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Opel-Ausgründung: Segula plant Stellenabbau

18.08.2020 10:18 Uhr
Opel-Ausgründung: Segula plant Stellenabbau
Segula-Chef Martin Lange: "Die Corona-Pandemie hat uns ab April zugesetzt."
© Foto: picture alliance/Silas Stein/dpa

Über 700 Mitarbeiter wechselten in diesem Jahr von Opel zum Auto-Entwickler Segula. Nun wollen die Franzosen in Deutschland wegen Corona rund 300 seiner 1.100 Jobs streichen.

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Wegen der Corona-Krise will der Auto-Entwickler Segula in Deutschland rund 300 von seinen 1.100 Stellen abbauen. Die weitaus meisten treffen die Standorte Rüsselsheim und Rodgau-Dudenhofen, die das französische Unternehmen im vergangenen Jahr vom Autobauer Opel übernommen hatte. Entsprechende Informationen der "Mainzer Allgemeinen Zeitung" bestätigte am Dienstag eine Unternehmenssprecherin.

Mehr als 700 Beschäftigte der PSA-Tochter Opel waren mit einem Kündigungsschutz bis in den Sommer 2023 zu Segula gewechselt. Es hatte erhebliche Proteste der IG Metall gegen die Ausgründung von Entwicklungslaboren und dem Testgelände in Dudenhofen gegeben. Das Unternehmen sollte Teile der Entwicklungsaufgaben für Opel erledigen und zunehmend Aufträge anderer Hersteller und Zulieferer einwerben.

Einschließlich des ersten Quartals sei die Geschäftsentwicklung nach Plan verlaufen, erklärte nun Segula-Chef Martin Lange. "Die Corona-Pandemie hat uns ab April zugesetzt, denn bereits beauftragte Projekte wurden zeitlich nach hinten geschoben oder gekürzt. Zudem ist das Auftragsvolumen von Drittkunden nicht wie geplant eingetroffen."

Die in einer Mitarbeiterbotschaft genannten 300 Stellen nannte die Sprecherin eine Rechengröße. Man prüfe sämtliche Optionen. Laut Lange laufen bereits seit Anfang August Gespräche zum Stellenabbau mit Betriebsrat und Gewerkschaft. (dpa)

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KOMMENTARE


Renato

18.08.2020 - 19:13 Uhr

Da hat ja mancher Mitarbeiter, der das Angebot der Franzosen ausgeschlagen hat, richtig gehandelt. Corona zeigt aber auch, wie fragil die ganze Automotive-Landschaft wirklich ist. Nach außen wird auf „Dicke Hose“ gemacht, aber intern ist ein fehlender Auftrag gleich zum Desaster.


Dabei

18.08.2020 - 19:40 Uhr

Diese Handlungsweise ist ein Skandal erster Güte. Erst wurden wir mit Engelszungen überredet, zum französischen Dienstleister zu wechseln. Dabei wurde immer ein stabiles Umfeld suggeriert und neue Aufträge außerhalb von der Opel/PSA-Landschaft. Passiert ist hier eher wenig, unabhängig von der nicht planbaren Covid-19-Pandemie. Aus meiner Sicht war das ein Deal zwischen Segula und PSA, die Mitarbeiter auszulagern und sie dann "Step by Step" abzubauen. Am Schluss spielen Kündigungsschutz und Übergangsangebote nur noch eine untergeordnete Rolle.


Winfried Schultze

19.08.2020 - 09:55 Uhr

Wem das nicht von Anfang an klar war, wie es laufen wird, der möge weiter schlafen und träumen. Das war doch mit Ansage.


Carajan

19.08.2020 - 16:57 Uhr

Wenn alles gut geht, wird OPEL mit einem/zwei Montagewerken der lange Arm von PSA+FCA In Deutschland bleiben (Rüsselsheim + Erfurt). Die Hauptentwicklungen werden in Frankreich und Italien umgesetzt und dafür benötigt man kein riesiges Entwicklungszentrum mehr in Rüsselsheim. Das sind nunmal die Tatsachen, die jedem hoch bezahlten Techniker klar sein mussten. Wenn alle Stricke reißen und Segula keine externen Aufträge mehr erhält, ist die Zukunft der ausgelagerten Ingenieure wenig rosig. Der bis 2023 zugesagte Kündigungsschutz ist mit einem soliden Abfindungsangebot auch aufweichbar. Viele jüngere qualifizierte Mitarbeiter werden nach diesen Nachrichten ohnehin schnellstmöglich das Weite suchen, auch wenn das in diesen Zeiten nicht leicht ist. Auch das ist vielleicht in die Berechnungen von Segula mit eingeflossen.


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