Weit über 200.000 Kunden haben inzwischen die Umweltprämien der deutschen Autobauer zum Umstieg von einem alten Diesel auf ein saubereres Fahrzeug in Anspruch genommen. Kurz vor dem ersten Jahrestag des Diesel-Gipfels (2. August) berichten die Konzerne von einer insgesamt guten Entwicklung. Details zur genaueren Nutzung und zu den Kosten der selbstfinanzierten Kaufanreize, die ein wichtiger Teil der Zusagen beim damaligen Treffen mit der Regierung waren, wollten einige Unternehmen aber nicht nennen. Eine Übersicht:
- Der Volkswagen-Konzern teilte auf Anfrage mit, mittlerweile hätten allein in der Firmengruppe mehr als 210.000 alte Dieselwagen aus dem Verkehr gezogen werden können, weil Kunden von der Prämie Gebrauch machten. Voraussetzung dafür war, dass das alte Auto verschrottet oder anderweitig "verwertet" wurde. "Alle diese Kunden haben sich für Neufahrzeuge oder junge Gebrauchtfahrzeuge mit modernen und umweltfreundlichen Antrieben entschieden", hieß es aus Wolfsburg. Zum finanziellen Gesamtumfang machte der Konzern keine Angaben - ebenso wie zur Nutzung der Umtauschprämie bei einzelnen Marken wie VW, Audi, Skoda oder Porsche. Das Angebot sei Ende Juni ausgelaufen.
- Bei Daimler wurde die Umtauschprämie nach Konzernangaben bisher von insgesamt etwa 25.000 Kunden der Kernmarke Mercedes-Benz und der Kleinwagentochter Smart angenommen. Weil auf diesem Weg auch die Emission schädlicher Stickoxide (NOx) "schnell und effektiv" weiter gesenkt werden könne, habe man sich entschlossen, die Prämie für den deutschen Markt noch bis zum 31. Dezember auszuweiten.
- BMW erklärte, detaillierte Zahlen zur Umweltprämie könnten derzeit nicht genannt werden. Die Einsatzformen seien "sehr unterschiedlich", daher gebe es keine direkte Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern. Grundsätzlich gelte bei BMW weiterhin, dass die Prämie nur angeboten wird, wenn das damit erworbene neue Auto höchstens 130 Gramm des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) pro gefahrenen Kilometer ausstößt. Die zunächst bis zur Jahresmitte 2018 "befristete Aktion zur Flottenverjüngung" verlängerten die Bayern ebenfalls bis Ende Dezember.
- Auch Ford Deutschland nennt keine konkreten Zahlen. Seit Einführung der Prämie hätten aber rund 25 Prozent der Privatkunden von der Prämie Gebrauch gemacht. In den vergangenen Wochen sei die hohe Nachfrage allerdings etwas zurückgegangen. Zur Laufzeit der Prämie bei Ford machte das Unternehmen keine Angaben.
- Opel erklärte, man wolle zurzeit keine aktuellen Zahlen zur genauen Entwicklung bei der Umstiegsprämie für alte Diesel mitteilen. (dpa)