Von Wolfgang Schäffer/sp-x
Klaus Dieter Frers hat einen Traum, und hält gegen alle Widrigkeiten daran fest. Nachdem der erste Versuch mit dem Artega GT einen eigenen Sportwagen zu bauen nach 153 zwischen 2009 und 2012 produzierten Exemplaren scheiterte, kaufte der Vorstandsvorsitzende des Automobilzulieferers Paragon den Namen aus der Insolvenzmasse zurück. Auf der IAA 2015 stand dann mit dem Elektroauto Scalo das erste Projekt des Neuanfangs. Basis dafür war weiterhin der GT.
Der nun auf dem Genfer Salon (bis 19. März) vorgestellte Superelettra – ein Wortspiel aus Supperlegara (italienisch für "superleicht") und elettrica (italienisch für "elektrisch") – ist dagegen eine komplette Neukonstruktion. So misst der Wagen in der Länge mit 4,60 Meter glatte 60 Zentimeter mehr als der Vorgänger. Im Innenraum können so drei Personen reisen. Der Fahrer sitzt mittig vor dem Armaturenträger, die beiden Beifahrer nehmen dahinter Platz.
Die vier E-Motoren, zwei vorne und zwei hinten, mit einer Gesamtleistung von 1.020 PS sollen den Sportwagen in 2,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 300 km/h begrenzt. Die Motoren kommen ebenso von der Paragon-Tochter Voltabox, einem Batteriesystemhersteller, wie die Lithium-Ionen Batterien mit einer Leistung von 120 Kilowattstunden. Damit soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern möglich sein. Und das Aufladen soll ebenfalls schnell erfolgen. Vier Minuten werden angegeben, um weitere 100 Kilometer Reichweite in die Akkus zu laden, 17 Minuten dauert des den Angaben zufolge, bis die Batterien wieder zu 80 Prozent Energie gespeichert haben.
Karosserie kommt aus Italien
Mit dem Superelletra, der in Genf als Showcar zu sehen ist, erfüllt sich Frers aber nicht nur seinen Traum vom Sportwagen aus eigener Fertigung. Als Technologieträger eignet sich der Elektrosportler auch bestens, um die technologischen Qualitäten und Möglichkeiten seines Unternehmens Paragon herausstellen. Doch komplett allein kann auch Frers das Projekt nicht stemmen. Zwar sind Fahrzeugentwicklung und Endmontage am Firmensitz im ostwestfälischen Delbrück angesiedelt. Doch die Karosserie aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff und Aluminium wird zuvor vom italienischen Partner, dem Kleinserienhersteller Touring Superleggera aus Mailand, gefertigt und lackiert.
Über den Preis für den Artega Scalo Superelletra, von dem nur höchstens 50 Exemplare gebaut werden sollen, mag man sich bei Artega derzeit noch nicht äußern. Spekuliert wird über eine Zahl irgendwo zwischen 500.000 und einer Million Euro.