Der neue Continental-Chef Nikolai Setzer stimmt den Dax-Konzern auch im laufenden Jahr auf einigen Gegenwind ein. Der Autozulieferer aus Hannover erwartet, dass es nach der wohl härtesten Corona-Phase nun wieder aufwärts geht. Man müsse aber damit rechnen, dass "uns kurzfristig pandemiebedingte Herausforderungen weiter beschäftigen werden", schrieb Setzer in dem am Freitag vorgelegten Geschäftsbericht 2020. "Dazu zählen beispielsweise Engpässe in der Lieferung von Elektronikbauteilen, mögliche Volatilität durch weitere Lockdowns oder die Entwicklung der Rohstoffpreise."
Conti hatte im zurückliegenden Jahr unterm Strich erneut einen hohen Verlust von knapp einer Milliarde Euro eingefahren. Dies lag jedoch vor allem an Sondereffekten wie geänderten Bewertungen und dem teuren Konzernumbau - während es im laufenden Geschäft wieder besser aussah und insgesamt ein Betriebsgewinn von gut 1,3 Milliarden Euro gelang.
Für 2021 zeigte sich das Management optimistisch. Wie bei vielen anderen Unternehmen der Auto- und Maschinenbaubranche bleiben indes Unsicherheitsfaktoren wie die Corona-Nachfrageschwäche sowie vor allem die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, solange noch nicht überall hohe Impfquoten in der Bevölkerung erzielt sind. Daneben muss Continental die Rohstoffversorgung im Blick behalten.
Steigende Rohstoffpreise erwartet
Bei dem für Reifen und Industrieanwendungen wichtigen Kautschuk etwa schwankten die Preise zuletzt stark. Am Ende sparte der Konzern hier im vorigen Jahr zwar sogar. Aber nun rechnet er mit "voraussichtlich erhöhten Kosten für Rohstoffe im Geschäftsjahr 2021". Ob sich dies womöglich zum Beispiel in höheren Reifenpreisen für die Endkunden niederschlagen könnte, ist derzeit noch unklar.
Der Geschäftsbericht enthält auch nähere Angaben zur Vergütung der Vorstände. Wie aus den Zahlen hervorgeht, erhält Setzer für das Jahr 2020 inklusive Boni und Rentenansprüchen knapp vier Millionen Euro. Sein Vorgänger, der langjährige und Anfang Dezember abgelöste Conti-Chef Elmar Degenhart, kommt auf knapp 5,4 Millionen Euro. Die aktuellen Zuflüsse sind dabei geringer als die insgesamt zugesprochenen Summen.