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Neue Abgastests: Lieferengpässe bei VW möglich

14.05.2018 10:03 Uhr
VW-Produktion in Wolfsburg
© Foto: picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa

Wie viel verbrauchen Autos wirklich, uns was stoßen sie an Abgasen aus? Der neue Prüfzyklus WLTP soll realistischere Antworten liefern. Für Autobauer ist die Umstellung aufwendig – auch für VW. Die Debatte um die Aufarbeitung von "Dieselgate" geht nebenbei weiter.

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Die Umstellung auf den neuen Abgas-Teststandard WLTP könnte für Volkswagen Lieferengpässe bei bestimmten Modellen zur Folge haben. Wenn der Prüfzyklus für Verbrauch sowie Schadstoff- und CO2-Emissionen eingeführt wird, dürfte es in der zweiten Jahreshälfte bei der Kernmarke "Anpassungen in der Produktion" geben, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Das bedeutet, dass der Autobauer gezwungen sein könnte, einen Teil der normalen Produktionsabläufe wegen zusätzlichen Aufwands umzuplanen.

Medienberichten zufolge prüft VW deshalb auch eine Verkürzung der Werksferien. Nach dpa-Informationen geht es allerdings vor allem um mögliche Lieferengpässe. Nach VW-Angaben arbeiten alle Beteiligten mit Hochdruck daran, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Vor den Problemen hatte der neue Konzernchef Herbert Diess jüngst auf der Hauptversammlung gewarnt. Auch BMW hatte angedeutet, dass die Umstellung auf WLTP Folgen haben wird. Dort wird vorübergehend die Fertigung mehrerer Modelle mit Benzinmotoren für den europäischen Markt gestoppt, um diese schrittweise für die neuen EU-Messungen fit zu machen.

Zum 1. September 2018 sind für neu zugelassene Pkw zertifizierte WLTP-Messungen erforderlich. Derzeit müssen VW-Kunden den Berichten zufolge bei einer Neuwagen-Bestellung eine "Zusatzvereinbarung WLTP" unterschreiben, wenn ihnen die neuen Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte noch nicht mitgeteilt werden können.

Gleichzeitig strafft VW sein Angebot. So wird etwa der Passat mit 120-PS-Dieselmotor nach der Überarbeitung serienmäßig über ein SCR-System zur Abgasreinigung verfügen. SCR-Katalysatoren sind auch Thema in der Diskussion um Hardware-Nachrüstungen alter Diesel. Sie können die Abgasreinigung verbessern, die Frage der Kostenübernahme ist aber unklar. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) setzt auf Software-Updates, Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) dringt auf Umbauten an Motorsteuerung und Abgasanlage auf Kosten der Hersteller.

Aufarbeitung von "Dieselgate" geht weiter

Nach der US-Anklage und dem Haftbefehl gegen Ex-VW-Konzernchef Martin Winterkorn ist das Unternehmen zudem weiter mit der Aufarbeitung von "Dieselgate" beschäftigt. Aus Firmenkreisen hieß es, diese Schritte änderten nichts an der grundsätzlichen Rechtslage für VW. Es sei aber auch für die zivilrechtlichen Verfahren vergleichsweise wichtig, was Winterkorn in der Abgasaffäre gewusst habe und was nicht. Denn auch im Fall der Kundenklagen werde vorgetragen, dass er erst im September 2015 zweifelsfrei von den Diesel-Manipulationen erfahren habe.

Diess, der im Sommer 2015 zu VW kam, hatte auf der Hauptversammlung ein anständigeres Verhalten im Unternehmen angemahnt. Mit Blick auf seine eigene Rolle gibt es nach Informationen der "Bild am Sonntag" unterschiedliche Darstellungen darüber, ob möglicherweise schon vor dem September 2015 Warnungen vor konkreten drohenden Strafzahlungen in den USA ausgesprochen wurden oder nicht. Die Frage des Zeitpunkts dieser Information ist vor allem in Klagen von Anlegern zentral. Viele Aktionäre sehen sich getäuscht, weil VW dem Finanzmarkt angeblich zu spät Auskunft über finanziellen Risiken der Affäre gab. (dpa)

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KOMMENTARE


Grantler

14.05.2018 - 11:01 Uhr

Der Punkt der Kostenübernahme von Nachrüstungen von Altfahrzeugen ist nicht unklar ! Beharrlich weigern sich die SPD Politiker eine Rechtsgrundlage für die Kostenträgerschaft zu benennen. Die interessierten Medien fassen auch nicht nach. Ziel: Thematik weiter schwelen lassen. (Derweil wird der Ölpreis für eine Diesel Belebung sorgen)


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