Mehrere EU-Länder haben die EU-Kommission in einem Schreiben aufgefordert, ein Ausstiegsdatum für den Verkauf von Benzin- und Dieselautos zu nennen. Zudem sprechen sich die Staaten für eine bessere Ladeinfrastruktur für emissionsfreien Verkehr und deutlich strengere CO2-Emissionsstandards aus.
Das geht aus einem inoffiziellen Papier, einem sogenannten "Non-Paper", hervor, das die diplomatische Vertretung der Niederlande in Brüssel am Mittwoch veröffentlicht hat. Zudem werden Österreich, Belgien, Dänemark, Griechenland, Malta, Irland, Litauen und Luxemburg als Absender genannt.
"Verbrennungsmotor ist angezählt", begrüßte Verkehrsexperte Benjamin Stephan von Greenpeace den Vorstoß. Ein festes Enddatum würde Investitionen in die Zukunft lenken und den "Stillstand" im Verkehrssektor in Fragen des Klimaschutzes beenden. Er forderte die Bundesregierung auf, ein verbindliches Ausstiegsdatum auf den Weg zu bringen.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) teilte mit, für eine Transformation zu klimafreundlichem Verkehr brauche es keine Verbote, sondern die richtigen Rahmenbedingungen. Dazu zähle eine EU-weite flächendeckende Ladeinfrastruktur – "so schnell wie möglich".
Die Hersteller General Motors, Ford, Jaguar Land Rover, Volvo und Bentley haben bereits ein Datum für das Verbrenner-Ende festgelegt. Auch einige der größten Städte der Welt, darunter London, Paris und Tokio, sowie der US-Bundesstaat Kalifornien beschleunigen die Dekarbonisierung der Autoflotten.
Holger Brockmann