Nach den Insolvenzen von HSO und CADS hat nun auch die Brilliance Motors Deutschland GmbH Insolvenz angemeldet. Das teilte Geschäftsführer Ralf Cremer heute mit. Das Amtsgericht Bremerhaven hat am 9. November den Hamburger Rechtsanwalt Klaus Pannen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der Insolvenzverwalter prüft derzeit noch Möglichkeiten zur Sanierung: "Wir führen diesbezüglich intensive Verhandlungen und hoffen, dass bald eine positive Entscheidung über die Zukunft des europäischen Marktes für Brilliance-Fahrzeuge seitens des Herstellers fallen wird." Auch für Cremer gibt es zum Einstieg der Chinesen keine Alternative: "Entweder der Hersteller bekennt sich jetzt zu seinem Europa-Engagement oder die Marke Brilliance hat in den nächsten fünf bis sechs Jahren hierzulande keine Chance mehr", erklärte er gegenüber AUTOHAUS Online. Darüberhinaus sei er aber auch mit zusätzlichen Investoren im Gespräch. Die Markteinführung von Brilliance stand von Anfang an unter keinem guten Stern: vom schlechten Abschneiden im Crashtest bis zur fehlenden Homologation bei der Einführung eines neuen Modells. Dabei gehört Brilliance zu den führenden Automobilherstellern Chinas. Insolvenzwelle bei Brilliance Anfang November hatte zuerst der Europa-Importeur und Mitgesellschafter der Brilliance Motors Deutschland GmbH, HSO Motors Europe, und dann der Dienstleister für After Sales, CADS, Insolvenz angemeldet. Durch die Insolvenz von CADS kommt es zur Zeit zu erheblichen Verzögerungen in der Ersatzteilbelieferung, die auch nur gegen Vorkasse ausgeführt wird.
China-Autos: Auch Brilliance Deutschland geht in die Insolvenz
Der Insolvenzverwalter prüft derzeit noch Möglichkeiten zur Sanierung, Gespräche mit dem chinesischen Hersteller und Investoren laufen. Deutschland-Chef Ralf Cremer erwartet eine Bekenntnis von Brilliance zum Europa-Engagement.
Hans Berger