Mit zehn Firmenkäufen in diesem Jahr hat sich der Prüfkonzern Dekra internationaler denn je aufgestellt. Mehr als 35 Prozent des Umsatzes würden inzwischen im Ausland erwirtschaftet, sagte Dekra-Chef Stefan Kölbl am Donnerstagabend vor Journalisten in Stuttgart.
Die Zukäufe unter anderem in den USA, Australien, Indien und Schweden ließen die Zahl der Mitarbeiter um 1300 auf 28.600 steigen. Nach dem Rekordjahr 2011 wird der Umsatz laut vorläufigen Zahlen in diesem Jahr um sieben Prozent auf 2,15 Milliarden Euro steigen. Dekra ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer auf dem Gebiet der Fahrzeugprüfungen und in 50 Ländern aktiv.
Im Kerngeschäft Fahrzeug-Prüfungen, Gutachten, Schadensregulierung (Automotive) stieg der Umsatz um rund vier Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Im Inland erzielt die Dekra davon 885 Millionen Euro. Zum Umsatzplus ganz wesentlich beigetragen haben laut Kölbl vor allem Prüfdienstleistungen in der Industrie. Hier fiel das Umsatzplus mit 15 Prozent auf 630 Millionen Euro besonders deutlich aus. Neben organischem Wachstum spielten auch Zukäufe eine Rolle. Die Hälfte der Akquisitionen in diesem Jahr entfiel auf den Bereich Industrieprüfdienstleistungen.
Probleme auf dem Zeitarbeitsmarkt
Weniger rosig sehe die Lage auf dem Markt für Zeitarbeit aus. Durch Einführung von Branchenzuschlägen verteuere sich die Arbeitnehmerüberlassung in einigen Fällen um bis zu 50 Prozent, die Margen gingen deutlich zurück. Dekra hat 8.200 Zeitarbeiter unter Vertrag und arbeitet mit 1.500 Kunden zusammen. Der Umsatz auf diesem Feld wuchs nur um zwei Prozent auf 340 Millionen Euro.
Dennoch gehe das Unternehmen mit Optimismus ins neue Jahr. "Dekra hält Kurs", betonte der Firmenchef. Die Zahl der Mitarbeiter werde weiter steigen und demnächst die Marke von 30.000 übertreffen. (dpa)