In der Debatte um zusätzliche Kaufanreize für Autos wegen der Coronakrise fordern Verkehrsverbände eine breiter angelegte "Mobilitätsprämie". Damit solle man zum Beispiel auch E-Bikes oder Abos fürs Bahnfahren kaufen können, erklärte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Dienstag als Initiator eines entsprechenden Aufrufs.
Eine reine Autoprämie setzte den falschen Anreiz, immer mehr Wege mit Autos zurückzulegen, statt je nach Zweck das intelligenteste Verkehrsmittel auszuwählen. "Die Bundesregierung darf nicht dieselben Fehler wie vor der Krise machen", sagte ADFC-Geschäftsführer Burkhard Stork. "Mobilität ist mehr ist als immer nur Auto, Auto, Auto."
Um die in der Corona-Krise abgestürzte Nachfrage anzukurbeln, fordert die deutsche Autoindustrie staatliche Prämien für den Neuwagen-Kauf. Strittig ist jedoch etwa, ob sich dies auf klimafreundliche Antriebe beschränken oder auf alle Arten von Autos erstrecken könnte. Für den 5. Mai sind nach dpa-Informationen Beratungen von Bund und Autobranche zu möglichen Stützungsmaßnahmen geplant.
Stork sagte: "Auch der Kauf eine E-Lastenrads oder eines ÖPNV-Abos scheitert bei vielen Menschen am Geld." Jetzt gebe es eine riesige Chance für die Bundesregierung, Deutschland für einen intelligenten Verkehrsmix zu begeistern. Zu den Unterstützern des Aufrufs gehören den Angaben zufolge unter anderem auch der Verkehrsclub Deutschland, der Autoclub ACE, der Fahrgastverband Pro Bahn, der Zweirad-Industrie-Verband und der Verbraucherzentrale Bundesverband. (dpa)