Assistenzsysteme zur Vermeidung von Kreuzungsunfällen bringen ein Sicherheitsplus ins Auto, haben aber noch Verbesserungspotenzial. So lautet das Fazit des ADAC nach dem Vergleich der Systeme im Audi A4, Volvo V90 und in der E-Klasse von Mercedes-Benz. Die Systeme von Audi und Volvo greifen beim Abbiegevorgang ein, das von Mercedes soll Unfälle mit dem Querverkehr verhindern. Alle drei registrieren den Gegenverkehr per Radarsensor und Kamera, warnen den Fahrer optisch und akustisch und hindern ihn daran, die eigene Fahrspur zu verlassen.
Während der Audi-Assistent aber nur reagiert, wenn bis zu einem Tempo von 10 km/h der Blinker gesetzt und das Lenkrad eingeschlagen ist, benötigt die Lösung von Volvo weder Blinker noch Spurmarkierung. Und die Notbremsfunktion bleibt auch bei höheren Geschwindigkeiten aktiv. Um Fehlauslösungen zu vermeiden, erfolgt die Notbremsung im Schweden-Kombi erst in der letzten Sekunde. Der elektronische Helfer aus dem Hause Daimler ist prinzipiell eine ein Notbrems-Assistent, der mit einem Querverkehrswarner kombiniert ist und funktioniert bis 72 km/h. Das Kreuzende Fahrzeug darf aber nur halb so schnell sein.
"Die Kreuzungsassistenten sind positive Leistungsentwicklungen der Notbremsassistenten. Die Systeme stoßen jedoch ziemlich schnell an ihre Grenzen und sollten rasch weitere Unfallszenarien abdecken, zum Beispiel durch ein weiteres Sichtfeld, damit sie Unfallzahlen noch effektiver verringern. Auch müssten die Hersteller Kreuzungsassistenten serienmäßig anbieten", appelliert Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technikzentrums. Das tut in diesem Fall aber nur Volvo. (mid/ts)