Heutige Elektroautos sind teuer, in Hinblick auf die Umwelt keine echte Lösung und außerdem von einer Ladeinfrastruktur abhängig, die weiterhin nicht in Sicht ist. Das Münchener Start-up Sono Motors will mit dem E-Mobil Sion genau diesen Nachteilen entgegensteuern. Der noch in der Entwicklung befindliche Stromer soll lediglich 12.000 Euro kosten und sich selbst mit Strom versorgen.
Ein wenig schrullig wirkt der kleine Van mit seiner mit vielen Solarzellen gepflasterten Außenhaut. Wenn auch keine Haute Couture, erlaubt die Form einen großzügig dimensionierten Innenraum, während die Solarzellen eine Menge Strom generieren können. Auf 7,5 Quadratmeter Oberfläche sollen es die Sonnenlichtkollektoren des Sion bringen und einen Wirkungsgrad von 22 Prozent erzielen. Sono Motors rechnet vor, dass sich daraus täglich Strom für rund 30 Kilometer Reichweite generieren lässt – auch während der Fahrt. Da im Schnitt ein Auto laut Sono Motors täglich nur 22 Kilometer gefahren wird, könnte der Sion theoretisch autark von Infrastruktur und Energieversogern genutzt werden und sogar CO2-neutral fahren.
Als Stromspeicher will man wahlweise eine 14,4-kWh- oder eine 30-kWh-Batterie anbieten, die Reichweiten von 120 respektive 250 Kilometer erlauben. Auch lange Fahrten wären denkbar, denn im Schnelllademodus soll man die Lithium-Ionen-Akkus in wenigen Minuten wieder zu 80 Prozent füllen können. Angetrieben wird der 4,11 Meter lange Sechssitzer von einem 50 kW / 68 PS leistenden Drei-Phasen-Asynchronmotor, der eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ermöglichen soll.
Arbeit am Prototypen
Derzeit arbeitet bei dem Start-up Sono Motors an einem Prototypen, während parallel auf der Crowdfunding-Plattform idiegogo für Unterstützer des Projekts geworben wird. Anfang 2017 sollen dann diese auch die Möglichkeit für erste Probefahrten bekommen.
Einen konkreten Plan für eine Serienfertigung hat Sono Motors hingegen nicht. Die Macher wollen ohnehin keinen eigenen Produktionsstandort aufbauen. Vielmehr verfolgt man die Idee, dass der Sion aus Einzelteilen von Zulieferern oder Autoherstellern zusammengebaut werden kann.
Preislich könnte dann das dezentral produzierte Basisfahrzeug schon ab 12.000 Euro zu haben sein. Allerdings beinhaltet diese Kalkulation noch keine Batterie, die dann zusätzlich erworben oder gemietet werden müsste. (sp-x)