Chargepoint will mit einem Zukauf seine Position auf dem europäischen Markt für Elektromobilität stärken. Der US-amerikanische Spezialist für Ladeinfrastruktur hat die Übernahme des österreichischen Softwareanbieters has to be GmbH angekündigt. Wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab, liegt Gesamtkaufpreis bei etwa 250 Millionen Euro. Der Betrag werde sowohl in bar als auch Aktien gezahlt, hieß es. Chargepoint erwartet den Abschluss der Transaktion bis Jahresende, vorbehaltlich aller behördlichen Genehmigungen.
"Als etablierter Marktführer in Nordamerika ist unsere kontinuierliche Investition in den europäischen Markt entscheidend für unsere Wachstumsstrategie", sagte Firmenchef Pasquale Romano. Mit der has to be GmbH gewinne man ein "führendes Unternehmen der E-Mobilität mit einem talentierten Team, starker und innovativer Technologie und einer beeindruckenden Kundenbasis hinzu". Insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz werde Chargepoint von dem Softwarespezialisten profitieren.
Gegründet im Jahr 2013, hat has to be heute 125 Mitarbeiter in Österreich und Deutschland, sowie rund 40.000 direkt angebundene Ladepunkte. Im Roaming-Netzwerk stehen mehr als 250.000 Ladepunkte zur Verfügung. Zu den über 1.000 Kunden gehören bekannte Branchenplayer wie Aral, Audi, Ionity und Porsche. Mit Blick auf die stark wachsende E-Mobilität in Europa sagte Mitbegründer und CEO Martin Klässner, dass man gemeinsam mit Chargepoint eine noch höhere Skalierung erreichen wolle.
VW als wichtiger Investor
Kernprodukt von has to be ist die Software-Plattform "be-energised", die zur Verwaltung von Ladestationen eingesetzt wird. Seit 2019 hält auch der VW-Konzern über seine Tochtergesellschaft Elli eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen (wir berichteten). Elke Temme, Leiterin von Volkswagen Charging & Energy, sagte mit Blick auf die Übernahme: "Wir glauben, dass Chargepoint und has to be gemeinsam großes Potenzial besitzen, die Elektromobilität weiter voranzutreiben." Chargepoint unterstützt bereits seit 2007 Unternehmen und Autofahrer mit Ladelösungen beim Umstieg auf E-Fahrzeuge.