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Giovanni Agnelli ist tot

24.01.2003 13:20 Uhr
Giovanni Agnelli

Fiat-Ehren-präsident leitete 30 Jahre lang den italienischen Autobauer

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Giovanni Agnelli, der Ehrenpräsident des italienischen Autokonzerns Fiat, ist tot. Der 81-Jährige sei am Freitagmorgen nach langer Krankheit im Kreise seiner Angehörigen gestorben, teilte die Familie Agnelli mit. Der Patriarch der Fiat-Gründerfamilie litt nach Medienberichten an Prostatakrebs und war im Vorjahr deshalb zwei Mal zu einer Spezialbehandlung in eine US-Klinik gereist. Zudem war er herzkrank. Agnelli hatte 30 Jahre lang – von 1966 bis 1996 – den Fiat-Konzern als Präsident geleitet. Danach wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt und galt weiterhin als die graue Eminenz der Agnelli-Familie. Er spielte bis zuletzt eine wichtige Rolle bei der Suche nach einer Lösung der Fiat-Krise. Das größte italienische Unternehmen ist schwer verschuldet. Sein Bruder Umberto sollte am heutigen Freitag die Führung des Konzerns übernehmen. Die Aktien des Fiat-Konzerns stiegen an der Mailänder Börse am Vormittag um fast drei Prozent auf 8,38 Euro. Nach Ansicht von Analysten ist eine Aufspaltung des Unternehmens jetzt wahrscheinlicher geworden. Berühmt und begehrt Agnellis Leiche wird den Angaben zufolge in der Turiner Fiat-Zentrale aufgebahrt. Die Beerdigung soll im engsten Familienkreis stattfinden. Kurz nach der Nachricht von Agnellis Tod unterbrach das italienische Fernsehen das Programm und brachte Sondersendungen. In seinen Jugendjahren machte sich der gut aussehende Industrielle einen Ruf als Liebling des internationalen Jet-Sets. Seine Affären mit berühmten Schauspielerinnen trugen in Italien entscheidend zu seinem Mythos bei. Erst nach einem schweren Autounfall und seiner Heirat 1952 machte er sich ernsthaft daran, sich um die Firma zu kümmern. "Königliche Ersatzfamilie" nannten Kommentatoren die Agnellis, doch das traf nur die halbe Wahrheit. Was bei dem Lebemann aus Turin hinzukam, war etwas anderes: Ihm schlugen ganz einfach die Herzen der Italiener entgegen – und Agnelli wusste das sehr gut. "Manche Leute erhalten keine Zustimmung, auch wenn sie nur freundlich sind. Andere finden Konsens, auch wenn sie brutal sind. Warum das so ist, ist schwer zu sagen", meinte er einmal - und dabei sprach er nicht nur vom Autogeschäft. (dpa)

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