Die E-Auto-Vermietung Nextmove hat elf weitere VW ID.3 der sogenannten First Edition erhalten - und beim Autohaus Gitter in Erfurt teilweise direkt an aus ganz Deutschland angereiste Mieter übergeben. "Trotz einiger Diskussionen über Software-Fehler in den Foren und dem 'First Mover Club' von Volkswagen bei Facebook sind die Deutschen ausgesprochen heiß auf den Hoffnungsträger des Weltkonzerns", erklärt Stefan Moeller, Geschäftsführer von Nextmove.
Um die Einführung des VW ID.3 hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Spekulationen gegeben, weil klar wurde, dass die Autos zwar fertig sind, es aber Probleme mit der neuen Software gibt. Der Konzern entschied, den sogenannten "First Movern" ihr Fahrzeug ab September auszuhändigen - mit finanziellem Rabatt und der Aussage, dass Funktionen wie das Augmented-Reality-Head-Up-Display erst mit neuen Software-Updates ab Januar nachgeliefert würden.
"Wir haben unseren ersten ID.3 intensiv getestet und insgesamt 22 Fehler in der Software festgestellt - und darüber auch ein Video veröffentlicht", so Moeller. Von Nextmove identifizierte Fehler betreffen beispielsweise die Sprachsteuerung, die Verriegelung des Fahrzeugs, die Navigation oder die sehr lange Startzeit des Infotainment-Systems. Moeller weiter: "Wir sind markenunabhängig und möchten vor allem, dass solche Kinderkrankheiten im Sinne der Kunden schnell ausgemerzt werden." Bis Januar genieße VW bei Nextmove Welpenschutz. Der Autobauer bemühe sich bei Facebook und im direkten Dialog sehr darum, die Kunden zufriedenzustellen. Da man bislang keine sicherheitskritischen Fehler feststellen habe können, erhielten die Kunden ihr Fahrzeug ohne Verzögerung.
Nextmove geht davon aus, dass die ersten VW ID.3 teilweise ohne den letzten Stand der Software ausgeliefert werden - angesichts hoher Stückzahlen und der geschätzten Dauer von acht Stunden für das Aufspielen der Software erscheine dies möglich. "Vor einigen Wochen habe ich einen ID.3 intensiv Probe gefahren, bei dem keine Fehler aufgetreten sind. Das war möglicherweise bereits die nächste Software-Generation", berichtet Moeller.
Tesla-Kritik sorgte für Aufsehen
Nextmove ist mit rund 400 Fahrzeugen nach eigenen Angaben Deutschlands führende Elektroauto-Vermietung und in elf Städten präsent. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt, als Geschäftsführer Moeller massive Probleme bei Tesla-Auslieferungen öffentlich gemacht hatte (AUTOHAUS berichtete). Zum Fuhrpark der Vermietung zählen die aktuellen Elektroautos von Tesla, Porsche, Jaguar, Audi, Volkswagen, BMW, Mercedes, Mini, Kia, Hyundai, Nissan, Opel, Renault und Smart. Kunden können zwischen Kurz- und Langzeitmiete wählen – und bei Interesse das Auto auch kaufen. (AH)