Winterrädern überaus zügig davon, die Eingriffe der Traktionskontrolle sind im gut gedämmten Innenraum kaum zu hören, noch zu spüren. Die Rekuperation lässt sich am Gangwahlhebel dreifach verstellen, dazu kommt noch eine automatische Stufe. Rekuperiert wird mit bis zu 200 kW, die maximale "elektrische" Verzögerung liegt bei 0,3 g, sie reicht also für mehr als 95 Prozent aller Bremsvorgänge.


Neuer Mercedes-Benz CLA - Prototypenfahrt

Prototypenfahrt im Mercedes CLA Bildergalerie

Dass sich der Strom-CLA so dynamisch anfühlt, ist angesichts der bisher bekannten technischen Daten keine große Überraschung. Im Heck ist eine von Mercedes entwickelte, permanenterregte Synchronmaschine (PSM) mit 200 kW / 272 PS am Werk. Das in Untertürkheim gebaute Aggregat ist besonders leise und weist laut Mercedes "nahezu null Prozent" an Seltenen Erden auf.

Bei der 4Matic-Variante kommt an der Vorderachse noch ein 80 kW / 109 PS starker PSM-Motor dazu, der als Boost-Maschine fungiert und über eine sogenannte Disconnect-Einheit blitzschnell zu- und abgeschaltet wird. Im Sportmodus ist das vordere Aggregat immer aktiv, im Eco- und Komfortmodus nur bei Bedarf, um Reibungsverluste zu minimieren. Das ebenfalls von Mercedes entwickelte Zweigang-Getriebe an der Hinterachse soll für eine Kombination aus standesgemäßen Sprintwerten bei dennoch hoher Effizient sorgen. Der lang übersetzte zweite Gang wird je nach Fahrprogramm und Leistungsanforderung weitestgehend unmerklich eingelegt.

Mercedes CLA: Ausgefeilte Aerodynamik

Er ist zusammen mit der ausgefeilten Aerodynamik und diversen weiteren Details wie etwa einer Wärmepumpe oder dem Inverter mit Silizium-Technologie für die von Mercedes versprochenen niedrigen Verbrauchswerte nötig. Gerade mal um die zwölf kWh sollen je 100 Kilometer aus dem Akku gezapft werden. Damit qualifiziert sich der CLA laut Hersteller als "Ein-Liter-Auto des Elektrozeitalters". Zudem ermöglicht der erste Gang hohe Anhängelasten, die zusätzliche Fahrstufe eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h.

Der bescheidene Strom-Hunger, der hohe Langstrecken-Wirkungsgrad von 93 Prozent von der Batterie bis zum Rad und die 800-Volt-Technik des CLA sollen für hohe Reichweiten und kurze Ladepausen sorgen. Für den Top-Akku mit Siliziumoxid-Anode und einer Nettokapazität von 85 kWh, dessen Energiedichte um bis zu 20 Prozent höher liegen soll als bei früheren Batterien, werden mehr als 750 Kilometer am Stück avisiert. Strom getankt wird mit bis zu 320 kW. Zehn Minuten am Schnelllader entsprechen laut der Autobauer einer zusätzlichen Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Später im Jahr soll eine kleinere Akku-Version mit Lithium-Eisen-Phosphat-Kathode und 58 kWh folgen. Die ist dann für rund 500 Kilometer am Stück gut.

Kapazität fällt deutlich kleiner aus

Deutlich kleiner fällt die Kapazität der 48-Volt-Batterie im für Anfang 2026 angekündigten CLA mit hybridisiertem Verbrenner und ebenfalls wahlweise Front- oder Allradantrieb aus. Der Akku fasst gerade mal 1,3 kWh und beliefert den ins Getriebe integrierten, 20 kW / 27 PS starken Elektromotor mit Strom. Das ermöglicht rein elektrisches Fahren im innerstädtischen Verkehr und elektrisches Segeln bei bis zu rund 100 km/h. Und die Rekuperation mit bis zu 25 kW. Zudem wird der Verbrenner beim Anfahren und beim starken Beschleunigen unterstützt. Auf dem zugefrorenen schwedischen See erweist sich auch die Hybrid-Version des CLA als interessanter Neuzugang. Das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet zügig und geschmeidig durch, beim Kurvenverhalten zeigt sich die Limousine wegen des niedrigeren Gewichts noch einen Tick agiler und leichter beherrschbar.

Der neu entwickelte 1,5-Liter-Vierzylinder mit der Typbezeichnung M 252 ist im CLA vorne quer eingebaut. Er ist naturgemäß akustisch präsenter als der flüsterleise Stromer, aber seine Lebensäußerungen werden durch ein umfangreiches Paket von Dämmmaßnahmen auf ein standesgemäßes Maß reduziert. Zum Start bietet Mercedes den Verbrenner-CLA mit 100 kW / 136 PS, 120 kW / 163 PS und 140 kW / 190 PS an. Stärkere Versionen, etwa aus dem Hause AMG, werden folgen. Analog dazu ist auch beim Elektro-CLA noch nicht das Leistungsmaximum erreicht. 


Mercedes-Benz Concept CLA Class

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