Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse ist der geplanten Übernahme des schwedischen Nutzfahrzeug-Zulieferers Haldex ein gutes Stück näher gekommen. Mit seinen bereits erworbenen Haldex-Papieren und den Zusagen der übrigen Aktionäre zum Übernahmeangebot kommt Knorr-Bremse nun auf 86,1 Prozent der Anteile, wie das Münchner Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Allerdings steht die Genehmigung der EU- und US-Kartellbehörden noch aus. Deshalb verlängerte Knorr-Bremse die Frist für die Offerte bis zum 28. Februar 2017.
Haldex fertigt Lkw-Druckluftbremsen und ist vor allem im Anhängergeschäft gut aufgestellt, aber es gibt Überschneidungen mit Knorr-Bremse. Die Münchner hatten bereits angedeutet, Unternehmensteile verkaufen zu können. Vorstandschef Klaus Deller zeigte sich am Mittwoch "zuversichtlich, dass wir sämtliche kartellrechtliche Freigaben erhalten werden".
Knorr-Bremse bietet gut 560 Millionen Euro und hat damit den vom Haldex-Vorstand eigentlich bevorzugten Autozulieferer ZF Friedrichshafen ausgestochen. ZF hat angekündigt, seine Haldex-Aktien den Münchnern anzudienen. ZF-Chef Stefan Sommer sagte: "Haldex ist der große Verlierer." Je länger sich der Verkauf hinziehe, desto unsicherer würden die Kunden. (dpa)