Der Autozulieferer Vitesco wird nach seiner Abspaltung vom Continental-Konzern von dessen möglicher Verwicklung in den Dieselskandal eingeholt. Wegen möglicher Ausgleichspflichten gegenüber dem früheren Mutterkonzern plant die Vitesco-Führung im vierten Quartal eine Rückstellung von 80 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag in Regensburg mitteilte. Dies werde das Vitesco-Konzernergebnis entsprechend belasten.
Der Vitesco-Vorstand hält es den Angaben zufolge für «zunehmend wahrscheinlich», dass Conti sein früheres Tochterunternehmen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal in Regress nimmt. Das Management verweist dabei auf Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaften Hannover und Frankfurt. Darin geht es um den Vorwurf der Verwendung illegaler Abschalteinrichtungen in Dieselmotoren.
Bei Vitesco handelt es sich um die frühere Antriebssparte des Continental-Konzerns. Sie ist seit Mitte September ein eigenständiges börsennotiertes Unternehmen. Im Zuge der Abspaltung hatten beide Gesellschaften vereinbart, dass Vitesco den Continental-Konzern von Kosten und Verbindlichkeiten freistellen muss, die den auf Vitesco übertragenen Geschäftsbereichen zuzurechnen sind. Dazu könnten auch Bußgelder und Rechtsberatungskosten zählen, hieß es.