Der Mann ist bekanntlich gerne ganz nah am Produkt: Volkswagen-Chef Martin Winterkorn hat die Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover am Mittwoch genutzt, um ausgewählte Modelle des Wettbewerbs einer akribischen Kontrolle zu unterziehen.
Im neuen Vito Tourer von Mercedes rüttelte er kräftig an den Kopfstützen. Auch der schneeweiße "Future Truck" bei Daimler erhielt eine Inspektion vom VW-Boss, der dafür ins Führerhaus kraxelte und sich ans Steuer setzte. Immerhin handelt es sich bei dem Prototypen laut Mercedes um den weltweit ersten Laster, der auf Autobahnen per Autopilot fahren kann.
Winterkorn ließ auch MAN und Scania nicht aus. Bei den konzerneigenen Nutzfahrzeugherstellern roch er zum Beispiel an Verkleidungen oder betastete Vorhänge an den Fenstern. Der studierte Metallphysiker machte bei VW unter anderem in der Qualitätssicherung Karriere. Seine Rundgänge samt Konkurrenzinspektion sind ein bekanntes Messeritual. Legendär ist Winterkorns Sitzprobe im Hyundai i30 anlässlich der IAA 2011 ("Do scheppert nix"). (dpa)