Anfang 2018 präsentierte sich die frisch aus der Taufe gehobene chinesische Elektroauto-Marke Byton auf der CES in Las Vegas mit einem noch namenlosen SUV-Concept der Weltöffentlichkeit. Jetzt folgt auf der CES Shanghai eine ebenfalls rein elektrisch getriebene Limousinen-Studie, mit dem die Chinesen auch gleich ihre Namensstrategie verkünden.
Das bereits 2020 für Europa angekündigte SUV-Modell der Chinesen wird demnach "M-Byte" heißen, während der Viertürer "K-Byte" getauft wurde. Dieses setzt wie der M-Byte auf einer modularen Plattform auf, die mit unterschiedlichen Batteriegrößen und Antrieben bestückt werden kann. Im Fall des M-Byte sind Batterien für rund 400 bzw. mehr als 500 Kilometer Reichweite sowie eine Heckantriebsversion mit 200 kW / 272 PS und eine 4WD-Variante mit 300 kW / 408 PS angedacht.
Bei 4,95 Meter Fahrzeuglänge bietet das K-Byte-Konzept rund drei Meter Radstand, was eine großzügig dimensionierte Fahrgastzelle erlaubt. Die nach hinten langgestreckte Dachlinie endet in einem Stummelheck. Während der K-Byte aus seitlicher Perspektive noch recht konventionell wirkt, wurden Front und Heck des Byton-Konzepts recht futuristisch inszeniert. Das Hinterteil zeichnet sich durch große, glatte Flächen und ein schmales durchgehendes Rücklicht aus. In der Front fallen schmale LED-Scheinwerfer sowie eine sogenannte Smart-Oberfläche auf. Letztere soll mit einem animierten Spiel von Linien auch die Kommunikation mit der Außenwelt erlauben. Auf dem Dach und in den vorderen Kotflügeln fallen noch die Lidar-Sensoren auf, die auf autonome Fahrkünste hindeuten.
Byton K-Byte Concept
BildergalerieDetails zum Innenraum hat Byton noch nicht verraten. Doch wie beim M-Byte dürfte das Konzept innen ein Riesendisplay bieten, welches sich übers gesamte Armaturenbrett erstreckt. Dieses "Shared Experienced Display" soll Fahrer und Beifahrer wie auch den Fondgästen als Infotainment-Einheit dienen. Der Beifahrer kann hier Inhalte über sein Smartphone steuern.
Drei Modelle in der Pipeline
Obwohl es sich formell um eine Studie handelt, dürfte der K-Byte ähnlich wie der M-Byte bereits kommendes Jahr in China in den Markt starten. Danach sollen auch die Automärkte USA und Europa bedient werden. Der Plan ist, relativ schnell auf eine Jahresproduktion von 250.000 bis 300.000 Autos pro Jahr zu kommen. Byton will das mit einer Modellpalette aus drei Fahrzeugtypen erreichen: 2022 soll ein Minivan mit sieben Sitzen hinzukommen.
Byton hat eine gemeinsame Plattform für die drei Modelle entwickelt, bei der 65 bis 70 Prozent der Bauteile identisch sein sollen. Produzieren will die Marke bis auf Weiteres in Nanjing in China. Die Fabrik dort könne bis auf 600.000 Einheiten pro Jahr ausgebaut werden, sagte Firmenchef Carsten Breitfeld. Vom SUV M-Byte wolle man zum Jahresende 100 Prototypen ausliefern.
Breitfeld hatte bei BMW einst federführend am Elektro-Sportwagen i8 gearbeitet. Bei BMW waren auch Designer Benoit Jacob, Marketingchef Henrik Wenders sowie der Mitgründer und Byton-Präsident Daniel Kirchert. Außerdem konnte Byton Manager und Entwickler unter anderem von Tesla, Apple und Google zu sich holen. Das Unternehmen gab am Dienstag zudem eine Geldspritze von 500 Millionen Dollar von Investoren bekannt. (Mario Hommen/SP-X/dpa)